summe kann er nicht verfügen. Es erscheint dies, sobald er es, zum Beispiel für ein Jahr oder mehrere, verliehen, und in gewissen Terminen Zins erhält ohne Rückzahlung des Kapitals. Aber selbst die Rückzahlung macht hier keinen Unterschied. Erhält er es zurück, so muss er es stets von neuem verleihen, solange es die Wirkung von Kapital -- hier Geldkapital -- für ihn haben soll. Solange es sich in seiner Hand befindet, trägt es keine Zinsen und wirkt nicht als Kapital; und solange es Zinsen trägt und als Kapital wirkt, befindet es sich nicht in seiner Hand. Daher die Möglichkeit, Kapital auf ewige Zeiten zu verleihen. Die folgenden Bemerkungen von Tooke gegen Bosanquet sind daher ganz falsch. Er citirt Bosanquet (Metallic, Paper, and Credit Currency, p. 73): "Wäre der Zinsfuss bis auf 1 % herabgedrückt, so würde geborgtes Kapital beinahe auf gleiche Linie (on a par) gestellt mit eignem Kapital." Hierzu macht Tooke folgende Randglosse: "Dass ein zu diesem, oder selbst zu noch niedrigerem Zinsfuss geborgtes Kapital gelten soll als beinahe auf derselben Linie stehend mit eignem Kapital, ist eine so befremdende Behauptung, dass sie kaum ernstliche Beachtung verdiente, käme sie nicht von einem so in- telligenten und in einzelnen Punkten des Themas so wohlunter- richteten Schriftsteller. Hat er den Umstand übersehn, oder hält er ihn für wenig bedeutend, dass seine Voraussetzung die Bedingung der Rückzahlung einschliesst?" (Th. Tooke, An Inquiry into the Currency Principle. 2nd ed. London 1844. p. 80.) Wäre der Zins = 0, so stände der industrielle Kapitalist, der Kapital aufgenommen hat, sich gleich mit dem, der mit eignem Kapital arbeitet. Beide würden denselben Durchschnittsprofit einstecken, und als Kapital, ob geborgtes oder eignes, wirkt das Kapital nur, soweit es Profit producirt. Die Bedingung der Rückzahlung würde hieran nichts ändern. Je mehr der Zinsfuss sich Null nähert, also z. B. auf 1 % herabsinkt, um so mehr ist geborgtes Kapital mit eignem Kapital auf gleichen Fuss gestellt. Solange Geldkapital als Geld- kapital existiren soll, muss es stets wieder ausgeliehen werden, und zwar zum bestehenden Zinsfuss, sage von 1 % und stets wieder an dieselbe Klasse der industriellen und merkantilen Kapitalisten. Solange diese als Kapitalisten fungiren, ist der Unterschied zwischen dem der mit geborgtem, und dem der mit eignem Kapital fungirt, nur der, dass der eine Zins zu zahlen hat und der andre nicht; der eine den Profit p ganz einsteckt, der andre p--z, den Profit minus den Zins; jemehr z sich Null nähert, um so mehr wird p--z = p, also um so mehr stehn beide Kapitale auf gleichem Fuss.
summe kann er nicht verfügen. Es erscheint dies, sobald er es, zum Beispiel für ein Jahr oder mehrere, verliehen, und in gewissen Terminen Zins erhält ohne Rückzahlung des Kapitals. Aber selbst die Rückzahlung macht hier keinen Unterschied. Erhält er es zurück, so muss er es stets von neuem verleihen, solange es die Wirkung von Kapital — hier Geldkapital — für ihn haben soll. Solange es sich in seiner Hand befindet, trägt es keine Zinsen und wirkt nicht als Kapital; und solange es Zinsen trägt und als Kapital wirkt, befindet es sich nicht in seiner Hand. Daher die Möglichkeit, Kapital auf ewige Zeiten zu verleihen. Die folgenden Bemerkungen von Tooke gegen Bosanquet sind daher ganz falsch. Er citirt Bosanquet (Metallic, Paper, and Credit Currency, p. 73): „Wäre der Zinsfuss bis auf 1 % herabgedrückt, so würde geborgtes Kapital beinahe auf gleiche Linie (on a par) gestellt mit eignem Kapital.“ Hierzu macht Tooke folgende Randglosse: „Dass ein zu diesem, oder selbst zu noch niedrigerem Zinsfuss geborgtes Kapital gelten soll als beinahe auf derselben Linie stehend mit eignem Kapital, ist eine so befremdende Behauptung, dass sie kaum ernstliche Beachtung verdiente, käme sie nicht von einem so in- telligenten und in einzelnen Punkten des Themas so wohlunter- richteten Schriftsteller. Hat er den Umstand übersehn, oder hält er ihn für wenig bedeutend, dass seine Voraussetzung die Bedingung der Rückzahlung einschliesst?“ (Th. Tooke, An Inquiry into the Currency Principle. 2nd ed. London 1844. p. 80.) Wäre der Zins = 0, so stände der industrielle Kapitalist, der Kapital aufgenommen hat, sich gleich mit dem, der mit eignem Kapital arbeitet. Beide würden denselben Durchschnittsprofit einstecken, und als Kapital, ob geborgtes oder eignes, wirkt das Kapital nur, soweit es Profit producirt. Die Bedingung der Rückzahlung würde hieran nichts ändern. Je mehr der Zinsfuss sich Null nähert, also z. B. auf 1 % herabsinkt, um so mehr ist geborgtes Kapital mit eignem Kapital auf gleichen Fuss gestellt. Solange Geldkapital als Geld- kapital existiren soll, muss es stets wieder ausgeliehen werden, und zwar zum bestehenden Zinsfuss, sage von 1 % und stets wieder an dieselbe Klasse der industriellen und merkantilen Kapitalisten. Solange diese als Kapitalisten fungiren, ist der Unterschied zwischen dem der mit geborgtem, und dem der mit eignem Kapital fungirt, nur der, dass der eine Zins zu zahlen hat und der andre nicht; der eine den Profit p ganz einsteckt, der andre p—z, den Profit minus den Zins; jemehr z sich Null nähert, um so mehr wird p—z = p, also um so mehr stehn beide Kapitale auf gleichem Fuss.
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summe kann er nicht verfügen. Es erscheint dies, sobald er es,
zum Beispiel für ein Jahr oder mehrere, verliehen, und in gewissen
Terminen Zins erhält ohne Rückzahlung des Kapitals. Aber selbst
die Rückzahlung macht hier keinen Unterschied. Erhält er es
zurück, so muss er es stets von neuem verleihen, solange es die
Wirkung von Kapital — hier Geldkapital — für ihn haben soll.
Solange es sich in seiner Hand befindet, trägt es keine Zinsen
und wirkt nicht als Kapital; und solange es Zinsen trägt und als
Kapital wirkt, befindet es sich nicht in seiner Hand. Daher die
Möglichkeit, Kapital auf ewige Zeiten zu verleihen. Die folgenden
Bemerkungen von Tooke gegen Bosanquet sind daher ganz falsch.
Er citirt Bosanquet (Metallic, Paper, and Credit Currency, p. 73):
„Wäre der Zinsfuss bis auf 1 % herabgedrückt, so würde geborgtes
Kapital beinahe auf gleiche Linie (on a par) gestellt mit eignem
Kapital.“ Hierzu macht Tooke folgende Randglosse: „Dass ein
zu diesem, oder selbst zu noch niedrigerem Zinsfuss geborgtes
Kapital gelten soll als beinahe auf derselben Linie stehend mit
eignem Kapital, ist eine so befremdende Behauptung, dass sie kaum
ernstliche Beachtung verdiente, käme sie nicht von einem so in-
telligenten und in einzelnen Punkten des Themas so wohlunter-
richteten Schriftsteller. Hat er den Umstand übersehn, oder hält
er ihn für wenig bedeutend, dass seine Voraussetzung die Bedingung
der Rückzahlung einschliesst?“ (Th. Tooke, An Inquiry into the
Currency Principle. 2nd ed. London 1844. p. 80.) Wäre der Zins
= 0, so stände der industrielle Kapitalist, der Kapital aufgenommen
hat, sich gleich mit dem, der mit eignem Kapital arbeitet. Beide
würden denselben Durchschnittsprofit einstecken, und als Kapital,
ob geborgtes oder eignes, wirkt das Kapital nur, soweit es Profit
producirt. Die Bedingung der Rückzahlung würde hieran nichts
ändern. Je mehr der Zinsfuss sich Null nähert, also z. B. auf
1 % herabsinkt, um so mehr ist geborgtes Kapital mit eignem
Kapital auf gleichen Fuss gestellt. Solange Geldkapital als Geld-
kapital existiren soll, muss es stets wieder ausgeliehen werden, und
zwar zum bestehenden Zinsfuss, sage von 1 % und stets wieder
an dieselbe Klasse der industriellen und merkantilen Kapitalisten.
Solange diese als Kapitalisten fungiren, ist der Unterschied zwischen
dem der mit geborgtem, und dem der mit eignem Kapital fungirt,
nur der, dass der eine Zins zu zahlen hat und der andre nicht;
der eine den Profit p ganz einsteckt, der andre p—z, den Profit
minus den Zins; jemehr z sich Null nähert, um so mehr wird
p—z = p, also um so mehr stehn beide Kapitale auf gleichem Fuss.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/390>, abgerufen am 24.11.2024.
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