beide beständig abnehmen. In Folge dieser fallenden Bewegung wächst verhältnissmäßig der andre Werththeil, den der Rohstoff bildet, wenn dies Wachsthum nicht aufgehoben wird durch eine entsprechende Werthabnahme auf Seiten des Rohstoffs, die aus der wachsenden Produktivität der zu seiner eignen Erzeugung an- gewandten Arbeit hervorgeht.
Ferner: Da die Roh- und Hülfsstoffe, ganz wie der Arbeitslohn, Bestandtheile des cirkulirenden Kapitals bilden, also beständig ganz ersetzt werden müssen aus dem jedesmaligen Verkauf des Produkts, während von der Maschinerie nur der Verschleiss, und zwar zunächst in Form eines Reservefonds, zu ersetzen ist -- wobei es in der That keineswegs so wesentlich ist, ob jeder einzelne Verkauf seinen Theil zu diesem Reservefonds beiträgt, vorausgesetzt nur, dass der ganze Jahresverkauf seinen Jahresantheil dazu liefert -- so zeigt sich hier wieder, wie ein Steigen im Preis des Rohstoffs den ganzen Reproduktionsprocess beschneiden oder hemmen kann, in- dem der aus dem Waarenverkauf gelöste Preis nicht hinreicht, alle Elemente der Waare zu ersetzen; oder indem er es unmög- lich macht, den Process auf einer, seiner technischen Grundlage gemäßen Stufe fortzusetzen, sodass also entweder nur ein Theil der Maschinerie beschäftigt werden, oder die gesammte Maschinerie nicht die volle gewohnheitsmäßige Zeit arbeiten kann.
Endlich wechseln die durch Abfälle verursachten Kosten in direktem Verhältniss zu den Preisschwankungen des Rohstoffs, steigen wenn er steigt und fallen wenn er fällt. Aber auch hier gibt es eine Grenze. 1850 hiess es noch: "Eine Quelle beträcht- lichen Verlustes aus der Preissteigerung des Rohstoffs würde kaum jemandem auffallen, der kein praktischer Spinner ist, nämlich der Verlust durch Abfall. Man theilt mir mit, dass, wenn Baumwolle steigt, die Kosten für den Spinner, besonders der geringern Quali- täten, in höherm Verhältniss wachsen als der gezahlte Preisauf- schlag anzeigt. Der Abfall beim Spinnen grober Garne beträgt reichlich 15 %; wenn dieser Satz also einen Verlust von 1/2 d. per Lb bei einem Baumwollpreis von 31/2 d. verursacht, so steigert er den Verlust per Lb auf 1 d., sobald Baumwolle auf 7 d. per Lb steigt." (Rep. Fact., April 1850, p. 17.) -- Als aber in Folge des amerikanischen Bürgerkriegs die Baumwolle auf, seit fast 100 Jahren unerhörte, Preise stieg, lautete der Bericht ganz anders: "Der Preis der jetzt für Baumwollabfall gegeben wird, und die Wiedereinführung des Abfalls in die Fabrik als Rohstoff, bieten einigen Ersatz für den Unterschied, im Verlust durch Abfall,
beide beständig abnehmen. In Folge dieser fallenden Bewegung wächst verhältnissmäßig der andre Werththeil, den der Rohstoff bildet, wenn dies Wachsthum nicht aufgehoben wird durch eine entsprechende Werthabnahme auf Seiten des Rohstoffs, die aus der wachsenden Produktivität der zu seiner eignen Erzeugung an- gewandten Arbeit hervorgeht.
Ferner: Da die Roh- und Hülfsstoffe, ganz wie der Arbeitslohn, Bestandtheile des cirkulirenden Kapitals bilden, also beständig ganz ersetzt werden müssen aus dem jedesmaligen Verkauf des Produkts, während von der Maschinerie nur der Verschleiss, und zwar zunächst in Form eines Reservefonds, zu ersetzen ist — wobei es in der That keineswegs so wesentlich ist, ob jeder einzelne Verkauf seinen Theil zu diesem Reservefonds beiträgt, vorausgesetzt nur, dass der ganze Jahresverkauf seinen Jahresantheil dazu liefert — so zeigt sich hier wieder, wie ein Steigen im Preis des Rohstoffs den ganzen Reproduktionsprocess beschneiden oder hemmen kann, in- dem der aus dem Waarenverkauf gelöste Preis nicht hinreicht, alle Elemente der Waare zu ersetzen; oder indem er es unmög- lich macht, den Process auf einer, seiner technischen Grundlage gemäßen Stufe fortzusetzen, sodass also entweder nur ein Theil der Maschinerie beschäftigt werden, oder die gesammte Maschinerie nicht die volle gewohnheitsmäßige Zeit arbeiten kann.
Endlich wechseln die durch Abfälle verursachten Kosten in direktem Verhältniss zu den Preisschwankungen des Rohstoffs, steigen wenn er steigt und fallen wenn er fällt. Aber auch hier gibt es eine Grenze. 1850 hiess es noch: „Eine Quelle beträcht- lichen Verlustes aus der Preissteigerung des Rohstoffs würde kaum jemandem auffallen, der kein praktischer Spinner ist, nämlich der Verlust durch Abfall. Man theilt mir mit, dass, wenn Baumwolle steigt, die Kosten für den Spinner, besonders der geringern Quali- täten, in höherm Verhältniss wachsen als der gezahlte Preisauf- schlag anzeigt. Der Abfall beim Spinnen grober Garne beträgt reichlich 15 %; wenn dieser Satz also einen Verlust von ½ d. per ℔ bei einem Baumwollpreis von 3½ d. verursacht, so steigert er den Verlust per ℔ auf 1 d., sobald Baumwolle auf 7 d. per ℔ steigt.“ (Rep. Fact., April 1850, p. 17.) — Als aber in Folge des amerikanischen Bürgerkriegs die Baumwolle auf, seit fast 100 Jahren unerhörte, Preise stieg, lautete der Bericht ganz anders: „Der Preis der jetzt für Baumwollabfall gegeben wird, und die Wiedereinführung des Abfalls in die Fabrik als Rohstoff, bieten einigen Ersatz für den Unterschied, im Verlust durch Abfall,
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beide beständig abnehmen. In Folge dieser fallenden Bewegung
wächst verhältnissmäßig der andre Werththeil, den der Rohstoff
bildet, wenn dies Wachsthum nicht aufgehoben wird durch eine
entsprechende Werthabnahme auf Seiten des Rohstoffs, die aus
der wachsenden Produktivität der zu seiner eignen Erzeugung an-
gewandten Arbeit hervorgeht.
Ferner: Da die Roh- und Hülfsstoffe, ganz wie der Arbeitslohn,
Bestandtheile des cirkulirenden Kapitals bilden, also beständig ganz
ersetzt werden müssen aus dem jedesmaligen Verkauf des Produkts,
während von der Maschinerie nur der Verschleiss, und zwar zunächst
in Form eines Reservefonds, zu ersetzen ist — wobei es in der
That keineswegs so wesentlich ist, ob jeder einzelne Verkauf seinen
Theil zu diesem Reservefonds beiträgt, vorausgesetzt nur, dass der
ganze Jahresverkauf seinen Jahresantheil dazu liefert — so zeigt
sich hier wieder, wie ein Steigen im Preis des Rohstoffs den
ganzen Reproduktionsprocess beschneiden oder hemmen kann, in-
dem der aus dem Waarenverkauf gelöste Preis nicht hinreicht,
alle Elemente der Waare zu ersetzen; oder indem er es unmög-
lich macht, den Process auf einer, seiner technischen Grundlage
gemäßen Stufe fortzusetzen, sodass also entweder nur ein Theil
der Maschinerie beschäftigt werden, oder die gesammte Maschinerie
nicht die volle gewohnheitsmäßige Zeit arbeiten kann.
Endlich wechseln die durch Abfälle verursachten Kosten in
direktem Verhältniss zu den Preisschwankungen des Rohstoffs,
steigen wenn er steigt und fallen wenn er fällt. Aber auch hier
gibt es eine Grenze. 1850 hiess es noch: „Eine Quelle beträcht-
lichen Verlustes aus der Preissteigerung des Rohstoffs würde kaum
jemandem auffallen, der kein praktischer Spinner ist, nämlich der
Verlust durch Abfall. Man theilt mir mit, dass, wenn Baumwolle
steigt, die Kosten für den Spinner, besonders der geringern Quali-
täten, in höherm Verhältniss wachsen als der gezahlte Preisauf-
schlag anzeigt. Der Abfall beim Spinnen grober Garne beträgt
reichlich 15 %; wenn dieser Satz also einen Verlust von ½ d.
per ℔ bei einem Baumwollpreis von 3½ d. verursacht, so steigert
er den Verlust per ℔ auf 1 d., sobald Baumwolle auf 7 d. per
℔ steigt.“ (Rep. Fact., April 1850, p. 17.) — Als aber in Folge
des amerikanischen Bürgerkriegs die Baumwolle auf, seit fast 100
Jahren unerhörte, Preise stieg, lautete der Bericht ganz anders:
„Der Preis der jetzt für Baumwollabfall gegeben wird, und die
Wiedereinführung des Abfalls in die Fabrik als Rohstoff, bieten
einigen Ersatz für den Unterschied, im Verlust durch Abfall,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/119>, abgerufen am 23.11.2024.
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