Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

Bild:
<< vorherige Seite

mindestens aller unsrer Depositen und alles Geld, das wir von andren
Personen erhielten, in unserm Portefeuille zu halten in Wechseln, die von
Tag zu Tag verfallen ... so sehr, dass während der Zeit der Krise der Er-
trag der täglich verfallenden Wechsel fast dem Betrag der täglich an uns
gemachten Zahlungsforderungen gleichkam." (p. 53.)

Spekulationswechsel. -- No. 5092. "Von wem waren die Wechsel
(gegen verkaufte Baumwolle) hauptsächlich acceptirt?" -- [R. Gardner, der
in diesem Werk mehr genannte Baumwollfabrikant:] "Von Waarenmaklern;
ein Händler kauft Baumwolle, übergibt sie einem Makler, zieht auf diesen
Makler, und lässt die Wechsel diskontiren. -- No. 5094. Und diese Wechsel
gehn zu den Liverpooler Banken und werden dort diskontirt? -- Jawohl
und auch sonst wo ... Hätte nicht diese Akkommodation bestanden, die
hauptsächlich von Liverpooler Banken bewilligt wurde, so wäre nach meiner
Ansicht Baumwolle im vorigen Jahr um 11/2 d oder 2 d per Pfund wohl-
feiler gewesen." -- "No. 600. Sie sagten, eine ungeheure Anzahl Wechsel
hätten cirkulirt, gezogen von Spekulanten auf Baumwollmakler in Liverpool;
gilt dasselbe von Ihren Vorschüssen auf Wechsel gegen andre Kolonialpro-
dukte ausser Baumwolle?" -- [A. Hodgson, Bankier in Liverpool:] "Es be-
zieht sich auf alle Arten Kolonialprodukte, aber ganz besonders auf Baum-
wolle. -- No. 601. Suchen Sie als Bankier sich diese Art Wechsel fern zu
halten? -- Keineswegs; wir betrachten sie als ganz rechtmäßige Wechsel,
wenn in mäßiger Menge gehalten ... Diese Art Wechsel werden oft ver-
längert."

Schwindel im ostindisch-chinesischen Markt 1847. -- Charles
Turner (Chef einer der ersten ostindischen Firmen in Liverpool): "Wir alle
kennen die Vorfälle, die in Beziehung auf das Geschäft nach Mauritius und
in ähnlichen Geschäften stattgefunden haben. Die Makler waren gewohnt,
Vorschüsse zu machen auf Waaren, nicht nur nach ihrer Ankunft, zur
Deckung der gegen diese Waaren gezognen Wechsel, was vollständig in der
Ordnung ist, und Vorschüsse auf Ladescheine ... sondern sie haben Vor-
schüsse gemacht auf das Produkt, ehe es verschifft, und in einigen Fällen
ehe es fabrizirt war. Ich z. B. hatte in einem Specialfall in Kalkutta
Wechsel gekauft für 6--7000 £; der Erlös für diese Wechsel ging nach
Mauritius um dort Zucker pflanzen zu helfen; die Wechsel kamen nach Eng-
land, und über die Hälfte davon wurden protestirt; dann, als die Ver-
schiffungen von Zucker endlich ankamen, aus denen diese Wechsel bezahlt
werden sollten, da fand sich, dass dieser Zucker bereits an dritte Personen
verpfändet war, ehe er verschifft, ja in der That fast schon ehe er gesotten
war. (p. 78.) Die Waaren für den ostindischen Markt müssen jetzt dem
Fabrikanten baar bezahlt werden; aber das hat nicht viel zu sagen, denn
wenn der Käufer einigen Kredit in London hat, so zieht er auf London und
diskontirt den Wechsel in London, wo der Diskonto jetzt niedrig steht; er
bezahlt den Fabrikanten mit dem so erhaltnen Geld ... es dauert mindestens
zwölf Monate, bis ein Verschiffer von Waaren nach Indien seine Retouren
von dort bekommen kann; ... ein Mann mit 10 oder 15000 £, der in's
indische Geschäft geht, würde sich einen Kredit zu einer beträchtlichen
Summe bei einem Londoner Hause ausmachen; diesem Hause würde er 1 %
geben und auf es ziehn, gegen die Bedingung, dass der Erlös der nach Indien
gesandten Waaren an dies Londoner Haus geschickt wird; wobei aber beide
Theile stillschweigend einverstanden sind, dass das Londoner Haus keinen
wirklichen Baarvorschuss zu leisten hat; d. h. die Wechsel werden prolongirt
bis die Retouren ankommen. Die Wechsel wurden diskontirt in Liverpool,
Manchester, London, manche von ihnen sind im Besitz von schottischen
Banken. (p. 79.) -- No. 730. Da ist ein Haus, das neulich in London fallirte;
bei Prüfung der Bücher entdeckte man Folgendes: Hier ist eine Firma in
Manchester, und eine andre in Kalkutta; sie eröffneten einen Kredit bei dem

mindestens aller unsrer Depositen und alles Geld, das wir von andren
Personen erhielten, in unserm Portefeuille zu halten in Wechseln, die von
Tag zu Tag verfallen … so sehr, dass während der Zeit der Krise der Er-
trag der täglich verfallenden Wechsel fast dem Betrag der täglich an uns
gemachten Zahlungsforderungen gleichkam.“ (p. 53.)

Spekulationswechsel. — No. 5092. „Von wem waren die Wechsel
(gegen verkaufte Baumwolle) hauptsächlich acceptirt?“ — [R. Gardner, der
in diesem Werk mehr genannte Baumwollfabrikant:] „Von Waarenmaklern;
ein Händler kauft Baumwolle, übergibt sie einem Makler, zieht auf diesen
Makler, und lässt die Wechsel diskontiren. — No. 5094. Und diese Wechsel
gehn zu den Liverpooler Banken und werden dort diskontirt? — Jawohl
und auch sonst wo … Hätte nicht diese Akkommodation bestanden, die
hauptsächlich von Liverpooler Banken bewilligt wurde, so wäre nach meiner
Ansicht Baumwolle im vorigen Jahr um 1½ d oder 2 d per Pfund wohl-
feiler gewesen.“ — „No. 600. Sie sagten, eine ungeheure Anzahl Wechsel
hätten cirkulirt, gezogen von Spekulanten auf Baumwollmakler in Liverpool;
gilt dasselbe von Ihren Vorschüssen auf Wechsel gegen andre Kolonialpro-
dukte ausser Baumwolle?“ — [A. Hodgson, Bankier in Liverpool:] „Es be-
zieht sich auf alle Arten Kolonialprodukte, aber ganz besonders auf Baum-
wolle. — No. 601. Suchen Sie als Bankier sich diese Art Wechsel fern zu
halten? — Keineswegs; wir betrachten sie als ganz rechtmäßige Wechsel,
wenn in mäßiger Menge gehalten … Diese Art Wechsel werden oft ver-
längert.“

Schwindel im ostindisch-chinesischen Markt 1847. — Charles
Turner (Chef einer der ersten ostindischen Firmen in Liverpool): „Wir alle
kennen die Vorfälle, die in Beziehung auf das Geschäft nach Mauritius und
in ähnlichen Geschäften stattgefunden haben. Die Makler waren gewohnt,
Vorschüsse zu machen auf Waaren, nicht nur nach ihrer Ankunft, zur
Deckung der gegen diese Waaren gezognen Wechsel, was vollständig in der
Ordnung ist, und Vorschüsse auf Ladescheine … sondern sie haben Vor-
schüsse gemacht auf das Produkt, ehe es verschifft, und in einigen Fällen
ehe es fabrizirt war. Ich z. B. hatte in einem Specialfall in Kalkutta
Wechsel gekauft für 6—7000 £; der Erlös für diese Wechsel ging nach
Mauritius um dort Zucker pflanzen zu helfen; die Wechsel kamen nach Eng-
land, und über die Hälfte davon wurden protestirt; dann, als die Ver-
schiffungen von Zucker endlich ankamen, aus denen diese Wechsel bezahlt
werden sollten, da fand sich, dass dieser Zucker bereits an dritte Personen
verpfändet war, ehe er verschifft, ja in der That fast schon ehe er gesotten
war. (p. 78.) Die Waaren für den ostindischen Markt müssen jetzt dem
Fabrikanten baar bezahlt werden; aber das hat nicht viel zu sagen, denn
wenn der Käufer einigen Kredit in London hat, so zieht er auf London und
diskontirt den Wechsel in London, wo der Diskonto jetzt niedrig steht; er
bezahlt den Fabrikanten mit dem so erhaltnen Geld … es dauert mindestens
zwölf Monate, bis ein Verschiffer von Waaren nach Indien seine Retouren
von dort bekommen kann; … ein Mann mit 10 oder 15000 £, der in’s
indische Geschäft geht, würde sich einen Kredit zu einer beträchtlichen
Summe bei einem Londoner Hause ausmachen; diesem Hause würde er 1 %
geben und auf es ziehn, gegen die Bedingung, dass der Erlös der nach Indien
gesandten Waaren an dies Londoner Haus geschickt wird; wobei aber beide
Theile stillschweigend einverstanden sind, dass das Londoner Haus keinen
wirklichen Baarvorschuss zu leisten hat; d. h. die Wechsel werden prolongirt
bis die Retouren ankommen. Die Wechsel wurden diskontirt in Liverpool,
Manchester, London, manche von ihnen sind im Besitz von schottischen
Banken. (p. 79.) — No. 730. Da ist ein Haus, das neulich in London fallirte;
bei Prüfung der Bücher entdeckte man Folgendes: Hier ist eine Firma in
Manchester, und eine andre in Kalkutta; sie eröffneten einen Kredit bei dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0431" n="397"/>
mindestens <formula notation="TeX">\frac{9}{10}</formula> aller unsrer Depositen und alles Geld, das wir von andren<lb/>
Personen erhielten, in unserm Portefeuille zu halten in Wechseln, die von<lb/>
Tag zu Tag verfallen &#x2026; so sehr, dass während der Zeit der Krise der Er-<lb/>
trag der täglich verfallenden Wechsel fast dem Betrag der täglich an uns<lb/>
gemachten Zahlungsforderungen gleichkam.&#x201C; (p. 53.)</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Spekulationswechsel</hi>. &#x2014; No. 5092. &#x201E;Von wem waren die Wechsel<lb/>
(gegen verkaufte Baumwolle) hauptsächlich acceptirt?&#x201C; &#x2014; [R. Gardner, der<lb/>
in diesem Werk mehr genannte Baumwollfabrikant:] &#x201E;Von Waarenmaklern;<lb/>
ein Händler kauft Baumwolle, übergibt sie einem Makler, zieht auf diesen<lb/>
Makler, und lässt die Wechsel diskontiren. &#x2014; No. 5094. Und diese Wechsel<lb/>
gehn zu den Liverpooler Banken und werden dort diskontirt? &#x2014; Jawohl<lb/>
und auch sonst wo &#x2026; Hätte nicht diese Akkommodation bestanden, die<lb/>
hauptsächlich von Liverpooler Banken bewilligt wurde, so wäre nach meiner<lb/>
Ansicht Baumwolle im vorigen Jahr um 1½ d oder 2 d per Pfund wohl-<lb/>
feiler gewesen.&#x201C; &#x2014; &#x201E;No. 600. Sie sagten, eine ungeheure Anzahl Wechsel<lb/>
hätten cirkulirt, gezogen von Spekulanten auf Baumwollmakler in Liverpool;<lb/>
gilt dasselbe von Ihren Vorschüssen auf Wechsel gegen andre Kolonialpro-<lb/>
dukte ausser Baumwolle?&#x201C; &#x2014; [A. Hodgson, Bankier in Liverpool:] &#x201E;Es be-<lb/>
zieht sich auf alle Arten Kolonialprodukte, aber ganz besonders auf Baum-<lb/>
wolle. &#x2014; No. 601. Suchen Sie als Bankier sich diese Art Wechsel fern zu<lb/>
halten? &#x2014; Keineswegs; wir betrachten sie als ganz rechtmäßige Wechsel,<lb/>
wenn in mäßiger Menge gehalten &#x2026; Diese Art Wechsel werden oft ver-<lb/>
längert.&#x201C;</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Schwindel im ostindisch-chinesischen Markt</hi> 1847. &#x2014; Charles<lb/>
Turner (Chef einer der ersten ostindischen Firmen in Liverpool): &#x201E;Wir alle<lb/>
kennen die Vorfälle, die in Beziehung auf das Geschäft nach Mauritius und<lb/>
in ähnlichen Geschäften stattgefunden haben. Die Makler waren gewohnt,<lb/>
Vorschüsse zu machen auf Waaren, nicht nur nach ihrer Ankunft, zur<lb/>
Deckung der gegen diese Waaren gezognen Wechsel, was vollständig in der<lb/>
Ordnung ist, und Vorschüsse auf Ladescheine &#x2026; sondern sie haben Vor-<lb/>
schüsse gemacht auf das Produkt, ehe es verschifft, und in einigen Fällen<lb/>
ehe es fabrizirt war. Ich z. B. hatte in einem Specialfall in Kalkutta<lb/>
Wechsel gekauft für 6&#x2014;7000 <hi rendition="#i">£</hi>; der Erlös für diese Wechsel ging nach<lb/>
Mauritius um dort Zucker pflanzen zu helfen; die Wechsel kamen nach Eng-<lb/>
land, und über die Hälfte davon wurden protestirt; dann, als die Ver-<lb/>
schiffungen von Zucker endlich ankamen, aus denen diese Wechsel bezahlt<lb/>
werden sollten, da fand sich, dass dieser Zucker bereits an dritte Personen<lb/>
verpfändet war, ehe er verschifft, ja in der That fast schon ehe er gesotten<lb/>
war. (p. 78.) Die Waaren für den ostindischen Markt müssen jetzt dem<lb/>
Fabrikanten baar bezahlt werden; aber das hat nicht viel zu sagen, denn<lb/>
wenn der Käufer einigen Kredit in London hat, so zieht er auf London und<lb/>
diskontirt den Wechsel in London, wo der Diskonto jetzt niedrig steht; er<lb/>
bezahlt den Fabrikanten mit dem so erhaltnen Geld &#x2026; es dauert mindestens<lb/>
zwölf Monate, bis ein Verschiffer von Waaren nach Indien seine Retouren<lb/>
von dort bekommen kann; &#x2026; ein Mann mit 10 oder 15000 <hi rendition="#i">£</hi>, der in&#x2019;s<lb/>
indische Geschäft geht, würde sich einen Kredit zu einer beträchtlichen<lb/>
Summe bei einem Londoner Hause ausmachen; diesem Hause würde er 1 %<lb/>
geben und auf es ziehn, gegen die Bedingung, dass der Erlös der nach Indien<lb/>
gesandten Waaren an dies Londoner Haus geschickt wird; wobei aber beide<lb/>
Theile stillschweigend einverstanden sind, dass das Londoner Haus keinen<lb/>
wirklichen Baarvorschuss zu leisten hat; d. h. die Wechsel werden prolongirt<lb/>
bis die Retouren ankommen. Die Wechsel wurden diskontirt in Liverpool,<lb/>
Manchester, London, manche von ihnen sind im Besitz von schottischen<lb/>
Banken. (p. 79.) &#x2014; No. 730. Da ist ein Haus, das neulich in London fallirte;<lb/>
bei Prüfung der Bücher entdeckte man Folgendes: Hier ist eine Firma in<lb/>
Manchester, und eine andre in Kalkutta; sie eröffneten einen Kredit bei dem<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[397/0431] mindestens [FORMEL] aller unsrer Depositen und alles Geld, das wir von andren Personen erhielten, in unserm Portefeuille zu halten in Wechseln, die von Tag zu Tag verfallen … so sehr, dass während der Zeit der Krise der Er- trag der täglich verfallenden Wechsel fast dem Betrag der täglich an uns gemachten Zahlungsforderungen gleichkam.“ (p. 53.) Spekulationswechsel. — No. 5092. „Von wem waren die Wechsel (gegen verkaufte Baumwolle) hauptsächlich acceptirt?“ — [R. Gardner, der in diesem Werk mehr genannte Baumwollfabrikant:] „Von Waarenmaklern; ein Händler kauft Baumwolle, übergibt sie einem Makler, zieht auf diesen Makler, und lässt die Wechsel diskontiren. — No. 5094. Und diese Wechsel gehn zu den Liverpooler Banken und werden dort diskontirt? — Jawohl und auch sonst wo … Hätte nicht diese Akkommodation bestanden, die hauptsächlich von Liverpooler Banken bewilligt wurde, so wäre nach meiner Ansicht Baumwolle im vorigen Jahr um 1½ d oder 2 d per Pfund wohl- feiler gewesen.“ — „No. 600. Sie sagten, eine ungeheure Anzahl Wechsel hätten cirkulirt, gezogen von Spekulanten auf Baumwollmakler in Liverpool; gilt dasselbe von Ihren Vorschüssen auf Wechsel gegen andre Kolonialpro- dukte ausser Baumwolle?“ — [A. Hodgson, Bankier in Liverpool:] „Es be- zieht sich auf alle Arten Kolonialprodukte, aber ganz besonders auf Baum- wolle. — No. 601. Suchen Sie als Bankier sich diese Art Wechsel fern zu halten? — Keineswegs; wir betrachten sie als ganz rechtmäßige Wechsel, wenn in mäßiger Menge gehalten … Diese Art Wechsel werden oft ver- längert.“ Schwindel im ostindisch-chinesischen Markt 1847. — Charles Turner (Chef einer der ersten ostindischen Firmen in Liverpool): „Wir alle kennen die Vorfälle, die in Beziehung auf das Geschäft nach Mauritius und in ähnlichen Geschäften stattgefunden haben. Die Makler waren gewohnt, Vorschüsse zu machen auf Waaren, nicht nur nach ihrer Ankunft, zur Deckung der gegen diese Waaren gezognen Wechsel, was vollständig in der Ordnung ist, und Vorschüsse auf Ladescheine … sondern sie haben Vor- schüsse gemacht auf das Produkt, ehe es verschifft, und in einigen Fällen ehe es fabrizirt war. Ich z. B. hatte in einem Specialfall in Kalkutta Wechsel gekauft für 6—7000 £; der Erlös für diese Wechsel ging nach Mauritius um dort Zucker pflanzen zu helfen; die Wechsel kamen nach Eng- land, und über die Hälfte davon wurden protestirt; dann, als die Ver- schiffungen von Zucker endlich ankamen, aus denen diese Wechsel bezahlt werden sollten, da fand sich, dass dieser Zucker bereits an dritte Personen verpfändet war, ehe er verschifft, ja in der That fast schon ehe er gesotten war. (p. 78.) Die Waaren für den ostindischen Markt müssen jetzt dem Fabrikanten baar bezahlt werden; aber das hat nicht viel zu sagen, denn wenn der Käufer einigen Kredit in London hat, so zieht er auf London und diskontirt den Wechsel in London, wo der Diskonto jetzt niedrig steht; er bezahlt den Fabrikanten mit dem so erhaltnen Geld … es dauert mindestens zwölf Monate, bis ein Verschiffer von Waaren nach Indien seine Retouren von dort bekommen kann; … ein Mann mit 10 oder 15000 £, der in’s indische Geschäft geht, würde sich einen Kredit zu einer beträchtlichen Summe bei einem Londoner Hause ausmachen; diesem Hause würde er 1 % geben und auf es ziehn, gegen die Bedingung, dass der Erlös der nach Indien gesandten Waaren an dies Londoner Haus geschickt wird; wobei aber beide Theile stillschweigend einverstanden sind, dass das Londoner Haus keinen wirklichen Baarvorschuss zu leisten hat; d. h. die Wechsel werden prolongirt bis die Retouren ankommen. Die Wechsel wurden diskontirt in Liverpool, Manchester, London, manche von ihnen sind im Besitz von schottischen Banken. (p. 79.) — No. 730. Da ist ein Haus, das neulich in London fallirte; bei Prüfung der Bücher entdeckte man Folgendes: Hier ist eine Firma in Manchester, und eine andre in Kalkutta; sie eröffneten einen Kredit bei dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/431
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/431>, abgerufen am 24.11.2024.