X. Kapital und Revenue: Variables Kapital und Arbeitslohn.49)
Die ganze jährliche Reproduktion, das ganze Produkt dieses Jahrs ist Produkt der diesjährigen nützlichen Arbeit. Aber der Werth dieses Gesammtprodukts ist größer als der Werththeil desselben, worin sich die Jahresarbeit, als während dieses Jahres verausgabte Arbeitskraft, ver- körpert. Das Werthprodukt dieses Jahrs, der während desselben in Waarenform neu geschaffne Werth, ist kleiner als der Produktenwerth, der Gesammtwerth der während des ganzen Jahres hergestellten Waaren- masse. Die Differenz, die wir erhalten, wenn wir vom Gesammtwerth des jährlichen Produkts den Werth abziehn, der ihm durch die laufende Jahresarbeit zugesetzt wurde, ist nicht wirklich reproducirter Werth, sondern nur in neuer Daseinsform wiedererscheinender Werth; Werth, auf das Jahresprodukt übertragen von vor ihm existirendem Werth, der je nach der Dauer der konstanten Kapitalbestandtheile, die im diesjährigen gesellschaftlichen Arbeitsprocess mitgewirkt, von früherm oder späterm Datum sein kann, der von dem Werth eines Produktionsmittels herrühren kann, welches im vorigen Jahr oder in einer Reihe früherer Jahre zur Welt kam. Es ist unter allen Umständen Werth, übertragen von vor- jährigen Produktionsmitteln auf das Produkt des laufenden Jahrs.
Nehmen wir unser Schema, so haben wir nach Umsatz der bisher betrachteten Elemente zwischen I und II und innerhalb II:
II) 2000c (reproducirt durch Umsatz mit I (v + m)) + 500v + 500m = 3000.
Werthsumme = 9000.
Während des Jahrs neu producirter Werth steckt nur in den v und m. Die Summe des Werthprodukts dieses Jahrs ist also gleich der Summe der v + m, = 2000 I (v + m) + 1000 II (v + m) = 3000. Alle übrigen Werththeile des Produktenwerths dieses Jahres sind nur übertragner Werth, vom Werth früherer, in der jährlichen Produktion verzehrter Produktionsmittel. Ausser dem Werth von 3000 hat die lau-
49) Von hier an Manuskript VIII.
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X. Kapital und Revenue: Variables Kapital und Arbeitslohn.49)
Die ganze jährliche Reproduktion, das ganze Produkt dieses Jahrs ist Produkt der diesjährigen nützlichen Arbeit. Aber der Werth dieses Gesammtprodukts ist größer als der Werththeil desselben, worin sich die Jahresarbeit, als während dieses Jahres verausgabte Arbeitskraft, ver- körpert. Das Werthprodukt dieses Jahrs, der während desselben in Waarenform neu geschaffne Werth, ist kleiner als der Produktenwerth, der Gesammtwerth der während des ganzen Jahres hergestellten Waaren- masse. Die Differenz, die wir erhalten, wenn wir vom Gesammtwerth des jährlichen Produkts den Werth abziehn, der ihm durch die laufende Jahresarbeit zugesetzt wurde, ist nicht wirklich reproducirter Werth, sondern nur in neuer Daseinsform wiedererscheinender Werth; Werth, auf das Jahresprodukt übertragen von vor ihm existirendem Werth, der je nach der Dauer der konstanten Kapitalbestandtheile, die im diesjährigen gesellschaftlichen Arbeitsprocess mitgewirkt, von früherm oder späterm Datum sein kann, der von dem Werth eines Produktionsmittels herrühren kann, welches im vorigen Jahr oder in einer Reihe früherer Jahre zur Welt kam. Es ist unter allen Umständen Werth, übertragen von vor- jährigen Produktionsmitteln auf das Produkt des laufenden Jahrs.
Nehmen wir unser Schema, so haben wir nach Umsatz der bisher betrachteten Elemente zwischen I und II und innerhalb II:
II) 2000c (reproducirt durch Umsatz mit I (v + m)) + 500v + 500m = 3000.
Werthsumme = 9000.
Während des Jahrs neu producirter Werth steckt nur in den v und m. Die Summe des Werthprodukts dieses Jahrs ist also gleich der Summe der v + m, = 2000 I (v + m) + 1000 II (v + m) = 3000. Alle übrigen Werththeile des Produktenwerths dieses Jahres sind nur übertragner Werth, vom Werth früherer, in der jährlichen Produktion verzehrter Produktionsmittel. Ausser dem Werth von 3000 hat die lau-
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X. Kapital und Revenue: Variables Kapital und
Arbeitslohn. 49)
Die ganze jährliche Reproduktion, das ganze Produkt dieses Jahrs
ist Produkt der diesjährigen nützlichen Arbeit. Aber der Werth dieses
Gesammtprodukts ist größer als der Werththeil desselben, worin sich die
Jahresarbeit, als während dieses Jahres verausgabte Arbeitskraft, ver-
körpert. Das Werthprodukt dieses Jahrs, der während desselben in
Waarenform neu geschaffne Werth, ist kleiner als der Produktenwerth,
der Gesammtwerth der während des ganzen Jahres hergestellten Waaren-
masse. Die Differenz, die wir erhalten, wenn wir vom Gesammtwerth
des jährlichen Produkts den Werth abziehn, der ihm durch die laufende
Jahresarbeit zugesetzt wurde, ist nicht wirklich reproducirter Werth,
sondern nur in neuer Daseinsform wiedererscheinender Werth; Werth, auf
das Jahresprodukt übertragen von vor ihm existirendem Werth, der je
nach der Dauer der konstanten Kapitalbestandtheile, die im diesjährigen
gesellschaftlichen Arbeitsprocess mitgewirkt, von früherm oder späterm
Datum sein kann, der von dem Werth eines Produktionsmittels herrühren
kann, welches im vorigen Jahr oder in einer Reihe früherer Jahre zur
Welt kam. Es ist unter allen Umständen Werth, übertragen von vor-
jährigen Produktionsmitteln auf das Produkt des laufenden Jahrs.
Nehmen wir unser Schema, so haben wir nach Umsatz der bisher
betrachteten Elemente zwischen I und II und innerhalb II:
I) 4000c + 1000v + 1000m (letztre 2000 realisirt in Kon-
sumtionsmitteln IIc) = 6000.
II) 2000c (reproducirt durch Umsatz mit I (v + m)) + 500v +
500m = 3000.
Werthsumme = 9000.
Während des Jahrs neu producirter Werth steckt nur in den v und
m. Die Summe des Werthprodukts dieses Jahrs ist also gleich der
Summe der v + m, = 2000 I (v + m) + 1000 II (v + m) = 3000.
Alle übrigen Werththeile des Produktenwerths dieses Jahres sind nur
übertragner Werth, vom Werth früherer, in der jährlichen Produktion
verzehrter Produktionsmittel. Ausser dem Werth von 3000 hat die lau-
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/469>, abgerufen am 22.11.2024.
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