Edelmetall überhaupt den nationalen Metallschatz repräsentirt. Vor- ausgesetzt aber dass dies der Fall ist, ist der Gradmesser nicht exakt, weil zuschüssige Einfuhr unter gewissen Umständen aufge- sogen wird durch inländische Cirkulation und wachsende Luxus- verwendung von Gold und Silber; ferner aber, weil ohne zu- schüssige Einfuhr ein Herausziehn von Goldmünze für inländische Cirkulation stattfinden, und so der Metallschatz abnehmen könnte, auch ohne gleichzeitige Vermehrung der Ausfuhr.
Viertens. Eine Metallausfuhr nimmt die Gestalt eines Abflusses (drain) an, wenn die Bewegung der Abnahme für längere Zeit fort- dauert, sodass die Abnahme als Tendenz der Bewegung sich dar- stellt, und die Metallreserve der Bank bedeutend unter ihre mittlere Höhe herabdrückt, bis gegen das mittlere Minimum dieser Reserve hin. Dies letztre ist insofern mehr oder minder willkürlich fest- gesetzt, da es durch die Gesetzgebung über die Deckung für Baar- zahlung der Noten etc. in jedem einzelnen Fall verschieden be- stimmt ist. Ueber die quantitativen Grenzen, die ein solcher Ab- fluss in England erreichen kann, sagt Newmarch vor dem B. A. 1857, Evid. No. 1494: "Nach der Erfahrung zu urtheilen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Metallabfluss in Folge irgend welcher Schwankung im auswärtigen Geschäft 3 oder 4 Millionen £ über- steigen wird." 1847 zeigt der niedrigste Stand der Goldreserve der B. of E. am 23. Okt. gegen den 26. Decbr. 1846 ein Minus von £ 5198156, und gegen den höchsten Stand von 1846 (29. August) ein Minus von £ 6453748.
Fünftens. Die Bestimmung der Metallreserve der sog. National- bank, eine Bestimmung, die aber keineswegs allein die Grösse des Metallschatzes regulirt, denn er kann wachsen durch blosse Läh- mung des innern und äussern Geschäfts -- ist dreifach: 1) Reserve- fonds für internationale Zahlungen, in einem Wort Reservefonds von Weltgeld. 2) Reservefonds für die abwechselnd expandirende und kontrahirende inländische metallische Cirkulation. 3) Was mit der Bankfunktion zusammenhängt und mit den Funktionen des Geldes als blossen Geldes nichts zu thun hat: Reservefonds für Depositenzahlung und für Konvertibilität von Noten. Er kann daher auch afficirt werden durch Verhältnisse, die jede einzelne dieser drei Funktionen berühren; also als internationaler Fonds durch die Zahlungsbilanz, von welchen Gründen diese auch immer bestimmt, und was auch immer ihr Verhältniss zur Handelsbilanz sei; als Reservefonds der inländischen metallischen Cirkulation, durch deren Ausdehnung oder Einschrumpfung. Die dritte Funktion,
Edelmetall überhaupt den nationalen Metallschatz repräsentirt. Vor- ausgesetzt aber dass dies der Fall ist, ist der Gradmesser nicht exakt, weil zuschüssige Einfuhr unter gewissen Umständen aufge- sogen wird durch inländische Cirkulation und wachsende Luxus- verwendung von Gold und Silber; ferner aber, weil ohne zu- schüssige Einfuhr ein Herausziehn von Goldmünze für inländische Cirkulation stattfinden, und so der Metallschatz abnehmen könnte, auch ohne gleichzeitige Vermehrung der Ausfuhr.
Viertens. Eine Metallausfuhr nimmt die Gestalt eines Abflusses (drain) an, wenn die Bewegung der Abnahme für längere Zeit fort- dauert, sodass die Abnahme als Tendenz der Bewegung sich dar- stellt, und die Metallreserve der Bank bedeutend unter ihre mittlere Höhe herabdrückt, bis gegen das mittlere Minimum dieser Reserve hin. Dies letztre ist insofern mehr oder minder willkürlich fest- gesetzt, da es durch die Gesetzgebung über die Deckung für Baar- zahlung der Noten etc. in jedem einzelnen Fall verschieden be- stimmt ist. Ueber die quantitativen Grenzen, die ein solcher Ab- fluss in England erreichen kann, sagt Newmarch vor dem B. A. 1857, Evid. No. 1494: „Nach der Erfahrung zu urtheilen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Metallabfluss in Folge irgend welcher Schwankung im auswärtigen Geschäft 3 oder 4 Millionen £ über- steigen wird.“ 1847 zeigt der niedrigste Stand der Goldreserve der B. of E. am 23. Okt. gegen den 26. Decbr. 1846 ein Minus von £ 5198156, und gegen den höchsten Stand von 1846 (29. August) ein Minus von £ 6453748.
Fünftens. Die Bestimmung der Metallreserve der sog. National- bank, eine Bestimmung, die aber keineswegs allein die Grösse des Metallschatzes regulirt, denn er kann wachsen durch blosse Läh- mung des innern und äussern Geschäfts — ist dreifach: 1) Reserve- fonds für internationale Zahlungen, in einem Wort Reservefonds von Weltgeld. 2) Reservefonds für die abwechselnd expandirende und kontrahirende inländische metallische Cirkulation. 3) Was mit der Bankfunktion zusammenhängt und mit den Funktionen des Geldes als blossen Geldes nichts zu thun hat: Reservefonds für Depositenzahlung und für Konvertibilität von Noten. Er kann daher auch afficirt werden durch Verhältnisse, die jede einzelne dieser drei Funktionen berühren; also als internationaler Fonds durch die Zahlungsbilanz, von welchen Gründen diese auch immer bestimmt, und was auch immer ihr Verhältniss zur Handelsbilanz sei; als Reservefonds der inländischen metallischen Cirkulation, durch deren Ausdehnung oder Einschrumpfung. Die dritte Funktion,
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Edelmetall überhaupt den nationalen Metallschatz repräsentirt. Vor-
ausgesetzt aber dass dies der Fall ist, ist der Gradmesser nicht
exakt, weil zuschüssige Einfuhr unter gewissen Umständen aufge-
sogen wird durch inländische Cirkulation und wachsende Luxus-
verwendung von Gold und Silber; ferner aber, weil ohne zu-
schüssige Einfuhr ein Herausziehn von Goldmünze für inländische
Cirkulation stattfinden, und so der Metallschatz abnehmen könnte,
auch ohne gleichzeitige Vermehrung der Ausfuhr.
Viertens. Eine Metallausfuhr nimmt die Gestalt eines Abflusses
(drain) an, wenn die Bewegung der Abnahme für längere Zeit fort-
dauert, sodass die Abnahme als Tendenz der Bewegung sich dar-
stellt, und die Metallreserve der Bank bedeutend unter ihre mittlere
Höhe herabdrückt, bis gegen das mittlere Minimum dieser Reserve
hin. Dies letztre ist insofern mehr oder minder willkürlich fest-
gesetzt, da es durch die Gesetzgebung über die Deckung für Baar-
zahlung der Noten etc. in jedem einzelnen Fall verschieden be-
stimmt ist. Ueber die quantitativen Grenzen, die ein solcher Ab-
fluss in England erreichen kann, sagt Newmarch vor dem B. A.
1857, Evid. No. 1494: „Nach der Erfahrung zu urtheilen, ist es
sehr unwahrscheinlich, dass der Metallabfluss in Folge irgend welcher
Schwankung im auswärtigen Geschäft 3 oder 4 Millionen £ über-
steigen wird.“ 1847 zeigt der niedrigste Stand der Goldreserve
der B. of E. am 23. Okt. gegen den 26. Decbr. 1846 ein Minus
von £ 5198156, und gegen den höchsten Stand von 1846 (29. August)
ein Minus von £ 6453748.
Fünftens. Die Bestimmung der Metallreserve der sog. National-
bank, eine Bestimmung, die aber keineswegs allein die Grösse des
Metallschatzes regulirt, denn er kann wachsen durch blosse Läh-
mung des innern und äussern Geschäfts — ist dreifach: 1) Reserve-
fonds für internationale Zahlungen, in einem Wort Reservefonds
von Weltgeld. 2) Reservefonds für die abwechselnd expandirende
und kontrahirende inländische metallische Cirkulation. 3) Was mit
der Bankfunktion zusammenhängt und mit den Funktionen des
Geldes als blossen Geldes nichts zu thun hat: Reservefonds für
Depositenzahlung und für Konvertibilität von Noten. Er kann
daher auch afficirt werden durch Verhältnisse, die jede einzelne
dieser drei Funktionen berühren; also als internationaler Fonds
durch die Zahlungsbilanz, von welchen Gründen diese auch immer
bestimmt, und was auch immer ihr Verhältniss zur Handelsbilanz
sei; als Reservefonds der inländischen metallischen Cirkulation,
durch deren Ausdehnung oder Einschrumpfung. Die dritte Funktion,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/115>, abgerufen am 27.11.2024.
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