Produktionssphären zusammengenommen, in einem gegebnen Zeit- abschnitt producirt wird, bei gleicher Vertheilung auf jeden ali- quoten Theil des Gesammtkapitals fällt. Pro 100 zieht jedes vorgeschossne Kapital, welches immer seine Zusammensetzung, in jedem Jahr oder andern Zeitabschnitt den Profit, der für diesen Zeitabschnitt auf 100 als den sovielsten Theil des Gesammtkapitals kommt. Die verschiednen Kapitalisten verhalten sich hier, soweit der Profit in Betracht kommt, als blosse Aktionäre einer Aktien- gesellschaft, worin die Antheile am Profit gleichmäßig pro 100 vertheilt werden, und daher für die verschiednen Kapitalisten sich nur unterscheiden nach der Grösse des von jedem in das Gesammt- unternehmen gesteckten Kapitals, nach seiner verhältnissmäßigen Betheiligung am Gesammtunternehmen, nach der Zahl seiner Aktien. Während sich also der Theil dieses Waarenpreises, der die in der Produktion der Waaren verzehrten Werththeile des Kapitals er- setzt, und mit dem daher diese verzehrten Kapitalwerthe rückge- kauft werden müssen, während dieser Theil, der Kostpreis, sich ganz nach der Auslage innerhalb der respektiven Produktionssphären richtet, richtet sich der andre Bestandtheil des Waarenpreises, der auf diesen Kostpreis zugeschlagne Profit, nicht nach der Masse Profit, die von diesem bestimmten Kapital in dieser bestimmten Produktionssphäre während einer gegebnen Zeit producirt wird, sondern nach der Masse Profit, die auf jedes angewandte Kapital, als aliquoten Theil des in der Gesammtproduktion angewandten gesellschaftlichen Gesammtkapitals, während eines gegebnen Zeit- raums im Durchschnitt fällt.22)
Wenn ein Kapitalist also seine Waare zu ihrem Produktionspreis verkauft, so zieht er Geld zurück im Verhältniss zur Werthgrösse des in der Produktion von ihm verzehrten Kapitals und schlägt Profit heraus im Verhältniss zu seinem vorgeschossnen Kapital als blossem aliquoten Theil des gesellschaftlichen Gesammtkapitals. Seine Kostpreise sind specifisch. Der Profitzuschlag auf diesen Kostpreis ist unabhängig von seiner besondren Produktionssphäre, ist einfacher Durchschnitt pro 100 des vorgeschossnen Kapitals.
Unterstellen wir, die fünf verschiednen Kapitalanlagen I--V im vorigen Beispiel gehörten einem Mann. Wieviel in jeder einzelnen Anlage von I--V auf je 100 des angewandten Kapitals an vari- ablem und konstantem Kapital konsumirt würde in der Produktion der Waaren, wäre gegeben, und dieser Werththeil der Waaren I--V
22) Cherbuliez.
Produktionssphären zusammengenommen, in einem gegebnen Zeit- abschnitt producirt wird, bei gleicher Vertheilung auf jeden ali- quoten Theil des Gesammtkapitals fällt. Pro 100 zieht jedes vorgeschossne Kapital, welches immer seine Zusammensetzung, in jedem Jahr oder andern Zeitabschnitt den Profit, der für diesen Zeitabschnitt auf 100 als den sovielsten Theil des Gesammtkapitals kommt. Die verschiednen Kapitalisten verhalten sich hier, soweit der Profit in Betracht kommt, als blosse Aktionäre einer Aktien- gesellschaft, worin die Antheile am Profit gleichmäßig pro 100 vertheilt werden, und daher für die verschiednen Kapitalisten sich nur unterscheiden nach der Grösse des von jedem in das Gesammt- unternehmen gesteckten Kapitals, nach seiner verhältnissmäßigen Betheiligung am Gesammtunternehmen, nach der Zahl seiner Aktien. Während sich also der Theil dieses Waarenpreises, der die in der Produktion der Waaren verzehrten Werththeile des Kapitals er- setzt, und mit dem daher diese verzehrten Kapitalwerthe rückge- kauft werden müssen, während dieser Theil, der Kostpreis, sich ganz nach der Auslage innerhalb der respektiven Produktionssphären richtet, richtet sich der andre Bestandtheil des Waarenpreises, der auf diesen Kostpreis zugeschlagne Profit, nicht nach der Masse Profit, die von diesem bestimmten Kapital in dieser bestimmten Produktionssphäre während einer gegebnen Zeit producirt wird, sondern nach der Masse Profit, die auf jedes angewandte Kapital, als aliquoten Theil des in der Gesammtproduktion angewandten gesellschaftlichen Gesammtkapitals, während eines gegebnen Zeit- raums im Durchschnitt fällt.22)
Wenn ein Kapitalist also seine Waare zu ihrem Produktionspreis verkauft, so zieht er Geld zurück im Verhältniss zur Werthgrösse des in der Produktion von ihm verzehrten Kapitals und schlägt Profit heraus im Verhältniss zu seinem vorgeschossnen Kapital als blossem aliquoten Theil des gesellschaftlichen Gesammtkapitals. Seine Kostpreise sind specifisch. Der Profitzuschlag auf diesen Kostpreis ist unabhängig von seiner besondren Produktionssphäre, ist einfacher Durchschnitt pro 100 des vorgeschossnen Kapitals.
Unterstellen wir, die fünf verschiednen Kapitalanlagen I—V im vorigen Beispiel gehörten einem Mann. Wieviel in jeder einzelnen Anlage von I—V auf je 100 des angewandten Kapitals an vari- ablem und konstantem Kapital konsumirt würde in der Produktion der Waaren, wäre gegeben, und dieser Werththeil der Waaren I—V
22) Cherbuliez.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0171"n="137"/>
Produktionssphären zusammengenommen, in einem gegebnen Zeit-<lb/>
abschnitt producirt wird, bei gleicher Vertheilung auf jeden ali-<lb/>
quoten Theil des Gesammtkapitals fällt. Pro 100 zieht jedes<lb/>
vorgeschossne Kapital, welches immer seine Zusammensetzung, in<lb/>
jedem Jahr oder andern Zeitabschnitt den Profit, der für diesen<lb/>
Zeitabschnitt auf 100 als den sovielsten Theil des Gesammtkapitals<lb/>
kommt. Die verschiednen Kapitalisten verhalten sich hier, soweit<lb/>
der Profit in Betracht kommt, als blosse Aktionäre einer Aktien-<lb/>
gesellschaft, worin die Antheile am Profit gleichmäßig pro 100<lb/>
vertheilt werden, und daher für die verschiednen Kapitalisten sich<lb/>
nur unterscheiden nach der Grösse des von jedem in das Gesammt-<lb/>
unternehmen gesteckten Kapitals, nach seiner verhältnissmäßigen<lb/>
Betheiligung am Gesammtunternehmen, nach der Zahl seiner Aktien.<lb/>
Während sich also der Theil dieses Waarenpreises, der die in der<lb/>
Produktion der Waaren verzehrten Werththeile des Kapitals er-<lb/>
setzt, und mit dem daher diese verzehrten Kapitalwerthe rückge-<lb/>
kauft werden müssen, während dieser Theil, der Kostpreis, sich<lb/>
ganz nach der Auslage innerhalb der respektiven Produktionssphären<lb/>
richtet, richtet sich der andre Bestandtheil des Waarenpreises, der<lb/>
auf diesen Kostpreis zugeschlagne Profit, nicht nach der Masse<lb/>
Profit, die von diesem bestimmten Kapital in dieser bestimmten<lb/>
Produktionssphäre während einer gegebnen Zeit producirt wird,<lb/>
sondern nach der Masse Profit, die auf jedes angewandte Kapital,<lb/>
als aliquoten Theil des in der Gesammtproduktion angewandten<lb/>
gesellschaftlichen Gesammtkapitals, während eines gegebnen Zeit-<lb/>
raums im Durchschnitt fällt.<noteplace="foot"n="22)">Cherbuliez.</note></p><lb/><p>Wenn ein Kapitalist also seine Waare zu ihrem Produktionspreis<lb/>
verkauft, so zieht er Geld zurück im Verhältniss zur Werthgrösse<lb/>
des in der Produktion von ihm verzehrten Kapitals und schlägt<lb/>
Profit heraus im Verhältniss zu seinem vorgeschossnen Kapital<lb/>
als blossem aliquoten Theil des gesellschaftlichen Gesammtkapitals.<lb/>
Seine Kostpreise sind specifisch. Der Profitzuschlag auf diesen<lb/>
Kostpreis ist unabhängig von seiner besondren Produktionssphäre,<lb/>
ist einfacher Durchschnitt pro 100 des vorgeschossnen Kapitals.</p><lb/><p>Unterstellen wir, die fünf verschiednen Kapitalanlagen I—V im<lb/>
vorigen Beispiel gehörten einem Mann. Wieviel in jeder einzelnen<lb/>
Anlage von I—V auf je 100 des angewandten Kapitals an vari-<lb/>
ablem und konstantem Kapital konsumirt würde in der Produktion<lb/>
der Waaren, wäre gegeben, und dieser Werththeil der Waaren I—V<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[137/0171]
Produktionssphären zusammengenommen, in einem gegebnen Zeit-
abschnitt producirt wird, bei gleicher Vertheilung auf jeden ali-
quoten Theil des Gesammtkapitals fällt. Pro 100 zieht jedes
vorgeschossne Kapital, welches immer seine Zusammensetzung, in
jedem Jahr oder andern Zeitabschnitt den Profit, der für diesen
Zeitabschnitt auf 100 als den sovielsten Theil des Gesammtkapitals
kommt. Die verschiednen Kapitalisten verhalten sich hier, soweit
der Profit in Betracht kommt, als blosse Aktionäre einer Aktien-
gesellschaft, worin die Antheile am Profit gleichmäßig pro 100
vertheilt werden, und daher für die verschiednen Kapitalisten sich
nur unterscheiden nach der Grösse des von jedem in das Gesammt-
unternehmen gesteckten Kapitals, nach seiner verhältnissmäßigen
Betheiligung am Gesammtunternehmen, nach der Zahl seiner Aktien.
Während sich also der Theil dieses Waarenpreises, der die in der
Produktion der Waaren verzehrten Werththeile des Kapitals er-
setzt, und mit dem daher diese verzehrten Kapitalwerthe rückge-
kauft werden müssen, während dieser Theil, der Kostpreis, sich
ganz nach der Auslage innerhalb der respektiven Produktionssphären
richtet, richtet sich der andre Bestandtheil des Waarenpreises, der
auf diesen Kostpreis zugeschlagne Profit, nicht nach der Masse
Profit, die von diesem bestimmten Kapital in dieser bestimmten
Produktionssphäre während einer gegebnen Zeit producirt wird,
sondern nach der Masse Profit, die auf jedes angewandte Kapital,
als aliquoten Theil des in der Gesammtproduktion angewandten
gesellschaftlichen Gesammtkapitals, während eines gegebnen Zeit-
raums im Durchschnitt fällt. 22)
Wenn ein Kapitalist also seine Waare zu ihrem Produktionspreis
verkauft, so zieht er Geld zurück im Verhältniss zur Werthgrösse
des in der Produktion von ihm verzehrten Kapitals und schlägt
Profit heraus im Verhältniss zu seinem vorgeschossnen Kapital
als blossem aliquoten Theil des gesellschaftlichen Gesammtkapitals.
Seine Kostpreise sind specifisch. Der Profitzuschlag auf diesen
Kostpreis ist unabhängig von seiner besondren Produktionssphäre,
ist einfacher Durchschnitt pro 100 des vorgeschossnen Kapitals.
Unterstellen wir, die fünf verschiednen Kapitalanlagen I—V im
vorigen Beispiel gehörten einem Mann. Wieviel in jeder einzelnen
Anlage von I—V auf je 100 des angewandten Kapitals an vari-
ablem und konstantem Kapital konsumirt würde in der Produktion
der Waaren, wäre gegeben, und dieser Werththeil der Waaren I—V
22) Cherbuliez.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/171>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.