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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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kapitalistischen Produktion, um so größer die allerseits aufgehäufte Geld-
masse, um so kleiner also die Proportion, die die jährliche neue Goldpro-
duktion dieser Masse zufügt, obgleich dieser Zuschuss seiner absoluten
Quantität nach bedeutend sein kann. Im allgemeinen wollen wir nur
noch einmal zurückkommen auf den gegen Tooke gemachten Einwurf: wie
ist es möglich, dass jeder Kapitalist in Geld einen Mehrwerth aus
dem jährlichen Produkt herauszieht, d. h. mehr Geld herauszieht aus der
Cirkulation als er hineinwirft, da in letzter Instanz die Kapitalistenklasse
selbst als die Quelle betrachtet werden muss, die überhaupt das Geld in
die Cirkulation wirft?

Wir bemerken hierauf, unter Zusammenfassung des schon früher
(Kap. XVII) Entwickelten:

1) die einzige hier erforderliche Voraussetzung: dass überhaupt Geld
genug vorhanden sei, um die verschiednen Elemente der jährlichen Repro-
duktionsmasse umzusetzen, -- wird in keiner Weise dadurch berührt, dass
ein Theil des Waarenwerths aus Mehrwerth besteht. Gesetzt, die ganze
Produktion gehöre den Arbeitern selbst, ihre Mehrarbeit sei also nur
Mehrarbeit für sie selbst, nicht für die Kapitalisten, so wäre die Masse
des cirkulirenden Waarenwerths dieselbe, und erheischte bei sonst gleich-
bleibenden Umständen dieselbe Geldmasse zu ihrer Cirkulation. Es fragt
sich also in beiden Fällen nur: Wo kommt das Geld her, um diesen Ge-
sammtwaarenwerth umzusetzen? -- Und in keiner Weise: Wo kommt
das Geld zur Versilberung des Mehrwerths her?

Allerdings, um noch einmal darauf zurückzukommen, besteht jede
einzelne Waare aus c + v + m, und es ist also zur Cirkulation der
gesammten Waarenmasse einerseits eine bestimmte Geldsumme nöthig zur
Cirkulation des Kapitals c + v, und andrerseits eine andre Geldsumme
zur Cirkulation der Revenue der Kapitalisten, des Mehrwerths m. Wie
für die einzelnen Kapitalisten so für die ganze Klasse ist das Geld, wo-
rin sie Kapital vorschiesst, verschieden von dem Geld, worin sie Revenue
verausgabt. Woher kommt dies letztre Geld? Einfach daher, dass von
der in der Hand der Kapitalistenklasse befindlichen Geldmasse, also im
Ganzen und Großen von der innerhalb der Gesellschaft befindlichen ge-
sammten Geldmasse ein Theil die Revenue der Kapitalisten cirkulirt.
Man sah schon oben, wie jeder ein neues Geschäft einrichtende Kapitalist
das Geld, das er zu seiner Erhaltung in Konsumtionsmitteln verausgabt,

kapitalistischen Produktion, um so größer die allerseits aufgehäufte Geld-
masse, um so kleiner also die Proportion, die die jährliche neue Goldpro-
duktion dieser Masse zufügt, obgleich dieser Zuschuss seiner absoluten
Quantität nach bedeutend sein kann. Im allgemeinen wollen wir nur
noch einmal zurückkommen auf den gegen Tooke gemachten Einwurf: wie
ist es möglich, dass jeder Kapitalist in Geld einen Mehrwerth aus
dem jährlichen Produkt herauszieht, d. h. mehr Geld herauszieht aus der
Cirkulation als er hineinwirft, da in letzter Instanz die Kapitalistenklasse
selbst als die Quelle betrachtet werden muss, die überhaupt das Geld in
die Cirkulation wirft?

Wir bemerken hierauf, unter Zusammenfassung des schon früher
(Kap. XVII) Entwickelten:

1) die einzige hier erforderliche Voraussetzung: dass überhaupt Geld
genug vorhanden sei, um die verschiednen Elemente der jährlichen Repro-
duktionsmasse umzusetzen, — wird in keiner Weise dadurch berührt, dass
ein Theil des Waarenwerths aus Mehrwerth besteht. Gesetzt, die ganze
Produktion gehöre den Arbeitern selbst, ihre Mehrarbeit sei also nur
Mehrarbeit für sie selbst, nicht für die Kapitalisten, so wäre die Masse
des cirkulirenden Waarenwerths dieselbe, und erheischte bei sonst gleich-
bleibenden Umständen dieselbe Geldmasse zu ihrer Cirkulation. Es fragt
sich also in beiden Fällen nur: Wo kommt das Geld her, um diesen Ge-
sammtwaarenwerth umzusetzen? — Und in keiner Weise: Wo kommt
das Geld zur Versilberung des Mehrwerths her?

Allerdings, um noch einmal darauf zurückzukommen, besteht jede
einzelne Waare aus c + v + m, und es ist also zur Cirkulation der
gesammten Waarenmasse einerseits eine bestimmte Geldsumme nöthig zur
Cirkulation des Kapitals c + v, und andrerseits eine andre Geldsumme
zur Cirkulation der Revenue der Kapitalisten, des Mehrwerths m. Wie
für die einzelnen Kapitalisten so für die ganze Klasse ist das Geld, wo-
rin sie Kapital vorschiesst, verschieden von dem Geld, worin sie Revenue
verausgabt. Woher kommt dies letztre Geld? Einfach daher, dass von
der in der Hand der Kapitalistenklasse befindlichen Geldmasse, also im
Ganzen und Großen von der innerhalb der Gesellschaft befindlichen ge-
sammten Geldmasse ein Theil die Revenue der Kapitalisten cirkulirt.
Man sah schon oben, wie jeder ein neues Geschäft einrichtende Kapitalist
das Geld, das er zu seiner Erhaltung in Konsumtionsmitteln verausgabt,

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[473/0507] kapitalistischen Produktion, um so größer die allerseits aufgehäufte Geld- masse, um so kleiner also die Proportion, die die jährliche neue Goldpro- duktion dieser Masse zufügt, obgleich dieser Zuschuss seiner absoluten Quantität nach bedeutend sein kann. Im allgemeinen wollen wir nur noch einmal zurückkommen auf den gegen Tooke gemachten Einwurf: wie ist es möglich, dass jeder Kapitalist in Geld einen Mehrwerth aus dem jährlichen Produkt herauszieht, d. h. mehr Geld herauszieht aus der Cirkulation als er hineinwirft, da in letzter Instanz die Kapitalistenklasse selbst als die Quelle betrachtet werden muss, die überhaupt das Geld in die Cirkulation wirft? Wir bemerken hierauf, unter Zusammenfassung des schon früher (Kap. XVII) Entwickelten: 1) die einzige hier erforderliche Voraussetzung: dass überhaupt Geld genug vorhanden sei, um die verschiednen Elemente der jährlichen Repro- duktionsmasse umzusetzen, — wird in keiner Weise dadurch berührt, dass ein Theil des Waarenwerths aus Mehrwerth besteht. Gesetzt, die ganze Produktion gehöre den Arbeitern selbst, ihre Mehrarbeit sei also nur Mehrarbeit für sie selbst, nicht für die Kapitalisten, so wäre die Masse des cirkulirenden Waarenwerths dieselbe, und erheischte bei sonst gleich- bleibenden Umständen dieselbe Geldmasse zu ihrer Cirkulation. Es fragt sich also in beiden Fällen nur: Wo kommt das Geld her, um diesen Ge- sammtwaarenwerth umzusetzen? — Und in keiner Weise: Wo kommt das Geld zur Versilberung des Mehrwerths her? Allerdings, um noch einmal darauf zurückzukommen, besteht jede einzelne Waare aus c + v + m, und es ist also zur Cirkulation der gesammten Waarenmasse einerseits eine bestimmte Geldsumme nöthig zur Cirkulation des Kapitals c + v, und andrerseits eine andre Geldsumme zur Cirkulation der Revenue der Kapitalisten, des Mehrwerths m. Wie für die einzelnen Kapitalisten so für die ganze Klasse ist das Geld, wo- rin sie Kapital vorschiesst, verschieden von dem Geld, worin sie Revenue verausgabt. Woher kommt dies letztre Geld? Einfach daher, dass von der in der Hand der Kapitalistenklasse befindlichen Geldmasse, also im Ganzen und Großen von der innerhalb der Gesellschaft befindlichen ge- sammten Geldmasse ein Theil die Revenue der Kapitalisten cirkulirt. Man sah schon oben, wie jeder ein neues Geschäft einrichtende Kapitalist das Geld, das er zu seiner Erhaltung in Konsumtionsmitteln verausgabt,

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/507>, abgerufen am 22.11.2024.