In der That hat Ricardo A. Smith's Theorie über die Auflösung des Waarenpreises in Arbeitslohn und Mehrwerth (oder variables Kapital und Mehrwerth) völlig acceptirt. Worüber er mit ihm streitet ist 1) über die Bestandtheile des Mehrwerths: er eliminirt die Grundrente als noth- wendiges Element desselben; 2) Ricardo zerfällt den Waarenpreis in diese Bestandtheile. Die Werthgrösse ist also das Prius. Die Summe der Bestandtheile ist als gegebne Größe vorausgesetzt, von ihr wird aus- gegangen, nicht wie A. Smith oft umgekehrt und im Gegensatz zu seiner eignen tiefern Einsicht thut, die Werthgröße der Waare post festum durch Addition der Bestandtheile hervorgebracht.
Ramsay bemerkt gegen Ricardo: "Ricardo vergisst, dass das ganze Produkt nicht nur zwischen Arbeitslohn und Profit sich vertheilt, sondern dass auch ein Theil nöthig ist zum Ersatz des fixen Kapitals." (An Essay on the Distribution of Wealth. Edinburgh 1836, p. 174.) Ramsay versteht unter fixem Kapital dasselbe, was ich unter konstantem verstehe: "fixes Kapital existirt in einer Form, in der es zwar zur Herstellung der in Arbeit begriffnen Waare beiträgt aber nicht zum Unterhalt der Ar- beiter." (p. 53.)
A. Smith sträubte sich gegen die nothwendige Konsequenz seiner Auflösung des Waarenwerths, also auch des Werths des gesellschaftlichen Jahresprodukts, in Arbeitslohn und Mehrwerth, also in blosse Revenue: die Konsequenz, dass alsdann das ganze Jahresprodukt verzehrt werden könne. Es sind nie die originellen Denker, welche die absurden Konse- quenzen ziehn. Sie überlassen das den Says und MacCullochs.
Say macht sich die Sache in der That leicht genug. Was für den Einen Kapitalvorschuss, ist für den Andern Revenue und Nettoprodukt oder war es; der Unterschied zwischen Brutto- und Netto - Produkt ist rein subjektiv, und "so hat sich der Gesammtwerth aller Produkte in der Gesellschaft als Revenue vertheilt." (Say, Traite d'Econ. Pol. 1817. II, p. 69.) "Der Gesammtwerth eines jeden Produkts setzt sich zusam- men aus den Profiten der Grundbesitzer, der Kapitalisten und der Ge- werbfleissigen," [der Arbeitslohn figurirt hier als profits des industrieux!] "die zu seiner Herstellung beigetragen haben. Dies macht, dass die Re- venue der Gesellschaft gleich ist dem producirten Bruttowerth, nicht wie die Sekte der Oekonomisten" [die Physiokraten] "meinten, nur gleich dem Nettoprodukt des Bodens." (p. 63.)
In der That hat Ricardo A. Smith’s Theorie über die Auflösung des Waarenpreises in Arbeitslohn und Mehrwerth (oder variables Kapital und Mehrwerth) völlig acceptirt. Worüber er mit ihm streitet ist 1) über die Bestandtheile des Mehrwerths: er eliminirt die Grundrente als noth- wendiges Element desselben; 2) Ricardo zerfällt den Waarenpreis in diese Bestandtheile. Die Werthgrösse ist also das Prius. Die Summe der Bestandtheile ist als gegebne Größe vorausgesetzt, von ihr wird aus- gegangen, nicht wie A. Smith oft umgekehrt und im Gegensatz zu seiner eignen tiefern Einsicht thut, die Werthgröße der Waare post festum durch Addition der Bestandtheile hervorgebracht.
Ramsay bemerkt gegen Ricardo: „Ricardo vergisst, dass das ganze Produkt nicht nur zwischen Arbeitslohn und Profit sich vertheilt, sondern dass auch ein Theil nöthig ist zum Ersatz des fixen Kapitals.“ (An Essay on the Distribution of Wealth. Edinburgh 1836, p. 174.) Ramsay versteht unter fixem Kapital dasselbe, was ich unter konstantem verstehe: „fixes Kapital existirt in einer Form, in der es zwar zur Herstellung der in Arbeit begriffnen Waare beiträgt aber nicht zum Unterhalt der Ar- beiter.“ (p. 53.)
A. Smith sträubte sich gegen die nothwendige Konsequenz seiner Auflösung des Waarenwerths, also auch des Werths des gesellschaftlichen Jahresprodukts, in Arbeitslohn und Mehrwerth, also in blosse Revenue: die Konsequenz, dass alsdann das ganze Jahresprodukt verzehrt werden könne. Es sind nie die originellen Denker, welche die absurden Konse- quenzen ziehn. Sie überlassen das den Says und MacCullochs.
Say macht sich die Sache in der That leicht genug. Was für den Einen Kapitalvorschuss, ist für den Andern Revenue und Nettoprodukt oder war es; der Unterschied zwischen Brutto- und Netto - Produkt ist rein subjektiv, und „so hat sich der Gesammtwerth aller Produkte in der Gesellschaft als Revenue vertheilt.“ (Say, Traité d’Écon. Pol. 1817. II, p. 69.) „Der Gesammtwerth eines jeden Produkts setzt sich zusam- men aus den Profiten der Grundbesitzer, der Kapitalisten und der Ge- werbfleissigen,“ [der Arbeitslohn figurirt hier als profits des industrieux!] „die zu seiner Herstellung beigetragen haben. Dies macht, dass die Re- venue der Gesellschaft gleich ist dem producirten Bruttowerth, nicht wie die Sekte der Oekonomisten“ [die Physiokraten] „meinten, nur gleich dem Nettoprodukt des Bodens.“ (p. 63.)
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In der That hat Ricardo A. Smith’s Theorie über die Auflösung
des Waarenpreises in Arbeitslohn und Mehrwerth (oder variables Kapital
und Mehrwerth) völlig acceptirt. Worüber er mit ihm streitet ist 1) über
die Bestandtheile des Mehrwerths: er eliminirt die Grundrente als noth-
wendiges Element desselben; 2) Ricardo zerfällt den Waarenpreis in
diese Bestandtheile. Die Werthgrösse ist also das Prius. Die Summe
der Bestandtheile ist als gegebne Größe vorausgesetzt, von ihr wird aus-
gegangen, nicht wie A. Smith oft umgekehrt und im Gegensatz zu seiner
eignen tiefern Einsicht thut, die Werthgröße der Waare post festum durch
Addition der Bestandtheile hervorgebracht.
Ramsay bemerkt gegen Ricardo: „Ricardo vergisst, dass das ganze
Produkt nicht nur zwischen Arbeitslohn und Profit sich vertheilt, sondern
dass auch ein Theil nöthig ist zum Ersatz des fixen Kapitals.“ (An
Essay on the Distribution of Wealth. Edinburgh 1836, p. 174.) Ramsay
versteht unter fixem Kapital dasselbe, was ich unter konstantem verstehe:
„fixes Kapital existirt in einer Form, in der es zwar zur Herstellung der
in Arbeit begriffnen Waare beiträgt aber nicht zum Unterhalt der Ar-
beiter.“ (p. 53.)
A. Smith sträubte sich gegen die nothwendige Konsequenz seiner
Auflösung des Waarenwerths, also auch des Werths des gesellschaftlichen
Jahresprodukts, in Arbeitslohn und Mehrwerth, also in blosse Revenue:
die Konsequenz, dass alsdann das ganze Jahresprodukt verzehrt werden
könne. Es sind nie die originellen Denker, welche die absurden Konse-
quenzen ziehn. Sie überlassen das den Says und MacCullochs.
Say macht sich die Sache in der That leicht genug. Was für den
Einen Kapitalvorschuss, ist für den Andern Revenue und Nettoprodukt
oder war es; der Unterschied zwischen Brutto- und Netto - Produkt
ist rein subjektiv, und „so hat sich der Gesammtwerth aller Produkte in
der Gesellschaft als Revenue vertheilt.“ (Say, Traité d’Écon. Pol. 1817.
II, p. 69.) „Der Gesammtwerth eines jeden Produkts setzt sich zusam-
men aus den Profiten der Grundbesitzer, der Kapitalisten und der Ge-
werbfleissigen,“ [der Arbeitslohn figurirt hier als profits des industrieux!]
„die zu seiner Herstellung beigetragen haben. Dies macht, dass die Re-
venue der Gesellschaft gleich ist dem producirten Bruttowerth, nicht
wie die Sekte der Oekonomisten“ [die Physiokraten] „meinten, nur gleich
dem Nettoprodukt des Bodens.“ (p. 63.)
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/418>, abgerufen am 25.11.2024.
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