und andren länger währenden Formen des fixen Kapitals kann es vor- kommen -- und kommt häufiger vor -- dass gewisse Theilorgane der- selben innerhalb des Jahres mit Haut und Haar zu ersetzen sind, obgleich der ganze Gebäude- oder Maschinenkörper langlebig. Diese Theilorgane fallen in dieselbe Kategorie der innerhalb des Jahres zu ersetzenden Ele- mente des fixen Kapitals.
Dies Werthelement der Waaren ist in keiner Weise zu verwechseln mit den Reparaturkosten. Wird die Waare verkauft, so wird dies Werth- element versilbert, in Geld verwandelt wie die andren; nach seiner Ver- wandlung in Geld aber erscheint sein Unterschied von den andren Werth- elementen. Die in der Produktion der Waaren verzehrten Rohmaterialien und Hülfsstoffe müssen in natura ersetzt werden, damit die Repro- duktion der Waaren beginne (überhaupt der Produktionsprocess der Waaren ein kontinuirlicher sei); die in ihnen verausgabte Arbeitskraft muss ebenso durch frische Arbeitskraft ersetzt werden. Das aus der Waare gelöste Geld muss also beständig in diese Elemente des produk- tiven Kapitals wieder umgesetzt werden, aus Geldform in Waarenform. Es ändert nichts an der Sache, dass z. B. Rohmaterialien und Hülfs- stoffe in gewissen Terminen in größrer Masse -- sodass sie Produktions- vorräthe bilden -- gekauft werden, dass also während gewisser Frist diese Produktionsmittel nicht neugekauft zu werden brauchen, also auch -- so lange sie vorhalten -- das aus dem Waarenverkauf eingehende Geld -- soweit es für diesen Zweck dient -- sich ansammeln kann, und dieser Theil des konstanten Kapitals daher zeitweilig als in seiner aktiven Funktion suspendirtes Geldkapital erscheint. Es ist kein Revenuekapital; es ist produktives Kapital, das in Geldform suspendirt ist. Die Erneue- rung der Produktionsmittel muss beständig stattfinden, obgleich die Form dieser Erneuerung -- mit Bezug auf die Cirkulation -- verschieden sein kann. Der Neukauf, die Cirkulations-Operation, wodurch sie erneuert, ersetzt werden, kann in längren Terminen vorgehn: dann große Geld- anlage auf einmal, kompensirt durch entsprechenden Produktionsvorrath; oder in kurz aufeinander folgenden Terminen: dann rasch aufeinander fol- gende kleinere Dosen von Geldausgabe, kleine Produktionsvorräthe. Dies ändert nichts an der Sache selbst. Ebenso mit der Arbeitskraft. Wo die Produktion kontinuirlich auf selber Stufenleiter das Jahr durch aus- geführt: beständiger Ersatz der aufgezehrten Arbeitskraft durch neue;
und andren länger währenden Formen des fixen Kapitals kann es vor- kommen — und kommt häufiger vor — dass gewisse Theilorgane der- selben innerhalb des Jahres mit Haut und Haar zu ersetzen sind, obgleich der ganze Gebäude- oder Maschinenkörper langlebig. Diese Theilorgane fallen in dieselbe Kategorie der innerhalb des Jahres zu ersetzenden Ele- mente des fixen Kapitals.
Dies Werthelement der Waaren ist in keiner Weise zu verwechseln mit den Reparaturkosten. Wird die Waare verkauft, so wird dies Werth- element versilbert, in Geld verwandelt wie die andren; nach seiner Ver- wandlung in Geld aber erscheint sein Unterschied von den andren Werth- elementen. Die in der Produktion der Waaren verzehrten Rohmaterialien und Hülfsstoffe müssen in natura ersetzt werden, damit die Repro- duktion der Waaren beginne (überhaupt der Produktionsprocess der Waaren ein kontinuirlicher sei); die in ihnen verausgabte Arbeitskraft muss ebenso durch frische Arbeitskraft ersetzt werden. Das aus der Waare gelöste Geld muss also beständig in diese Elemente des produk- tiven Kapitals wieder umgesetzt werden, aus Geldform in Waarenform. Es ändert nichts an der Sache, dass z. B. Rohmaterialien und Hülfs- stoffe in gewissen Terminen in größrer Masse — sodass sie Produktions- vorräthe bilden — gekauft werden, dass also während gewisser Frist diese Produktionsmittel nicht neugekauft zu werden brauchen, also auch — so lange sie vorhalten — das aus dem Waarenverkauf eingehende Geld — soweit es für diesen Zweck dient — sich ansammeln kann, und dieser Theil des konstanten Kapitals daher zeitweilig als in seiner aktiven Funktion suspendirtes Geldkapital erscheint. Es ist kein Revenuekapital; es ist produktives Kapital, das in Geldform suspendirt ist. Die Erneue- rung der Produktionsmittel muss beständig stattfinden, obgleich die Form dieser Erneuerung — mit Bezug auf die Cirkulation — verschieden sein kann. Der Neukauf, die Cirkulations-Operation, wodurch sie erneuert, ersetzt werden, kann in längren Terminen vorgehn: dann große Geld- anlage auf einmal, kompensirt durch entsprechenden Produktionsvorrath; oder in kurz aufeinander folgenden Terminen: dann rasch aufeinander fol- gende kleinere Dosen von Geldausgabe, kleine Produktionsvorräthe. Dies ändert nichts an der Sache selbst. Ebenso mit der Arbeitskraft. Wo die Produktion kontinuirlich auf selber Stufenleiter das Jahr durch aus- geführt: beständiger Ersatz der aufgezehrten Arbeitskraft durch neue;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0482"n="448"/>
und andren länger währenden Formen des fixen Kapitals kann es vor-<lb/>
kommen — und kommt häufiger vor — dass gewisse Theilorgane der-<lb/>
selben innerhalb des Jahres mit Haut und Haar zu ersetzen sind, obgleich<lb/>
der ganze Gebäude- oder Maschinenkörper langlebig. Diese Theilorgane<lb/>
fallen in dieselbe Kategorie der innerhalb des Jahres zu ersetzenden Ele-<lb/>
mente des fixen Kapitals.</p><lb/><p>Dies Werthelement der Waaren ist in keiner Weise zu verwechseln<lb/>
mit den Reparaturkosten. Wird die Waare verkauft, so wird dies Werth-<lb/>
element versilbert, in Geld verwandelt wie die andren; nach seiner Ver-<lb/>
wandlung in Geld aber erscheint sein Unterschied von den andren Werth-<lb/>
elementen. Die in der Produktion der Waaren verzehrten Rohmaterialien<lb/>
und Hülfsstoffe müssen in natura ersetzt werden, damit die Repro-<lb/>
duktion der Waaren beginne (überhaupt der Produktionsprocess der<lb/>
Waaren ein kontinuirlicher sei); die in ihnen verausgabte Arbeitskraft<lb/>
muss ebenso durch frische Arbeitskraft ersetzt werden. Das aus der<lb/>
Waare gelöste Geld muss also beständig in diese Elemente des produk-<lb/>
tiven Kapitals wieder umgesetzt werden, aus Geldform in Waarenform.<lb/>
Es ändert nichts an der Sache, dass z. B. Rohmaterialien und Hülfs-<lb/>
stoffe in gewissen Terminen in größrer Masse — sodass sie Produktions-<lb/>
vorräthe bilden — gekauft werden, dass also während gewisser Frist<lb/>
diese Produktionsmittel nicht neugekauft zu werden brauchen, also auch<lb/>— so lange sie vorhalten — das aus dem Waarenverkauf eingehende<lb/>
Geld — soweit es für diesen Zweck dient — sich ansammeln kann, und<lb/>
dieser Theil des konstanten Kapitals daher zeitweilig als in seiner aktiven<lb/>
Funktion suspendirtes Geldkapital erscheint. Es ist kein Revenuekapital;<lb/>
es ist produktives Kapital, das in Geldform suspendirt ist. Die Erneue-<lb/>
rung der Produktionsmittel muss beständig stattfinden, obgleich die Form<lb/>
dieser Erneuerung — mit Bezug auf die Cirkulation — verschieden sein<lb/>
kann. Der Neukauf, die Cirkulations-Operation, wodurch sie erneuert,<lb/>
ersetzt werden, kann in längren Terminen vorgehn: dann große Geld-<lb/>
anlage auf einmal, kompensirt durch entsprechenden Produktionsvorrath;<lb/>
oder in kurz aufeinander folgenden Terminen: dann rasch aufeinander fol-<lb/>
gende kleinere Dosen von Geldausgabe, kleine Produktionsvorräthe. Dies<lb/>
ändert nichts an der Sache selbst. Ebenso mit der Arbeitskraft. Wo<lb/>
die Produktion kontinuirlich auf selber Stufenleiter das Jahr durch aus-<lb/>
geführt: beständiger Ersatz der aufgezehrten Arbeitskraft durch neue;<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[448/0482]
und andren länger währenden Formen des fixen Kapitals kann es vor-
kommen — und kommt häufiger vor — dass gewisse Theilorgane der-
selben innerhalb des Jahres mit Haut und Haar zu ersetzen sind, obgleich
der ganze Gebäude- oder Maschinenkörper langlebig. Diese Theilorgane
fallen in dieselbe Kategorie der innerhalb des Jahres zu ersetzenden Ele-
mente des fixen Kapitals.
Dies Werthelement der Waaren ist in keiner Weise zu verwechseln
mit den Reparaturkosten. Wird die Waare verkauft, so wird dies Werth-
element versilbert, in Geld verwandelt wie die andren; nach seiner Ver-
wandlung in Geld aber erscheint sein Unterschied von den andren Werth-
elementen. Die in der Produktion der Waaren verzehrten Rohmaterialien
und Hülfsstoffe müssen in natura ersetzt werden, damit die Repro-
duktion der Waaren beginne (überhaupt der Produktionsprocess der
Waaren ein kontinuirlicher sei); die in ihnen verausgabte Arbeitskraft
muss ebenso durch frische Arbeitskraft ersetzt werden. Das aus der
Waare gelöste Geld muss also beständig in diese Elemente des produk-
tiven Kapitals wieder umgesetzt werden, aus Geldform in Waarenform.
Es ändert nichts an der Sache, dass z. B. Rohmaterialien und Hülfs-
stoffe in gewissen Terminen in größrer Masse — sodass sie Produktions-
vorräthe bilden — gekauft werden, dass also während gewisser Frist
diese Produktionsmittel nicht neugekauft zu werden brauchen, also auch
— so lange sie vorhalten — das aus dem Waarenverkauf eingehende
Geld — soweit es für diesen Zweck dient — sich ansammeln kann, und
dieser Theil des konstanten Kapitals daher zeitweilig als in seiner aktiven
Funktion suspendirtes Geldkapital erscheint. Es ist kein Revenuekapital;
es ist produktives Kapital, das in Geldform suspendirt ist. Die Erneue-
rung der Produktionsmittel muss beständig stattfinden, obgleich die Form
dieser Erneuerung — mit Bezug auf die Cirkulation — verschieden sein
kann. Der Neukauf, die Cirkulations-Operation, wodurch sie erneuert,
ersetzt werden, kann in längren Terminen vorgehn: dann große Geld-
anlage auf einmal, kompensirt durch entsprechenden Produktionsvorrath;
oder in kurz aufeinander folgenden Terminen: dann rasch aufeinander fol-
gende kleinere Dosen von Geldausgabe, kleine Produktionsvorräthe. Dies
ändert nichts an der Sache selbst. Ebenso mit der Arbeitskraft. Wo
die Produktion kontinuirlich auf selber Stufenleiter das Jahr durch aus-
geführt: beständiger Ersatz der aufgezehrten Arbeitskraft durch neue;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/482>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.