den Stand gesetzt wird, technisch denselben Dienst zu leisten, wie früher ein höherwerthiges.
Man hat im Buch II gesehn, dass nachdem die Waaren in Geld verwandelt, verkauft sind, ein bestimmter Theil dieses Geldes wieder in die stofflichen Elemente des konstanten Kapitals rückverwandelt werden muss, und zwar in den Verhältnissen, wie sie der bestimmte technische Charakter jeder gegebnen Produktionssphäre erheischt. Hier ist in allen Zweigen -- vom Arbeitslohn, also vom variablen Kapital abgesehn -- das wichtigste Element der Rohstoff, mit Einschluss der Hülfsstoffe, die namentlich wichtig in Produktions- zweigen, wo kein eigentlicher Rohstoff eingeht, wie in Bergwerken und der extraktiven Industrie überhaupt. Der Theil des Preises, der den Verschleiss der Maschinerie ersetzen muss, geht mehr ideell in die Rechnung ein, solange die Maschinerie überhaupt noch werkfähig ist; es kommt nicht sehr darauf an, ob er heute oder morgen, oder in welchem Abschnitt der Umschlagszeit des Kapitals er gezahlt und in Geld ersetzt wird. Anders mit dem Rohstoff. Steigt der Preis des Rohstoffs, so mag es unmöglich sein, ihn nach Abzug des Arbeitslohns aus dem Werth der Waare vollständig zu ersetzen. Heftige Preisschwankungen bringen daher Unterbrechungen, grosse Kollisionen und selbst Katastrophen im Reproduktionsprocess hervor. Es sind namentlich eigentliche Agrikulturprodukte, der organischen Natur entstammende Rohstoffe, die solchen Werthschwankungen in Folge wechselnder Ernte- erträge etc. -- hier noch ganz vom Kreditsystem abgesehn -- unterworfen sind. Dasselbe Quantum Arbeit kann sich hier in Folge unkontrolirbarer Naturverhältnisse, der Gunst oder Ungunst der Jahreszeiten u. s. w., in sehr verschiednen Mengen von Ge- brauchswerthen darstellen, und ein bestimmtes Maß dieser Ge- brauchswerthe wird darnach einen sehr verschiednen Preis haben. Stellt sich der Werth x in 100 Lb der Waare a dar, so ist der Preis von einem Pfund von a = ; wenn in 1000 Lb a, ist der Preis eines Pfundes von a = u. s. w. Es ist dies also das eine Element dieser Preisschwankungen des Rohstoffs. Ein zweites, das nur der Vollständigkeit wegen hier erwähnt wird -- da die Konkurrenz wie das Kreditsystem hier noch ausser dem Kreis unsrer Betrachtung liegt -- ist dies: Es ist in der Natur der Sache begründet, dass pflanzliche und thierische Stoffe, deren Wachs- thum und Produktion bestimmten organischen, an gewisse natür- liche Zeiträume gebundnen Gesetzen unterworfen sind, nicht plötz-
den Stand gesetzt wird, technisch denselben Dienst zu leisten, wie früher ein höherwerthiges.
Man hat im Buch II gesehn, dass nachdem die Waaren in Geld verwandelt, verkauft sind, ein bestimmter Theil dieses Geldes wieder in die stofflichen Elemente des konstanten Kapitals rückverwandelt werden muss, und zwar in den Verhältnissen, wie sie der bestimmte technische Charakter jeder gegebnen Produktionssphäre erheischt. Hier ist in allen Zweigen — vom Arbeitslohn, also vom variablen Kapital abgesehn — das wichtigste Element der Rohstoff, mit Einschluss der Hülfsstoffe, die namentlich wichtig in Produktions- zweigen, wo kein eigentlicher Rohstoff eingeht, wie in Bergwerken und der extraktiven Industrie überhaupt. Der Theil des Preises, der den Verschleiss der Maschinerie ersetzen muss, geht mehr ideell in die Rechnung ein, solange die Maschinerie überhaupt noch werkfähig ist; es kommt nicht sehr darauf an, ob er heute oder morgen, oder in welchem Abschnitt der Umschlagszeit des Kapitals er gezahlt und in Geld ersetzt wird. Anders mit dem Rohstoff. Steigt der Preis des Rohstoffs, so mag es unmöglich sein, ihn nach Abzug des Arbeitslohns aus dem Werth der Waare vollständig zu ersetzen. Heftige Preisschwankungen bringen daher Unterbrechungen, grosse Kollisionen und selbst Katastrophen im Reproduktionsprocess hervor. Es sind namentlich eigentliche Agrikulturprodukte, der organischen Natur entstammende Rohstoffe, die solchen Werthschwankungen in Folge wechselnder Ernte- erträge etc. — hier noch ganz vom Kreditsystem abgesehn — unterworfen sind. Dasselbe Quantum Arbeit kann sich hier in Folge unkontrolirbarer Naturverhältnisse, der Gunst oder Ungunst der Jahreszeiten u. s. w., in sehr verschiednen Mengen von Ge- brauchswerthen darstellen, und ein bestimmtes Maß dieser Ge- brauchswerthe wird darnach einen sehr verschiednen Preis haben. Stellt sich der Werth x in 100 ℔ der Waare a dar, so ist der Preis von einem Pfund von a = ; wenn in 1000 ℔ a, ist der Preis eines Pfundes von a = u. s. w. Es ist dies also das eine Element dieser Preisschwankungen des Rohstoffs. Ein zweites, das nur der Vollständigkeit wegen hier erwähnt wird — da die Konkurrenz wie das Kreditsystem hier noch ausser dem Kreis unsrer Betrachtung liegt — ist dies: Es ist in der Natur der Sache begründet, dass pflanzliche und thierische Stoffe, deren Wachs- thum und Produktion bestimmten organischen, an gewisse natür- liche Zeiträume gebundnen Gesetzen unterworfen sind, nicht plötz-
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den Stand gesetzt wird, technisch denselben Dienst zu leisten, wie
früher ein höherwerthiges.
Man hat im Buch II gesehn, dass nachdem die Waaren in Geld
verwandelt, verkauft sind, ein bestimmter Theil dieses Geldes wieder
in die stofflichen Elemente des konstanten Kapitals rückverwandelt
werden muss, und zwar in den Verhältnissen, wie sie der bestimmte
technische Charakter jeder gegebnen Produktionssphäre erheischt.
Hier ist in allen Zweigen — vom Arbeitslohn, also vom variablen
Kapital abgesehn — das wichtigste Element der Rohstoff, mit
Einschluss der Hülfsstoffe, die namentlich wichtig in Produktions-
zweigen, wo kein eigentlicher Rohstoff eingeht, wie in Bergwerken
und der extraktiven Industrie überhaupt. Der Theil des Preises,
der den Verschleiss der Maschinerie ersetzen muss, geht mehr
ideell in die Rechnung ein, solange die Maschinerie überhaupt
noch werkfähig ist; es kommt nicht sehr darauf an, ob er heute
oder morgen, oder in welchem Abschnitt der Umschlagszeit des
Kapitals er gezahlt und in Geld ersetzt wird. Anders mit dem
Rohstoff. Steigt der Preis des Rohstoffs, so mag es unmöglich
sein, ihn nach Abzug des Arbeitslohns aus dem Werth der Waare
vollständig zu ersetzen. Heftige Preisschwankungen bringen daher
Unterbrechungen, grosse Kollisionen und selbst Katastrophen im
Reproduktionsprocess hervor. Es sind namentlich eigentliche
Agrikulturprodukte, der organischen Natur entstammende Rohstoffe,
die solchen Werthschwankungen in Folge wechselnder Ernte-
erträge etc. — hier noch ganz vom Kreditsystem abgesehn —
unterworfen sind. Dasselbe Quantum Arbeit kann sich hier in
Folge unkontrolirbarer Naturverhältnisse, der Gunst oder Ungunst
der Jahreszeiten u. s. w., in sehr verschiednen Mengen von Ge-
brauchswerthen darstellen, und ein bestimmtes Maß dieser Ge-
brauchswerthe wird darnach einen sehr verschiednen Preis haben.
Stellt sich der Werth x in 100 ℔ der Waare a dar, so ist der
Preis von einem Pfund von a = [FORMEL]; wenn in 1000 ℔ a, ist der
Preis eines Pfundes von a = [FORMEL] u. s. w. Es ist dies also das
eine Element dieser Preisschwankungen des Rohstoffs. Ein zweites,
das nur der Vollständigkeit wegen hier erwähnt wird — da die
Konkurrenz wie das Kreditsystem hier noch ausser dem Kreis
unsrer Betrachtung liegt — ist dies: Es ist in der Natur der
Sache begründet, dass pflanzliche und thierische Stoffe, deren Wachs-
thum und Produktion bestimmten organischen, an gewisse natür-
liche Zeiträume gebundnen Gesetzen unterworfen sind, nicht plötz-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/128>, abgerufen am 25.11.2024.
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