Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

von Bedienten etc. Sie kaufen also mit den 80 £ Konsumtionsmittel
von den industriellen Kapitalisten. Damit strömen diesen, während sich
für 80 £ Produkt von ihnen entfernt, 80 £ Geld zurück oder 4/5 von
den 100 £, die sie an die müssigen Kapitalisten unter den Namen
Rente, Zins etc. gezahlt haben. Ferner die Bedientenklasse, die direkten
Lohnarbeiter der müssigen Kapitalisten, haben von ihren Herrschaften
20 £ Lohn erhalten. Sie kaufen damit ebenfalls von den industriellen
Kapitalisten für 20 £ Konsumtionsmittel. Damit strömen diesen, während
sich für 20 £ Produkt von ihnen entfernt, 20 £ Geld zurück oder
das letzte Fünftel von den 100 £ Geld, die sie an die müssigen Kapi-
talisten als Rente, Zins etc. gezahlt haben.

Am Ende der Transaktion sind den industriellen Kapitalisten die
100 £ Geld, die sie zur Zahlung von Rente, Zins etc. an die müssigen
Kapitalisten abgetreten, zurückgeströmt, während die Hälfte ihres Mehr-
produkts = 100 £ aus ihren Händen in den Konsumtionsfonds der
müssigen Kapitalisten übergegangen ist.

Es ist also für die Frage, um die es sich hier handelt, offenbar
ganz überflüssig, die Theilung der 100 £ zwischen den müssigen Kapi-
talisten und ihren direkten Lohnarbeitern irgendwie ins Spiel zu bringen.
Die Sache ist einfach: Ihre Renten, Zinsen, kurz der Antheil, der ihnen
vom Mehrwerth = 200 £ zukommt, wird ihnen von den industriellen
Kapitalisten in Geld gezahlt, in 100 £. Mit diesen 100 £ kaufen sie
direkt oder indirekt Konsumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten.
Sie zahlen ihnen also zurück 100 £ Geld, und entziehn ihnen für 100 £
Konsumtionsmittel.

Damit hat der Rückfluss der von den industriellen Kapitalisten an
die müssigen Kapitalisten gezahlten 100 £ Geld stattgefunden. Ist dieser
Geldrückfluss, wie Destutt schwärmt, ein Mittel der Bereicherung für die
industriellen Kapitalisten? Vor der Transaktion hatten sie eine Werth-
summe von 200 £; 100 £ in Geld und 100 £ in Konsumtionsmitteln.
Nach der Transaktion besitzen sie nur die Hälfte der ursprünglichen
Werthsumme. Sie haben wieder die 100 £ in Geld, aber sie haben ver-
loren die 100 £ in Konsumtionsmitteln, die in die Hände der müssigen
Kapitalisten übergegangen sind. Sie sind also um 100 £ ärmer statt
um 100 £ reicher. Hätten sie statt des Umwegs, erst 100 £ Geld
zu zahlen, und dann diese 100 £ Geld zurückzuerhalten in Zahlung von

von Bedienten etc. Sie kaufen also mit den 80 £ Konsumtionsmittel
von den industriellen Kapitalisten. Damit strömen diesen, während sich
für 80 £ Produkt von ihnen entfernt, 80 £ Geld zurück oder ⅘ von
den 100 £, die sie an die müssigen Kapitalisten unter den Namen
Rente, Zins etc. gezahlt haben. Ferner die Bedientenklasse, die direkten
Lohnarbeiter der müssigen Kapitalisten, haben von ihren Herrschaften
20 £ Lohn erhalten. Sie kaufen damit ebenfalls von den industriellen
Kapitalisten für 20 £ Konsumtionsmittel. Damit strömen diesen, während
sich für 20 £ Produkt von ihnen entfernt, 20 £ Geld zurück oder
das letzte Fünftel von den 100 £ Geld, die sie an die müssigen Kapi-
talisten als Rente, Zins etc. gezahlt haben.

Am Ende der Transaktion sind den industriellen Kapitalisten die
100 £ Geld, die sie zur Zahlung von Rente, Zins etc. an die müssigen
Kapitalisten abgetreten, zurückgeströmt, während die Hälfte ihres Mehr-
produkts = 100 £ aus ihren Händen in den Konsumtionsfonds der
müssigen Kapitalisten übergegangen ist.

Es ist also für die Frage, um die es sich hier handelt, offenbar
ganz überflüssig, die Theilung der 100 £ zwischen den müssigen Kapi-
talisten und ihren direkten Lohnarbeitern irgendwie ins Spiel zu bringen.
Die Sache ist einfach: Ihre Renten, Zinsen, kurz der Antheil, der ihnen
vom Mehrwerth = 200 £ zukommt, wird ihnen von den industriellen
Kapitalisten in Geld gezahlt, in 100 £. Mit diesen 100 £ kaufen sie
direkt oder indirekt Konsumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten.
Sie zahlen ihnen also zurück 100 £ Geld, und entziehn ihnen für 100 £
Konsumtionsmittel.

Damit hat der Rückfluss der von den industriellen Kapitalisten an
die müssigen Kapitalisten gezahlten 100 £ Geld stattgefunden. Ist dieser
Geldrückfluss, wie Destutt schwärmt, ein Mittel der Bereicherung für die
industriellen Kapitalisten? Vor der Transaktion hatten sie eine Werth-
summe von 200 £; 100 £ in Geld und 100 £ in Konsumtionsmitteln.
Nach der Transaktion besitzen sie nur die Hälfte der ursprünglichen
Werthsumme. Sie haben wieder die 100 £ in Geld, aber sie haben ver-
loren die 100 £ in Konsumtionsmitteln, die in die Hände der müssigen
Kapitalisten übergegangen sind. Sie sind also um 100 £ ärmer statt
um 100 £ reicher. Hätten sie statt des Umwegs, erst 100 £ Geld
zu zahlen, und dann diese 100 £ Geld zurückzuerhalten in Zahlung von

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0520" n="486"/>
von Bedienten etc. Sie kaufen also mit den 80 <hi rendition="#i">£</hi> Konsumtionsmittel<lb/>
von den industriellen Kapitalisten. Damit strömen diesen, während sich<lb/>
für 80 <hi rendition="#i">£</hi> Produkt von ihnen entfernt, 80 <hi rendition="#i">£</hi> Geld zurück oder &#x2158; von<lb/>
den 100 <hi rendition="#i">£</hi>, die sie an die müssigen Kapitalisten unter den Namen<lb/>
Rente, Zins etc. gezahlt haben. Ferner die Bedientenklasse, die direkten<lb/>
Lohnarbeiter der müssigen Kapitalisten, haben von ihren Herrschaften<lb/>
20 <hi rendition="#i">£</hi> Lohn erhalten. Sie kaufen damit ebenfalls von den industriellen<lb/>
Kapitalisten für 20 <hi rendition="#i">£</hi> Konsumtionsmittel. Damit strömen diesen, während<lb/>
sich für 20 <hi rendition="#i">£</hi> Produkt von ihnen entfernt, 20 <hi rendition="#i">£</hi> Geld zurück oder<lb/>
das letzte Fünftel von den 100 <hi rendition="#i">£</hi> Geld, die sie an die müssigen Kapi-<lb/>
talisten als Rente, Zins etc. gezahlt haben.</p><lb/>
              <p>Am Ende der Transaktion sind den industriellen Kapitalisten die<lb/>
100 <hi rendition="#i">£</hi> Geld, die sie zur Zahlung von Rente, Zins etc. an die müssigen<lb/>
Kapitalisten abgetreten, zurückgeströmt, während die Hälfte ihres Mehr-<lb/>
produkts = 100 <hi rendition="#i">£</hi> aus ihren Händen in den Konsumtionsfonds der<lb/>
müssigen Kapitalisten übergegangen ist.</p><lb/>
              <p>Es ist also für die Frage, um die es sich hier handelt, offenbar<lb/>
ganz überflüssig, die Theilung der 100 <hi rendition="#i">£</hi> zwischen den müssigen Kapi-<lb/>
talisten und ihren direkten Lohnarbeitern irgendwie ins Spiel zu bringen.<lb/>
Die Sache ist einfach: Ihre Renten, Zinsen, kurz der Antheil, der ihnen<lb/>
vom Mehrwerth = 200 <hi rendition="#i">£</hi> zukommt, wird ihnen von den industriellen<lb/>
Kapitalisten in Geld gezahlt, in 100 <hi rendition="#i">£</hi>. Mit diesen 100 <hi rendition="#i">£</hi> kaufen sie<lb/>
direkt oder indirekt Konsumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten.<lb/>
Sie zahlen ihnen also zurück 100 <hi rendition="#i">£</hi> Geld, und entziehn ihnen für 100 <hi rendition="#i">£</hi><lb/>
Konsumtionsmittel.</p><lb/>
              <p>Damit hat der Rückfluss der von den industriellen Kapitalisten an<lb/>
die müssigen Kapitalisten gezahlten 100 <hi rendition="#i">£</hi> Geld stattgefunden. Ist dieser<lb/>
Geldrückfluss, wie Destutt schwärmt, ein Mittel der Bereicherung für die<lb/>
industriellen Kapitalisten? Vor der Transaktion hatten sie eine Werth-<lb/>
summe von 200 <hi rendition="#i">£</hi>; 100 <hi rendition="#i">£</hi> in Geld und 100 <hi rendition="#i">£</hi> in Konsumtionsmitteln.<lb/>
Nach der Transaktion besitzen sie nur die Hälfte der ursprünglichen<lb/>
Werthsumme. Sie haben wieder die 100 <hi rendition="#i">£</hi> in Geld, aber sie haben ver-<lb/>
loren die 100 <hi rendition="#i">£</hi> in Konsumtionsmitteln, die in die Hände der müssigen<lb/>
Kapitalisten übergegangen sind. Sie sind also um 100 <hi rendition="#i">£</hi> ärmer statt<lb/>
um 100 <hi rendition="#i">£</hi> reicher. Hätten sie statt des Umwegs, erst 100 <hi rendition="#i">£</hi> Geld<lb/>
zu zahlen, und dann diese 100 <hi rendition="#i">£</hi> Geld zurückzuerhalten in Zahlung von<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[486/0520] von Bedienten etc. Sie kaufen also mit den 80 £ Konsumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten. Damit strömen diesen, während sich für 80 £ Produkt von ihnen entfernt, 80 £ Geld zurück oder ⅘ von den 100 £, die sie an die müssigen Kapitalisten unter den Namen Rente, Zins etc. gezahlt haben. Ferner die Bedientenklasse, die direkten Lohnarbeiter der müssigen Kapitalisten, haben von ihren Herrschaften 20 £ Lohn erhalten. Sie kaufen damit ebenfalls von den industriellen Kapitalisten für 20 £ Konsumtionsmittel. Damit strömen diesen, während sich für 20 £ Produkt von ihnen entfernt, 20 £ Geld zurück oder das letzte Fünftel von den 100 £ Geld, die sie an die müssigen Kapi- talisten als Rente, Zins etc. gezahlt haben. Am Ende der Transaktion sind den industriellen Kapitalisten die 100 £ Geld, die sie zur Zahlung von Rente, Zins etc. an die müssigen Kapitalisten abgetreten, zurückgeströmt, während die Hälfte ihres Mehr- produkts = 100 £ aus ihren Händen in den Konsumtionsfonds der müssigen Kapitalisten übergegangen ist. Es ist also für die Frage, um die es sich hier handelt, offenbar ganz überflüssig, die Theilung der 100 £ zwischen den müssigen Kapi- talisten und ihren direkten Lohnarbeitern irgendwie ins Spiel zu bringen. Die Sache ist einfach: Ihre Renten, Zinsen, kurz der Antheil, der ihnen vom Mehrwerth = 200 £ zukommt, wird ihnen von den industriellen Kapitalisten in Geld gezahlt, in 100 £. Mit diesen 100 £ kaufen sie direkt oder indirekt Konsumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten. Sie zahlen ihnen also zurück 100 £ Geld, und entziehn ihnen für 100 £ Konsumtionsmittel. Damit hat der Rückfluss der von den industriellen Kapitalisten an die müssigen Kapitalisten gezahlten 100 £ Geld stattgefunden. Ist dieser Geldrückfluss, wie Destutt schwärmt, ein Mittel der Bereicherung für die industriellen Kapitalisten? Vor der Transaktion hatten sie eine Werth- summe von 200 £; 100 £ in Geld und 100 £ in Konsumtionsmitteln. Nach der Transaktion besitzen sie nur die Hälfte der ursprünglichen Werthsumme. Sie haben wieder die 100 £ in Geld, aber sie haben ver- loren die 100 £ in Konsumtionsmitteln, die in die Hände der müssigen Kapitalisten übergegangen sind. Sie sind also um 100 £ ärmer statt um 100 £ reicher. Hätten sie statt des Umwegs, erst 100 £ Geld zu zahlen, und dann diese 100 £ Geld zurückzuerhalten in Zahlung von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/520
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/520>, abgerufen am 25.11.2024.