maß der producirten Gesammtmasse weniger lebendige Arbeit, und enthält ferner weniger vergegenständlichte Arbeit, sowohl im Ver- schleiss des angewandten fixen Kapitals wie in den verbrauchten Roh- und Hülfsstoffen. Jede einzelne Waare enthält also eine geringere Summe von, in Produktionsmitteln vergegenständlichter und während der Produktion neu zugesetzter, Arbeit. Der Preis der einzelnen Waare fällt daher. Die Profitmasse, die in der einzelnen Waare enthalten ist, kann trotzdem zunehmen, wenn die Rate des absoluten oder relativen Mehrwerths wächst. Sie enthält weniger neu zugesetzte Arbeit, aber der unbezahlte Theil derselben wächst gegen den bezahlten Theil. Doch ist dies nur innerhalb bestimmter Schranken der Fall. Mit der im Lauf der Produktions- entwicklung enorm gesteigerten absoluten Abnahme der Summe der, in der einzelnen Waare neu zugesetzten, lebendigen Arbeit wird auch die Masse der in ihr enthaltnen unbezahlten Arbeit absolut abnehmen, wie sehr sie auch relativ gewachsen sei, im Verhältniss nämlich zum bezahlten Theil. Die Profitmasse auf jede einzelne Waare wird sich sehr vermindern mit der Entwick- lung der Produktivkraft der Arbeit, trotz des Wachsthums der Mehrwerthsrate; und diese Verminderung, ganz wie der Fall der Profitrate, wird nur verlangsamt durch die Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals und die andren im ersten Ab- schnitt dieses Buchs aufgeführten Umstände, die die Profitrate erhöhen bei gegebner und selbst bei sinkender Rate des Mehrwerths.
Dass der Preis der einzelnen Waaren fällt, aus deren Summe das Gesammtprodukt des Kapitals besteht, heisst weiter nichts, als dass sich ein gegebnes Quantum Arbeit in einer grössren Masse Waaren realisirt, jede einzelne Waare also weniger Arbeit als früher enthält. Dies ist der Fall selbst wenn der Preis des einen Theils des konstanten Kapitals, Rohstoff etc. steigt. Mit Ausnahme einzelner Fälle (z. B. wenn die Produktivkraft der Arbeit gleich- mäßig alle Elemente des konstanten wie des variablen Kapitals verwohlfeilert) wird die Profitrate sinken, trotz der erhöhten Rate des Mehrwerths, 1) weil selbst ein grössrer unbezahlter Theil der geringren Gesammtsumme der neu zugesetzten Arbeit kleiner ist, als ein geringrer aliquoter unbezahlter Theil der grössren Gesammt- summe war, und 2) weil die höhere Zusammensetzung des Kapitals in der einzelnen Waare sich darin ausdrückt, dass der Werththeil derselben, worin überhaupt neu zugesetzte Arbeit sich darstellt, fällt gegen den Werththeil, der sich darstellt in Rohstoff, Hülfs- stoff, und Verschleiss des fixen Kapitals. Dieser Wechsel im Ver-
maß der producirten Gesammtmasse weniger lebendige Arbeit, und enthält ferner weniger vergegenständlichte Arbeit, sowohl im Ver- schleiss des angewandten fixen Kapitals wie in den verbrauchten Roh- und Hülfsstoffen. Jede einzelne Waare enthält also eine geringere Summe von, in Produktionsmitteln vergegenständlichter und während der Produktion neu zugesetzter, Arbeit. Der Preis der einzelnen Waare fällt daher. Die Profitmasse, die in der einzelnen Waare enthalten ist, kann trotzdem zunehmen, wenn die Rate des absoluten oder relativen Mehrwerths wächst. Sie enthält weniger neu zugesetzte Arbeit, aber der unbezahlte Theil derselben wächst gegen den bezahlten Theil. Doch ist dies nur innerhalb bestimmter Schranken der Fall. Mit der im Lauf der Produktions- entwicklung enorm gesteigerten absoluten Abnahme der Summe der, in der einzelnen Waare neu zugesetzten, lebendigen Arbeit wird auch die Masse der in ihr enthaltnen unbezahlten Arbeit absolut abnehmen, wie sehr sie auch relativ gewachsen sei, im Verhältniss nämlich zum bezahlten Theil. Die Profitmasse auf jede einzelne Waare wird sich sehr vermindern mit der Entwick- lung der Produktivkraft der Arbeit, trotz des Wachsthums der Mehrwerthsrate; und diese Verminderung, ganz wie der Fall der Profitrate, wird nur verlangsamt durch die Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals und die andren im ersten Ab- schnitt dieses Buchs aufgeführten Umstände, die die Profitrate erhöhen bei gegebner und selbst bei sinkender Rate des Mehrwerths.
Dass der Preis der einzelnen Waaren fällt, aus deren Summe das Gesammtprodukt des Kapitals besteht, heisst weiter nichts, als dass sich ein gegebnes Quantum Arbeit in einer grössren Masse Waaren realisirt, jede einzelne Waare also weniger Arbeit als früher enthält. Dies ist der Fall selbst wenn der Preis des einen Theils des konstanten Kapitals, Rohstoff etc. steigt. Mit Ausnahme einzelner Fälle (z. B. wenn die Produktivkraft der Arbeit gleich- mäßig alle Elemente des konstanten wie des variablen Kapitals verwohlfeilert) wird die Profitrate sinken, trotz der erhöhten Rate des Mehrwerths, 1) weil selbst ein grössrer unbezahlter Theil der geringren Gesammtsumme der neu zugesetzten Arbeit kleiner ist, als ein geringrer aliquoter unbezahlter Theil der grössren Gesammt- summe war, und 2) weil die höhere Zusammensetzung des Kapitals in der einzelnen Waare sich darin ausdrückt, dass der Werththeil derselben, worin überhaupt neu zugesetzte Arbeit sich darstellt, fällt gegen den Werththeil, der sich darstellt in Rohstoff, Hülfs- stoff, und Verschleiss des fixen Kapitals. Dieser Wechsel im Ver-
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maß der producirten Gesammtmasse weniger lebendige Arbeit, und
enthält ferner weniger vergegenständlichte Arbeit, sowohl im Ver-
schleiss des angewandten fixen Kapitals wie in den verbrauchten
Roh- und Hülfsstoffen. Jede einzelne Waare enthält also eine
geringere Summe von, in Produktionsmitteln vergegenständlichter
und während der Produktion neu zugesetzter, Arbeit. Der Preis
der einzelnen Waare fällt daher. Die Profitmasse, die in der
einzelnen Waare enthalten ist, kann trotzdem zunehmen, wenn die
Rate des absoluten oder relativen Mehrwerths wächst. Sie enthält
weniger neu zugesetzte Arbeit, aber der unbezahlte Theil derselben
wächst gegen den bezahlten Theil. Doch ist dies nur innerhalb
bestimmter Schranken der Fall. Mit der im Lauf der Produktions-
entwicklung enorm gesteigerten absoluten Abnahme der Summe
der, in der einzelnen Waare neu zugesetzten, lebendigen Arbeit
wird auch die Masse der in ihr enthaltnen unbezahlten Arbeit
absolut abnehmen, wie sehr sie auch relativ gewachsen sei, im
Verhältniss nämlich zum bezahlten Theil. Die Profitmasse auf
jede einzelne Waare wird sich sehr vermindern mit der Entwick-
lung der Produktivkraft der Arbeit, trotz des Wachsthums der
Mehrwerthsrate; und diese Verminderung, ganz wie der Fall der
Profitrate, wird nur verlangsamt durch die Verwohlfeilerung der
Elemente des konstanten Kapitals und die andren im ersten Ab-
schnitt dieses Buchs aufgeführten Umstände, die die Profitrate
erhöhen bei gegebner und selbst bei sinkender Rate des Mehrwerths.
Dass der Preis der einzelnen Waaren fällt, aus deren Summe
das Gesammtprodukt des Kapitals besteht, heisst weiter nichts, als
dass sich ein gegebnes Quantum Arbeit in einer grössren Masse
Waaren realisirt, jede einzelne Waare also weniger Arbeit als
früher enthält. Dies ist der Fall selbst wenn der Preis des einen
Theils des konstanten Kapitals, Rohstoff etc. steigt. Mit Ausnahme
einzelner Fälle (z. B. wenn die Produktivkraft der Arbeit gleich-
mäßig alle Elemente des konstanten wie des variablen Kapitals
verwohlfeilert) wird die Profitrate sinken, trotz der erhöhten Rate
des Mehrwerths, 1) weil selbst ein grössrer unbezahlter Theil der
geringren Gesammtsumme der neu zugesetzten Arbeit kleiner ist,
als ein geringrer aliquoter unbezahlter Theil der grössren Gesammt-
summe war, und 2) weil die höhere Zusammensetzung des Kapitals
in der einzelnen Waare sich darin ausdrückt, dass der Werththeil
derselben, worin überhaupt neu zugesetzte Arbeit sich darstellt,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/241>, abgerufen am 25.11.2024.
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