in den auswärtigen Wechselkursen herbeiführen müsste, dass die Goldeinfuhr stiege, und damit den Betrag des Goldes im Ausgabe- Departement vermehrte. -- 996. Unter der jetzigen Beschränkung haben Sie" [die Bank] "nicht das Kommando über Silber, das er- forderlich ist zu Zeiten, wo man Silber braucht, um auf den aus- wärtigen Kurs zu wirken. -- 999. Was war der Zweck der Vor- schrift, die den Silbervorrath der Bank auf 1/5 ihres Metallvor- raths beschränkt? -- Die Frage kann ich nicht beantworten."
Der Zweck war Geld theuer zu machen; ganz wie, abgesehn von der Currency-Theorie, die Trennung der beiden Bankdeparte- ments, und der Zwang für die schottischen und irischen Banken, für Notenausgabe über einen gewissen Satz hinaus Gold in Reserve zu halten. Es entstand so eine Decentralisation des nationalen Metallschatzes, der ihn weniger fähig machte ungünstige Wechsel- kurse zu korrigiren. Auf Steigerung des Zinsfusses laufen alle diese Bestimmungen hinaus: dass die B. v. E. nicht Noten ausgeben darf über 14 Mill. ausser gegen Goldreserve; dass das Bank- departement als gewöhnliche Bank verwaltet werden soll, den Zinsfuss herabdrückend in Zeiten des Geldüberflusses, ihn herauf- treibend in Zeiten der Klemme; die Beschränkung des Silbervor- raths, des hauptsächlichen Mittels, die Wechselkurse mit dem Kon- tinent und Asien zu rektificiren; die Vorschriften wegen der schottischen und irischen Banken, die nie Geld für Export brauchen, und es jetzt halten müssen unter dem Vorwand einer, thatsächlich rein illusorischen, Konvertibilität ihrer Noten. Die Thatsache ist, dass der Akt von 1844 zum ersten Mal einen Ansturm nach Gold auf die schottischen Banken 1857 producirte. Die neue Bank- gesetzgebung macht ebenfalls keinen Unterschied zwischen Gold- abfluss ins Ausland und dem für's Inland, obgleich deren Wirkungen selbstredend durchaus verschieden. Daher die beständigen heftigen Schwankungen in der Marktrate des Zinses. Mit Bezug auf Silber sagt Palmer zweimal, 992 und 994, dass die Bank nur Silber gegen Noten kaufen kann, wenn der Wechselkurs günstig für England, das Silber also überflüssig ist; denn: "1003. Der ein- zige Zweck, weshalb ein beträchtlicher Theil des Metallschatzes in Silber gehalten werden kann, ist der, ausländische Zahlungen zu erleichtern, während der Zeit wo die Wechselkurse gegen England sind. -- 1008. Silber ist eine Waare, die, weil sie Geld ist in der ganzen übrigen Welt, desshalb die passendste Waare ... für diesen Zweck ist" [Zahlung ans Ausland]. "Nur die Vereinigten Staaten haben in der letzten Zeit ausschliesslich Gold genommen."
in den auswärtigen Wechselkursen herbeiführen müsste, dass die Goldeinfuhr stiege, und damit den Betrag des Goldes im Ausgabe- Departement vermehrte. — 996. Unter der jetzigen Beschränkung haben Sie“ [die Bank] „nicht das Kommando über Silber, das er- forderlich ist zu Zeiten, wo man Silber braucht, um auf den aus- wärtigen Kurs zu wirken. — 999. Was war der Zweck der Vor- schrift, die den Silbervorrath der Bank auf ⅕ ihres Metallvor- raths beschränkt? — Die Frage kann ich nicht beantworten.“
Der Zweck war Geld theuer zu machen; ganz wie, abgesehn von der Currency-Theorie, die Trennung der beiden Bankdeparte- ments, und der Zwang für die schottischen und irischen Banken, für Notenausgabe über einen gewissen Satz hinaus Gold in Reserve zu halten. Es entstand so eine Decentralisation des nationalen Metallschatzes, der ihn weniger fähig machte ungünstige Wechsel- kurse zu korrigiren. Auf Steigerung des Zinsfusses laufen alle diese Bestimmungen hinaus: dass die B. v. E. nicht Noten ausgeben darf über 14 Mill. ausser gegen Goldreserve; dass das Bank- departement als gewöhnliche Bank verwaltet werden soll, den Zinsfuss herabdrückend in Zeiten des Geldüberflusses, ihn herauf- treibend in Zeiten der Klemme; die Beschränkung des Silbervor- raths, des hauptsächlichen Mittels, die Wechselkurse mit dem Kon- tinent und Asien zu rektificiren; die Vorschriften wegen der schottischen und irischen Banken, die nie Geld für Export brauchen, und es jetzt halten müssen unter dem Vorwand einer, thatsächlich rein illusorischen, Konvertibilität ihrer Noten. Die Thatsache ist, dass der Akt von 1844 zum ersten Mal einen Ansturm nach Gold auf die schottischen Banken 1857 producirte. Die neue Bank- gesetzgebung macht ebenfalls keinen Unterschied zwischen Gold- abfluss ins Ausland und dem für’s Inland, obgleich deren Wirkungen selbstredend durchaus verschieden. Daher die beständigen heftigen Schwankungen in der Marktrate des Zinses. Mit Bezug auf Silber sagt Palmer zweimal, 992 und 994, dass die Bank nur Silber gegen Noten kaufen kann, wenn der Wechselkurs günstig für England, das Silber also überflüssig ist; denn: „1003. Der ein- zige Zweck, weshalb ein beträchtlicher Theil des Metallschatzes in Silber gehalten werden kann, ist der, ausländische Zahlungen zu erleichtern, während der Zeit wo die Wechselkurse gegen England sind. — 1008. Silber ist eine Waare, die, weil sie Geld ist in der ganzen übrigen Welt, desshalb die passendste Waare … für diesen Zweck ist“ [Zahlung ans Ausland]. „Nur die Vereinigten Staaten haben in der letzten Zeit ausschliesslich Gold genommen.“
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0107"n="98"/>
in den auswärtigen Wechselkursen herbeiführen müsste, dass die<lb/>
Goldeinfuhr stiege, und damit den Betrag des Goldes im Ausgabe-<lb/>
Departement vermehrte. — 996. Unter der jetzigen Beschränkung<lb/>
haben Sie“ [die Bank] „nicht das Kommando über Silber, das er-<lb/>
forderlich ist zu Zeiten, wo man Silber braucht, um auf den aus-<lb/>
wärtigen Kurs zu wirken. — 999. Was war der Zweck der Vor-<lb/>
schrift, die den Silbervorrath der Bank auf ⅕ ihres Metallvor-<lb/>
raths beschränkt? — Die Frage kann ich nicht beantworten.“</p><lb/><p>Der Zweck war Geld theuer zu machen; ganz wie, abgesehn<lb/>
von der Currency-Theorie, die Trennung der beiden Bankdeparte-<lb/>
ments, und der Zwang für die schottischen und irischen Banken,<lb/>
für Notenausgabe über einen gewissen Satz hinaus Gold in Reserve<lb/>
zu halten. Es entstand so eine Decentralisation des nationalen<lb/>
Metallschatzes, der ihn weniger fähig machte ungünstige Wechsel-<lb/>
kurse zu korrigiren. Auf Steigerung des Zinsfusses laufen alle<lb/>
diese Bestimmungen hinaus: dass die B. v. E. nicht Noten ausgeben<lb/>
darf über 14 Mill. ausser gegen Goldreserve; dass das Bank-<lb/>
departement als gewöhnliche Bank verwaltet werden soll, den<lb/>
Zinsfuss herabdrückend in Zeiten des Geldüberflusses, ihn herauf-<lb/>
treibend in Zeiten der Klemme; die Beschränkung des Silbervor-<lb/>
raths, des hauptsächlichen Mittels, die Wechselkurse mit dem Kon-<lb/>
tinent und Asien zu rektificiren; die Vorschriften wegen der<lb/>
schottischen und irischen Banken, die nie Geld für Export brauchen,<lb/>
und es jetzt halten müssen unter dem Vorwand einer, thatsächlich<lb/>
rein illusorischen, Konvertibilität ihrer Noten. Die Thatsache ist,<lb/>
dass der Akt von 1844 zum ersten Mal einen Ansturm nach Gold<lb/>
auf die schottischen Banken 1857 producirte. Die neue Bank-<lb/>
gesetzgebung macht ebenfalls keinen Unterschied zwischen Gold-<lb/>
abfluss ins Ausland und dem für’s Inland, obgleich deren Wirkungen<lb/>
selbstredend durchaus verschieden. Daher die beständigen heftigen<lb/>
Schwankungen in der Marktrate des Zinses. Mit Bezug auf Silber<lb/>
sagt Palmer zweimal, 992 und 994, dass die Bank nur Silber<lb/>
gegen Noten kaufen kann, wenn der Wechselkurs günstig für<lb/>
England, das Silber also überflüssig ist; denn: „1003. Der ein-<lb/>
zige Zweck, weshalb ein beträchtlicher Theil des Metallschatzes<lb/>
in Silber gehalten werden kann, ist der, ausländische Zahlungen<lb/>
zu erleichtern, während der Zeit wo die Wechselkurse gegen<lb/>
England sind. — 1008. Silber ist eine Waare, die, weil sie Geld<lb/>
ist in der ganzen übrigen Welt, desshalb die passendste Waare …<lb/>
für diesen Zweck ist“ [Zahlung ans Ausland]. „Nur die Vereinigten<lb/>
Staaten haben in der letzten Zeit ausschliesslich Gold genommen.“</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[98/0107]
in den auswärtigen Wechselkursen herbeiführen müsste, dass die
Goldeinfuhr stiege, und damit den Betrag des Goldes im Ausgabe-
Departement vermehrte. — 996. Unter der jetzigen Beschränkung
haben Sie“ [die Bank] „nicht das Kommando über Silber, das er-
forderlich ist zu Zeiten, wo man Silber braucht, um auf den aus-
wärtigen Kurs zu wirken. — 999. Was war der Zweck der Vor-
schrift, die den Silbervorrath der Bank auf ⅕ ihres Metallvor-
raths beschränkt? — Die Frage kann ich nicht beantworten.“
Der Zweck war Geld theuer zu machen; ganz wie, abgesehn
von der Currency-Theorie, die Trennung der beiden Bankdeparte-
ments, und der Zwang für die schottischen und irischen Banken,
für Notenausgabe über einen gewissen Satz hinaus Gold in Reserve
zu halten. Es entstand so eine Decentralisation des nationalen
Metallschatzes, der ihn weniger fähig machte ungünstige Wechsel-
kurse zu korrigiren. Auf Steigerung des Zinsfusses laufen alle
diese Bestimmungen hinaus: dass die B. v. E. nicht Noten ausgeben
darf über 14 Mill. ausser gegen Goldreserve; dass das Bank-
departement als gewöhnliche Bank verwaltet werden soll, den
Zinsfuss herabdrückend in Zeiten des Geldüberflusses, ihn herauf-
treibend in Zeiten der Klemme; die Beschränkung des Silbervor-
raths, des hauptsächlichen Mittels, die Wechselkurse mit dem Kon-
tinent und Asien zu rektificiren; die Vorschriften wegen der
schottischen und irischen Banken, die nie Geld für Export brauchen,
und es jetzt halten müssen unter dem Vorwand einer, thatsächlich
rein illusorischen, Konvertibilität ihrer Noten. Die Thatsache ist,
dass der Akt von 1844 zum ersten Mal einen Ansturm nach Gold
auf die schottischen Banken 1857 producirte. Die neue Bank-
gesetzgebung macht ebenfalls keinen Unterschied zwischen Gold-
abfluss ins Ausland und dem für’s Inland, obgleich deren Wirkungen
selbstredend durchaus verschieden. Daher die beständigen heftigen
Schwankungen in der Marktrate des Zinses. Mit Bezug auf Silber
sagt Palmer zweimal, 992 und 994, dass die Bank nur Silber
gegen Noten kaufen kann, wenn der Wechselkurs günstig für
England, das Silber also überflüssig ist; denn: „1003. Der ein-
zige Zweck, weshalb ein beträchtlicher Theil des Metallschatzes
in Silber gehalten werden kann, ist der, ausländische Zahlungen
zu erleichtern, während der Zeit wo die Wechselkurse gegen
England sind. — 1008. Silber ist eine Waare, die, weil sie Geld
ist in der ganzen übrigen Welt, desshalb die passendste Waare …
für diesen Zweck ist“ [Zahlung ans Ausland]. „Nur die Vereinigten
Staaten haben in der letzten Zeit ausschliesslich Gold genommen.“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/107>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.