je vorher, und auch die Flachsspinner entlassen Arbeiter und stellen Maschinen still. Die Cyklen der Textil-Industrie sind jetzt in der That äusserst ungewiss, und wir werden, denke ich, bald zur Einsicht kommen . . . . dass kein Verhältniss eingehalten wird zwischen der Produktionsfähigkeit der Spindeln, der Menge des Rohstoffs, und der Vermehrung der Bevölkerung." (p. 52.)
Dasselbe gilt für die Baumwollindustrie. In dem eben citirten Bericht von Oktober 1858 heisst es: "Seitdem die Arbeitsstunden in Fabriken festgesetzt worden, sind die Beträge des Rohstoff- verbrauchs, der Produktion, der Löhne in allen Textilindustrien auf einfache Regel-de-tri reducirt worden ... Ich citire aus einem neulichen Vortrag . . . . des Herrn Payns, des jetzigen Mayor von Blackburn, über die Baumwollindustrie, worin er die industrielle Statistik seiner eignen Gegend mit möglichster Genauigkeit zu- sammengestellt:
"Jede wirkliche Pferdekraft bewegt 450 self-actor-Spindeln nebst Vorspinnmaschinerie, oder 200 throstle-Spindeln, oder 15 Stühle für 40 Zoll breites Tuch, nebst Haspel-, Scherungs- und Schlicht- maschinerie. Jede Pferdekraft beschäftigt beim Spinnen 21/2 Ar- beiter, beim Weben aber 10; ihr Durchschnittslohn ist reichlich 101/2 sh. per Kopf per Woche ... Die verarbeiteten Durchschnitts- nummern sind Nr. 30--32 für die Kette und Nr. 34--36 für den Einschlag; nehmen wir das wöchentlich producirte Gespinnst auf 13 Unzen per Spindel an, so gibt dies 824,700 Lb Garn per Woche, wofür 970000 Lb oder 2300 Ballen Baumwolle zum Preis von 28300 £ verbraucht werden ... In unserm Distrikt (in einem Umkreis um Blackburn mit 5 englischen Meilen Radius) ist der wöchentliche Baumwollverbrauch 1530000 Lb oder 3650 Ballen zum Kostpreis von 44625 £. Es ist dies der ganzen Baum- wollspinnerei des Vereinigten Königreichs und der sämmtlichen mechanischen Weberei."
"Nach den Berechnungen des Herrn Payns wäre also die Ge- sammtzahl der Baumwollspindeln des Königreichs 28800000, und um diese in voller Beschäftigung zu halten, würden jährlich 1432080000 Lb Baumwolle erfordert. Aber die Baumwolleinfuhr, nach Abzug der Ausfuhr, war 1856 und 1857 nur 1022576832 Lb; es muss also nothwendig ein Deficit von 409503168 Lb stattge- funden haben. Herr Payns, der die Güte hatte, diesen Punkt mit mir zu besprechen, glaubt, dass eine Berechnung des jährlichen Baumwollverbrauchs, begründet auf den Verbrauch des Distrikts von Blackburn, zu hoch ausfallen würde in Folge des Unter-
je vorher, und auch die Flachsspinner entlassen Arbeiter und stellen Maschinen still. Die Cyklen der Textil-Industrie sind jetzt in der That äusserst ungewiss, und wir werden, denke ich, bald zur Einsicht kommen . . . . dass kein Verhältniss eingehalten wird zwischen der Produktionsfähigkeit der Spindeln, der Menge des Rohstoffs, und der Vermehrung der Bevölkerung.“ (p. 52.)
Dasselbe gilt für die Baumwollindustrie. In dem eben citirten Bericht von Oktober 1858 heisst es: „Seitdem die Arbeitsstunden in Fabriken festgesetzt worden, sind die Beträge des Rohstoff- verbrauchs, der Produktion, der Löhne in allen Textilindustrien auf einfache Regel-de-tri reducirt worden … Ich citire aus einem neulichen Vortrag . . . . des Herrn Payns, des jetzigen Mayor von Blackburn, über die Baumwollindustrie, worin er die industrielle Statistik seiner eignen Gegend mit möglichster Genauigkeit zu- sammengestellt:
„Jede wirkliche Pferdekraft bewegt 450 self-actor-Spindeln nebst Vorspinnmaschinerie, oder 200 throstle-Spindeln, oder 15 Stühle für 40 Zoll breites Tuch, nebst Haspel-, Scherungs- und Schlicht- maschinerie. Jede Pferdekraft beschäftigt beim Spinnen 2½ Ar- beiter, beim Weben aber 10; ihr Durchschnittslohn ist reichlich 10½ sh. per Kopf per Woche … Die verarbeiteten Durchschnitts- nummern sind Nr. 30—32 für die Kette und Nr. 34—36 für den Einschlag; nehmen wir das wöchentlich producirte Gespinnst auf 13 Unzen per Spindel an, so gibt dies 824,700 ℔ Garn per Woche, wofür 970000 ℔ oder 2300 Ballen Baumwolle zum Preis von 28300 £ verbraucht werden … In unserm Distrikt (in einem Umkreis um Blackburn mit 5 englischen Meilen Radius) ist der wöchentliche Baumwollverbrauch 1530000 ℔ oder 3650 Ballen zum Kostpreis von 44625 £. Es ist dies der ganzen Baum- wollspinnerei des Vereinigten Königreichs und der sämmtlichen mechanischen Weberei.“
„Nach den Berechnungen des Herrn Payns wäre also die Ge- sammtzahl der Baumwollspindeln des Königreichs 28800000, und um diese in voller Beschäftigung zu halten, würden jährlich 1432080000 ℔ Baumwolle erfordert. Aber die Baumwolleinfuhr, nach Abzug der Ausfuhr, war 1856 und 1857 nur 1022576832 ℔; es muss also nothwendig ein Deficit von 409503168 ℔ stattge- funden haben. Herr Payns, der die Güte hatte, diesen Punkt mit mir zu besprechen, glaubt, dass eine Berechnung des jährlichen Baumwollverbrauchs, begründet auf den Verbrauch des Distrikts von Blackburn, zu hoch ausfallen würde in Folge des Unter-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0134"n="100"/>
je vorher, und auch die Flachsspinner entlassen Arbeiter und<lb/>
stellen Maschinen still. Die Cyklen der Textil-Industrie sind jetzt<lb/>
in der That äusserst ungewiss, und wir werden, denke ich, bald<lb/>
zur Einsicht kommen . . . . dass kein Verhältniss eingehalten wird<lb/>
zwischen der Produktionsfähigkeit der Spindeln, der Menge des<lb/>
Rohstoffs, und der Vermehrung der Bevölkerung.“ (p. 52.)</p><lb/><p>Dasselbe gilt für die Baumwollindustrie. In dem eben citirten<lb/>
Bericht von Oktober 1858 heisst es: „Seitdem die Arbeitsstunden<lb/>
in Fabriken festgesetzt worden, sind die Beträge des Rohstoff-<lb/>
verbrauchs, der Produktion, der Löhne in allen Textilindustrien auf<lb/>
einfache Regel-de-tri reducirt worden … Ich citire aus einem<lb/>
neulichen Vortrag . . . . des Herrn Payns, des jetzigen Mayor von<lb/>
Blackburn, über die Baumwollindustrie, worin er die industrielle<lb/>
Statistik seiner eignen Gegend mit möglichster Genauigkeit zu-<lb/>
sammengestellt:</p><lb/><p>„Jede wirkliche Pferdekraft bewegt 450 self-actor-Spindeln nebst<lb/>
Vorspinnmaschinerie, oder 200 throstle-Spindeln, oder 15 Stühle<lb/>
für 40 Zoll breites Tuch, nebst Haspel-, Scherungs- und Schlicht-<lb/>
maschinerie. Jede Pferdekraft beschäftigt beim Spinnen 2½ Ar-<lb/>
beiter, beim Weben aber 10; ihr Durchschnittslohn ist reichlich<lb/>
10½ sh. per Kopf per Woche … Die verarbeiteten Durchschnitts-<lb/>
nummern sind Nr. 30—32 für die Kette und Nr. 34—36 für den<lb/>
Einschlag; nehmen wir das wöchentlich producirte Gespinnst auf<lb/>
13 Unzen per Spindel an, so gibt dies 824,700 <hirendition="#i">℔</hi> Garn per Woche,<lb/>
wofür 970000 <hirendition="#i">℔</hi> oder 2300 Ballen Baumwolle zum Preis von<lb/>
28300 <hirendition="#i">£</hi> verbraucht werden … In unserm Distrikt (in einem<lb/>
Umkreis um Blackburn mit 5 englischen Meilen Radius) ist der<lb/>
wöchentliche Baumwollverbrauch 1530000 <hirendition="#i">℔</hi> oder 3650 Ballen<lb/>
zum Kostpreis von 44625 <hirendition="#i">£</hi>. Es ist dies <formulanotation="TeX">\frac{1}{18}</formula> der ganzen Baum-<lb/>
wollspinnerei des Vereinigten Königreichs und <formulanotation="TeX">\frac{1}{16}</formula> der sämmtlichen<lb/>
mechanischen Weberei.“</p><lb/><p>„Nach den Berechnungen des Herrn Payns wäre also die Ge-<lb/>
sammtzahl der Baumwollspindeln des Königreichs 28800000, und<lb/>
um diese in voller Beschäftigung zu halten, würden jährlich<lb/>
1432080000 <hirendition="#i">℔</hi> Baumwolle erfordert. Aber die Baumwolleinfuhr,<lb/>
nach Abzug der Ausfuhr, war 1856 und 1857 nur 1022576832 <hirendition="#i">℔</hi>;<lb/>
es muss also nothwendig ein Deficit von 409503168 <hirendition="#i">℔</hi> stattge-<lb/>
funden haben. Herr Payns, der die Güte hatte, diesen Punkt mit<lb/>
mir zu besprechen, glaubt, dass eine Berechnung des jährlichen<lb/>
Baumwollverbrauchs, begründet auf den Verbrauch des Distrikts<lb/>
von Blackburn, zu hoch ausfallen würde in Folge des Unter-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[100/0134]
je vorher, und auch die Flachsspinner entlassen Arbeiter und
stellen Maschinen still. Die Cyklen der Textil-Industrie sind jetzt
in der That äusserst ungewiss, und wir werden, denke ich, bald
zur Einsicht kommen . . . . dass kein Verhältniss eingehalten wird
zwischen der Produktionsfähigkeit der Spindeln, der Menge des
Rohstoffs, und der Vermehrung der Bevölkerung.“ (p. 52.)
Dasselbe gilt für die Baumwollindustrie. In dem eben citirten
Bericht von Oktober 1858 heisst es: „Seitdem die Arbeitsstunden
in Fabriken festgesetzt worden, sind die Beträge des Rohstoff-
verbrauchs, der Produktion, der Löhne in allen Textilindustrien auf
einfache Regel-de-tri reducirt worden … Ich citire aus einem
neulichen Vortrag . . . . des Herrn Payns, des jetzigen Mayor von
Blackburn, über die Baumwollindustrie, worin er die industrielle
Statistik seiner eignen Gegend mit möglichster Genauigkeit zu-
sammengestellt:
„Jede wirkliche Pferdekraft bewegt 450 self-actor-Spindeln nebst
Vorspinnmaschinerie, oder 200 throstle-Spindeln, oder 15 Stühle
für 40 Zoll breites Tuch, nebst Haspel-, Scherungs- und Schlicht-
maschinerie. Jede Pferdekraft beschäftigt beim Spinnen 2½ Ar-
beiter, beim Weben aber 10; ihr Durchschnittslohn ist reichlich
10½ sh. per Kopf per Woche … Die verarbeiteten Durchschnitts-
nummern sind Nr. 30—32 für die Kette und Nr. 34—36 für den
Einschlag; nehmen wir das wöchentlich producirte Gespinnst auf
13 Unzen per Spindel an, so gibt dies 824,700 ℔ Garn per Woche,
wofür 970000 ℔ oder 2300 Ballen Baumwolle zum Preis von
28300 £ verbraucht werden … In unserm Distrikt (in einem
Umkreis um Blackburn mit 5 englischen Meilen Radius) ist der
wöchentliche Baumwollverbrauch 1530000 ℔ oder 3650 Ballen
zum Kostpreis von 44625 £. Es ist dies [FORMEL] der ganzen Baum-
wollspinnerei des Vereinigten Königreichs und [FORMEL] der sämmtlichen
mechanischen Weberei.“
„Nach den Berechnungen des Herrn Payns wäre also die Ge-
sammtzahl der Baumwollspindeln des Königreichs 28800000, und
um diese in voller Beschäftigung zu halten, würden jährlich
1432080000 ℔ Baumwolle erfordert. Aber die Baumwolleinfuhr,
nach Abzug der Ausfuhr, war 1856 und 1857 nur 1022576832 ℔;
es muss also nothwendig ein Deficit von 409503168 ℔ stattge-
funden haben. Herr Payns, der die Güte hatte, diesen Punkt mit
mir zu besprechen, glaubt, dass eine Berechnung des jährlichen
Baumwollverbrauchs, begründet auf den Verbrauch des Distrikts
von Blackburn, zu hoch ausfallen würde in Folge des Unter-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/134>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.