bei andern Ländern erholen muss, deren Import aus Asien durch englische Vermittlung bezahlt wird. Zweitens aber, weil Herr Wilson hier wieder den thörichten Versuch macht, die Wirkung einer Ausfuhr von Edelmetall auf die Wechselkurse zu identificiren mit der Wirkung eines Exports von Kapital überhaupt auf diese Kurse; beides im Fall, wo es sich handelt um Export, nicht als Zahlungs- oder Kaufmittel, sondern für Kapitalanlage. Zunächst ist es selbstverständlich, dass, ob so und soviel Millionen £ in Edelmetall oder in Eisenschienen nach Indien geschickt werden, um sie dort in Eisenbahnen anzulegen, dies beides nur verschiedne Form ist, denselben Kapitalbelauf von einem Land auf ein andres zu übertragen; und zwar eine Uebertragung, die nicht in die Rechnung der gewöhnlichen merkantilen Geschäfte eingeht, und wofür das exportirende Land keinen andern Rückfluss erwartet als spätre jährliche Revenue aus den Einkünften dieser Eisenbahnen. Geschieht dieser Export in Form von Edelmetall, so wird er, weil Edelmetall, und als solches unmittelbar leihbares Geldkapital und Basis des ganzen Geldsystems, nicht nothwendig unter allen Um- ständen, aber unter früher entwickelten, direkt auf den Geldmarkt, und damit auf den Zinsfuss, des dies Edelmetall exportirenden Landes wirken. Er wirkt auch ebenso direkt auf den Wechselkurs. Es wird nämlich nur deshalb Edelmetall versandt, weil und so- weit die Wechsel, z. B. auf Indien, die im Londoner Geldmarkt angeboten werden, nicht hinreichen um diese Extra-Rimessen zu machen. Es findet also eine das Angebot übersteigende Nachfrage für Wechsel auf Indien statt, und so wendet sich der Kurs momentan gegen England, nicht weil es an Indien verschuldet ist, sondern weil es ausserordentliche Summen nach Indien zu schicken hat. Auf die Dauer muss eine solche Versendung von Edelmetall nach Indien dahin wirken, die indische Nachfrage nach englischen Waaren zu vermehren, weil sie indirekt die Konsumtionsfähigkeit Indiens für europäische Waaren steigert. Wird dagegen das Kapital in der Form von Schienen u. s. w. verschickt, so kann es gar keinen Einfluss auf den Wechselkurs haben, da Indien keine Rückzahlung dafür zu machen hat. Eben desshalb braucht es auch keinen Einfluss auf den Geldmarkt zu haben. Einen solchen Einfluss sucht Wilson dadurch herauszubringen, dass solche Extra-Auslage eine Extra-Nachfrage nach Geldakkomodation hervorbringe und so auf den Zinsfuss wirken werde. Dies kann der Fall sein; aber zu be- haupten, dass es unter allen Umständen stattfinden müsse, ist total verkehrt. Wo immer die Schienen hingeschickt und festgelegt
bei andern Ländern erholen muss, deren Import aus Asien durch englische Vermittlung bezahlt wird. Zweitens aber, weil Herr Wilson hier wieder den thörichten Versuch macht, die Wirkung einer Ausfuhr von Edelmetall auf die Wechselkurse zu identificiren mit der Wirkung eines Exports von Kapital überhaupt auf diese Kurse; beides im Fall, wo es sich handelt um Export, nicht als Zahlungs- oder Kaufmittel, sondern für Kapitalanlage. Zunächst ist es selbstverständlich, dass, ob so und soviel Millionen £ in Edelmetall oder in Eisenschienen nach Indien geschickt werden, um sie dort in Eisenbahnen anzulegen, dies beides nur verschiedne Form ist, denselben Kapitalbelauf von einem Land auf ein andres zu übertragen; und zwar eine Uebertragung, die nicht in die Rechnung der gewöhnlichen merkantilen Geschäfte eingeht, und wofür das exportirende Land keinen andern Rückfluss erwartet als spätre jährliche Revenue aus den Einkünften dieser Eisenbahnen. Geschieht dieser Export in Form von Edelmetall, so wird er, weil Edelmetall, und als solches unmittelbar leihbares Geldkapital und Basis des ganzen Geldsystems, nicht nothwendig unter allen Um- ständen, aber unter früher entwickelten, direkt auf den Geldmarkt, und damit auf den Zinsfuss, des dies Edelmetall exportirenden Landes wirken. Er wirkt auch ebenso direkt auf den Wechselkurs. Es wird nämlich nur deshalb Edelmetall versandt, weil und so- weit die Wechsel, z. B. auf Indien, die im Londoner Geldmarkt angeboten werden, nicht hinreichen um diese Extra-Rimessen zu machen. Es findet also eine das Angebot übersteigende Nachfrage für Wechsel auf Indien statt, und so wendet sich der Kurs momentan gegen England, nicht weil es an Indien verschuldet ist, sondern weil es ausserordentliche Summen nach Indien zu schicken hat. Auf die Dauer muss eine solche Versendung von Edelmetall nach Indien dahin wirken, die indische Nachfrage nach englischen Waaren zu vermehren, weil sie indirekt die Konsumtionsfähigkeit Indiens für europäische Waaren steigert. Wird dagegen das Kapital in der Form von Schienen u. s. w. verschickt, so kann es gar keinen Einfluss auf den Wechselkurs haben, da Indien keine Rückzahlung dafür zu machen hat. Eben desshalb braucht es auch keinen Einfluss auf den Geldmarkt zu haben. Einen solchen Einfluss sucht Wilson dadurch herauszubringen, dass solche Extra-Auslage eine Extra-Nachfrage nach Geldakkomodation hervorbringe und so auf den Zinsfuss wirken werde. Dies kann der Fall sein; aber zu be- haupten, dass es unter allen Umständen stattfinden müsse, ist total verkehrt. Wo immer die Schienen hingeschickt und festgelegt
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bei andern Ländern erholen muss, deren Import aus Asien durch
englische Vermittlung bezahlt wird. Zweitens aber, weil Herr
Wilson hier wieder den thörichten Versuch macht, die Wirkung
einer Ausfuhr von Edelmetall auf die Wechselkurse zu identificiren
mit der Wirkung eines Exports von Kapital überhaupt auf diese
Kurse; beides im Fall, wo es sich handelt um Export, nicht als
Zahlungs- oder Kaufmittel, sondern für Kapitalanlage. Zunächst
ist es selbstverständlich, dass, ob so und soviel Millionen £ in
Edelmetall oder in Eisenschienen nach Indien geschickt werden,
um sie dort in Eisenbahnen anzulegen, dies beides nur verschiedne
Form ist, denselben Kapitalbelauf von einem Land auf ein andres
zu übertragen; und zwar eine Uebertragung, die nicht in die
Rechnung der gewöhnlichen merkantilen Geschäfte eingeht, und
wofür das exportirende Land keinen andern Rückfluss erwartet als
spätre jährliche Revenue aus den Einkünften dieser Eisenbahnen.
Geschieht dieser Export in Form von Edelmetall, so wird er, weil
Edelmetall, und als solches unmittelbar leihbares Geldkapital und
Basis des ganzen Geldsystems, nicht nothwendig unter allen Um-
ständen, aber unter früher entwickelten, direkt auf den Geldmarkt,
und damit auf den Zinsfuss, des dies Edelmetall exportirenden
Landes wirken. Er wirkt auch ebenso direkt auf den Wechselkurs.
Es wird nämlich nur deshalb Edelmetall versandt, weil und so-
weit die Wechsel, z. B. auf Indien, die im Londoner Geldmarkt
angeboten werden, nicht hinreichen um diese Extra-Rimessen zu
machen. Es findet also eine das Angebot übersteigende Nachfrage
für Wechsel auf Indien statt, und so wendet sich der Kurs momentan
gegen England, nicht weil es an Indien verschuldet ist, sondern
weil es ausserordentliche Summen nach Indien zu schicken hat.
Auf die Dauer muss eine solche Versendung von Edelmetall nach
Indien dahin wirken, die indische Nachfrage nach englischen Waaren
zu vermehren, weil sie indirekt die Konsumtionsfähigkeit Indiens
für europäische Waaren steigert. Wird dagegen das Kapital in
der Form von Schienen u. s. w. verschickt, so kann es gar keinen
Einfluss auf den Wechselkurs haben, da Indien keine Rückzahlung
dafür zu machen hat. Eben desshalb braucht es auch keinen
Einfluss auf den Geldmarkt zu haben. Einen solchen Einfluss sucht
Wilson dadurch herauszubringen, dass solche Extra-Auslage eine
Extra-Nachfrage nach Geldakkomodation hervorbringe und so auf
den Zinsfuss wirken werde. Dies kann der Fall sein; aber zu be-
haupten, dass es unter allen Umständen stattfinden müsse, ist total
verkehrt. Wo immer die Schienen hingeschickt und festgelegt
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/125>, abgerufen am 27.11.2024.
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