obgleich für die an den Extremen producirten Waaren dieser Werth sich als ihnen aufgedrungner Durchschnittswerth aufstellt. Die am schlechtesten Extrem Producirenden müssen ihre Waaren dann unter dem individuellen Werth verkaufen; die am besten Extrem verkaufen sie darüber.
Im Fall II gleichen sich die unter beiden Extremen producirten individuellen Werthmassen nicht aus, sondern gibt die unter den schlechtern Bedingungen producirte den Ausschlag. Streng ge- nommen wäre der Durchschnittspreis oder der Marktwerth jeder einzelnen Waare oder jedes aliquoten Theils der Gesammtmasse nun bestimmt durch den Gesammtwerth der Masse, der durch Ad- dition der Werthe der unter den verschiednen Bedingungen pro- ducirten Waaren herauskäme, und durch den aliquoten Theil, der von diesem Gesammtwerth auf die einzelne Waare fiele. Der so erhaltne Marktwerth stände über dem individuellen Werth nicht nur der dem günstigen Extrem, sondern auch der der mittlern Schicht angehörigen Waaren; er stände aber immer noch niedriger als der individuelle Werth der auf dem ungünstigen Extrem pro- ducirten Waaren. Wie weit er sich diesem nähert, oder mit ihm endlich zusammenfällt, hängt ganz ab von dem Umfang, den die am ungünstigen Extrem producirte Waarenmasse in der fraglichen Waarensphäre einnimmt. Ist die Nachfrage nur wenig überwiegend, so regelt der individuelle Werth der ungünstig producirten Waaren den Marktpreis.
Nimmt endlich, wie in Fall III, das am günstigen Extrem pro- ducirte Waarenquantum grössern Raum ein, nicht nur verglichen mit dem andren Extrem, sondern mit den mittlern Bedingungen, so fällt der Marktwerth unter den mittlern Werth. Der Durch- schnittswerth, berechnet durch Addirung der Werthsummen der beiden Extreme und der Mitte, steht hier unter dem Werth der Mitte, und nähert oder entfernt sich von ihm je nach dem relativen Raum, den das günstige Extrem einnimmt. Ist die Nachfrage schwach gegen die Zufuhr, so nimmt der günstig gestellte Theil, wie gross er immer sei, gewaltsam Raum ein durch Zusammen- ziehung seines Preises auf seinen individuellen Werth. Mit diesem individuellen Werth der unter den besten Bedingungen producirten Waaren kann der Marktwerth nie zusammenfallen, ausser bei sehr starkem Ueberwiegen der Zufuhr über die Nachfrage.
Diese, hier abstrakt dargestellte, Festsetzung des Marktwerths wird auf dem wirklichen Markt vermittelt durch die Konkurrenz unter den Käufern, vorausgesetzt, dass die Nachfrage gerade so
11*
obgleich für die an den Extremen producirten Waaren dieser Werth sich als ihnen aufgedrungner Durchschnittswerth aufstellt. Die am schlechtesten Extrem Producirenden müssen ihre Waaren dann unter dem individuellen Werth verkaufen; die am besten Extrem verkaufen sie darüber.
Im Fall II gleichen sich die unter beiden Extremen producirten individuellen Werthmassen nicht aus, sondern gibt die unter den schlechtern Bedingungen producirte den Ausschlag. Streng ge- nommen wäre der Durchschnittspreis oder der Marktwerth jeder einzelnen Waare oder jedes aliquoten Theils der Gesammtmasse nun bestimmt durch den Gesammtwerth der Masse, der durch Ad- dition der Werthe der unter den verschiednen Bedingungen pro- ducirten Waaren herauskäme, und durch den aliquoten Theil, der von diesem Gesammtwerth auf die einzelne Waare fiele. Der so erhaltne Marktwerth stände über dem individuellen Werth nicht nur der dem günstigen Extrem, sondern auch der der mittlern Schicht angehörigen Waaren; er stände aber immer noch niedriger als der individuelle Werth der auf dem ungünstigen Extrem pro- ducirten Waaren. Wie weit er sich diesem nähert, oder mit ihm endlich zusammenfällt, hängt ganz ab von dem Umfang, den die am ungünstigen Extrem producirte Waarenmasse in der fraglichen Waarensphäre einnimmt. Ist die Nachfrage nur wenig überwiegend, so regelt der individuelle Werth der ungünstig producirten Waaren den Marktpreis.
Nimmt endlich, wie in Fall III, das am günstigen Extrem pro- ducirte Waarenquantum grössern Raum ein, nicht nur verglichen mit dem andren Extrem, sondern mit den mittlern Bedingungen, so fällt der Marktwerth unter den mittlern Werth. Der Durch- schnittswerth, berechnet durch Addirung der Werthsummen der beiden Extreme und der Mitte, steht hier unter dem Werth der Mitte, und nähert oder entfernt sich von ihm je nach dem relativen Raum, den das günstige Extrem einnimmt. Ist die Nachfrage schwach gegen die Zufuhr, so nimmt der günstig gestellte Theil, wie gross er immer sei, gewaltsam Raum ein durch Zusammen- ziehung seines Preises auf seinen individuellen Werth. Mit diesem individuellen Werth der unter den besten Bedingungen producirten Waaren kann der Marktwerth nie zusammenfallen, ausser bei sehr starkem Ueberwiegen der Zufuhr über die Nachfrage.
Diese, hier abstrakt dargestellte, Festsetzung des Marktwerths wird auf dem wirklichen Markt vermittelt durch die Konkurrenz unter den Käufern, vorausgesetzt, dass die Nachfrage gerade so
11*
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0197"n="163"/>
obgleich für die an den Extremen producirten Waaren dieser Werth<lb/>
sich als ihnen aufgedrungner Durchschnittswerth aufstellt. Die<lb/>
am schlechtesten Extrem Producirenden müssen ihre Waaren dann<lb/>
unter dem individuellen Werth verkaufen; die am besten Extrem<lb/>
verkaufen sie darüber.</p><lb/><p>Im Fall II gleichen sich die unter beiden Extremen producirten<lb/>
individuellen Werthmassen nicht aus, sondern gibt die unter den<lb/>
schlechtern Bedingungen producirte den Ausschlag. Streng ge-<lb/>
nommen wäre der Durchschnittspreis oder der Marktwerth jeder<lb/>
einzelnen Waare oder jedes aliquoten Theils der Gesammtmasse<lb/>
nun bestimmt durch den Gesammtwerth der Masse, der durch Ad-<lb/>
dition der Werthe der unter den verschiednen Bedingungen pro-<lb/>
ducirten Waaren herauskäme, und durch den aliquoten Theil, der<lb/>
von diesem Gesammtwerth auf die einzelne Waare fiele. Der so<lb/>
erhaltne Marktwerth stände über dem individuellen Werth nicht<lb/>
nur der dem günstigen Extrem, sondern auch der der mittlern<lb/>
Schicht angehörigen Waaren; er stände aber immer noch niedriger<lb/>
als der individuelle Werth der auf dem ungünstigen Extrem pro-<lb/>
ducirten Waaren. Wie weit er sich diesem nähert, oder mit ihm<lb/>
endlich zusammenfällt, hängt ganz ab von dem Umfang, den die<lb/>
am ungünstigen Extrem producirte Waarenmasse in der fraglichen<lb/>
Waarensphäre einnimmt. Ist die Nachfrage nur wenig überwiegend,<lb/>
so regelt der individuelle Werth der ungünstig producirten Waaren<lb/>
den Marktpreis.</p><lb/><p>Nimmt endlich, wie in Fall III, das am günstigen Extrem pro-<lb/>
ducirte Waarenquantum grössern Raum ein, nicht nur verglichen<lb/>
mit dem andren Extrem, sondern mit den mittlern Bedingungen,<lb/>
so fällt der Marktwerth unter den mittlern Werth. Der Durch-<lb/>
schnittswerth, berechnet durch Addirung der Werthsummen der<lb/>
beiden Extreme und der Mitte, steht hier unter dem Werth der<lb/>
Mitte, und nähert oder entfernt sich von ihm je nach dem relativen<lb/>
Raum, den das günstige Extrem einnimmt. Ist die Nachfrage<lb/>
schwach gegen die Zufuhr, so nimmt der günstig gestellte Theil,<lb/>
wie gross er immer sei, gewaltsam Raum ein durch Zusammen-<lb/>
ziehung seines Preises auf seinen individuellen Werth. Mit diesem<lb/>
individuellen Werth der unter den besten Bedingungen producirten<lb/>
Waaren kann der Marktwerth nie zusammenfallen, ausser bei sehr<lb/>
starkem Ueberwiegen der Zufuhr über die Nachfrage.</p><lb/><p>Diese, hier <hirendition="#g">abstrakt</hi> dargestellte, Festsetzung des Marktwerths<lb/>
wird auf dem wirklichen Markt vermittelt durch die Konkurrenz<lb/>
unter den Käufern, vorausgesetzt, dass die Nachfrage gerade so<lb/><fwplace="bottom"type="sig">11*</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[163/0197]
obgleich für die an den Extremen producirten Waaren dieser Werth
sich als ihnen aufgedrungner Durchschnittswerth aufstellt. Die
am schlechtesten Extrem Producirenden müssen ihre Waaren dann
unter dem individuellen Werth verkaufen; die am besten Extrem
verkaufen sie darüber.
Im Fall II gleichen sich die unter beiden Extremen producirten
individuellen Werthmassen nicht aus, sondern gibt die unter den
schlechtern Bedingungen producirte den Ausschlag. Streng ge-
nommen wäre der Durchschnittspreis oder der Marktwerth jeder
einzelnen Waare oder jedes aliquoten Theils der Gesammtmasse
nun bestimmt durch den Gesammtwerth der Masse, der durch Ad-
dition der Werthe der unter den verschiednen Bedingungen pro-
ducirten Waaren herauskäme, und durch den aliquoten Theil, der
von diesem Gesammtwerth auf die einzelne Waare fiele. Der so
erhaltne Marktwerth stände über dem individuellen Werth nicht
nur der dem günstigen Extrem, sondern auch der der mittlern
Schicht angehörigen Waaren; er stände aber immer noch niedriger
als der individuelle Werth der auf dem ungünstigen Extrem pro-
ducirten Waaren. Wie weit er sich diesem nähert, oder mit ihm
endlich zusammenfällt, hängt ganz ab von dem Umfang, den die
am ungünstigen Extrem producirte Waarenmasse in der fraglichen
Waarensphäre einnimmt. Ist die Nachfrage nur wenig überwiegend,
so regelt der individuelle Werth der ungünstig producirten Waaren
den Marktpreis.
Nimmt endlich, wie in Fall III, das am günstigen Extrem pro-
ducirte Waarenquantum grössern Raum ein, nicht nur verglichen
mit dem andren Extrem, sondern mit den mittlern Bedingungen,
so fällt der Marktwerth unter den mittlern Werth. Der Durch-
schnittswerth, berechnet durch Addirung der Werthsummen der
beiden Extreme und der Mitte, steht hier unter dem Werth der
Mitte, und nähert oder entfernt sich von ihm je nach dem relativen
Raum, den das günstige Extrem einnimmt. Ist die Nachfrage
schwach gegen die Zufuhr, so nimmt der günstig gestellte Theil,
wie gross er immer sei, gewaltsam Raum ein durch Zusammen-
ziehung seines Preises auf seinen individuellen Werth. Mit diesem
individuellen Werth der unter den besten Bedingungen producirten
Waaren kann der Marktwerth nie zusammenfallen, ausser bei sehr
starkem Ueberwiegen der Zufuhr über die Nachfrage.
Diese, hier abstrakt dargestellte, Festsetzung des Marktwerths
wird auf dem wirklichen Markt vermittelt durch die Konkurrenz
unter den Käufern, vorausgesetzt, dass die Nachfrage gerade so
11*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/197>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.