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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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Nachdem uns A. Smith so gezeigt, dass der Werth des Produkts
in der Manufaktur = v + m (wo m = Profit des Kapitalisten), sagt
er uns, dass in der Agrikultur die Arbeiter ausser "der Reproduktion
eines Werths, der gleich ist ihrer eignen Konsumtion und dem sie be-
schäftigenden" [variablen] "Kapital nebst dem Profit des Kapitalisten"
-- ausserdem "über das Kapital des Pächters und all seinen Profit
hinaus auch noch regelmäßig die Reproduktion der Rente des Grundbe-
sitzers bewirken." (B. II, ch. 5, p. 243.) Dass die Rente in die Hände
des Grundbesitzers geht, ist für die Frage, die wir betrachten, ganz
gleichgültig. Bevor sie in seine Hände geht, muss sie in den Händen
des Pächters sich befinden, d. h. in denen des industriellen Kapitalisten.
Sie muss einen Werthbestandtheil des Produkts bilden, bevor sie Revenue
für irgend wen wird. Rente wie Profit sind also bei A. Smith selbst
nur Bestandtheile des Mehrwerths, die der produktive Arbeiter beständig
reproducirt zugleich mit seinem eignen Arbeitslohn, d. h. mit dem Werth
des variablen Kapitals. Rente wie Profit sind also Theile des Mehrwerths
m, und somit löst sich bei A. Smith der Preis aller Waaren auf in
v + m.

Das Dogma, dass der Preis aller Waaren (also auch des jährlichen
Waarenprodukts) sich auflöst in Arbeitslohn plus Profit plus Grundrente,
nimmt in dem zwischendurch laufenden esoterischen Theil von Smith's
Werk selbst die Form an, dass der Werth jeder Waare, also auch des
jährlichen Waarenprodukts der Gesellschaft, = v + m, = dem in Ar-
beitskraft ausgelegten und vom Arbeiter stets reproducirten Kapitalwerth
plus dem von den Arbeitern durch ihre Arbeit zugesetzten Mehrwerth.

Dies Endergebniss bei A. Smith offenbart uns zugleich -- siehe
weiter unten -- die Quelle seiner einseitigen Analyse der Bestandtheile,
worin der Waarenwerth zerfällbar. Mit der Größenbestimmung jedes ein-
zelnen dieser Bestandtheile und der Grenze ihrer Werthsumme hat aber
der Umstand nichts zu thun, dass sie zugleich verschiedne Revenuequellen
für verschiedne in der Produktion fungirende Klassen bilden.

Wenn A. Smith sagt: "Arbeitslohn, Profit und Bodenrente sind die
drei Urquellen alles Einkommens sowohl wie alles Tauschwerths. Jede
andre Revenue ist in letzter Instanz von einer derselben abgeleitet" (B. I,
ch. 6, p. 48) so sind hier allerlei quid pro quo zusammengehäuft.


Nachdem uns A. Smith so gezeigt, dass der Werth des Produkts
in der Manufaktur = v + m (wo m = Profit des Kapitalisten), sagt
er uns, dass in der Agrikultur die Arbeiter ausser „der Reproduktion
eines Werths, der gleich ist ihrer eignen Konsumtion und dem sie be-
schäftigenden“ [variablen] „Kapital nebst dem Profit des Kapitalisten“
— ausserdem „über das Kapital des Pächters und all seinen Profit
hinaus auch noch regelmäßig die Reproduktion der Rente des Grundbe-
sitzers bewirken.“ (B. II, ch. 5, p. 243.) Dass die Rente in die Hände
des Grundbesitzers geht, ist für die Frage, die wir betrachten, ganz
gleichgültig. Bevor sie in seine Hände geht, muss sie in den Händen
des Pächters sich befinden, d. h. in denen des industriellen Kapitalisten.
Sie muss einen Werthbestandtheil des Produkts bilden, bevor sie Revenue
für irgend wen wird. Rente wie Profit sind also bei A. Smith selbst
nur Bestandtheile des Mehrwerths, die der produktive Arbeiter beständig
reproducirt zugleich mit seinem eignen Arbeitslohn, d. h. mit dem Werth
des variablen Kapitals. Rente wie Profit sind also Theile des Mehrwerths
m, und somit löst sich bei A. Smith der Preis aller Waaren auf in
v + m.

Das Dogma, dass der Preis aller Waaren (also auch des jährlichen
Waarenprodukts) sich auflöst in Arbeitslohn plus Profit plus Grundrente,
nimmt in dem zwischendurch laufenden esoterischen Theil von Smith’s
Werk selbst die Form an, dass der Werth jeder Waare, also auch des
jährlichen Waarenprodukts der Gesellschaft, = v + m, = dem in Ar-
beitskraft ausgelegten und vom Arbeiter stets reproducirten Kapitalwerth
plus dem von den Arbeitern durch ihre Arbeit zugesetzten Mehrwerth.

Dies Endergebniss bei A. Smith offenbart uns zugleich — siehe
weiter unten — die Quelle seiner einseitigen Analyse der Bestandtheile,
worin der Waarenwerth zerfällbar. Mit der Größenbestimmung jedes ein-
zelnen dieser Bestandtheile und der Grenze ihrer Werthsumme hat aber
der Umstand nichts zu thun, dass sie zugleich verschiedne Revenuequellen
für verschiedne in der Produktion fungirende Klassen bilden.

Wenn A. Smith sagt: „Arbeitslohn, Profit und Bodenrente sind die
drei Urquellen alles Einkommens sowohl wie alles Tauschwerths. Jede
andre Revenue ist in letzter Instanz von einer derselben abgeleitet“ (B. I,
ch. 6, p. 48) so sind hier allerlei quid pro quo zusammengehäuft.


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[364/0398] Nachdem uns A. Smith so gezeigt, dass der Werth des Produkts in der Manufaktur = v + m (wo m = Profit des Kapitalisten), sagt er uns, dass in der Agrikultur die Arbeiter ausser „der Reproduktion eines Werths, der gleich ist ihrer eignen Konsumtion und dem sie be- schäftigenden“ [variablen] „Kapital nebst dem Profit des Kapitalisten“ — ausserdem „über das Kapital des Pächters und all seinen Profit hinaus auch noch regelmäßig die Reproduktion der Rente des Grundbe- sitzers bewirken.“ (B. II, ch. 5, p. 243.) Dass die Rente in die Hände des Grundbesitzers geht, ist für die Frage, die wir betrachten, ganz gleichgültig. Bevor sie in seine Hände geht, muss sie in den Händen des Pächters sich befinden, d. h. in denen des industriellen Kapitalisten. Sie muss einen Werthbestandtheil des Produkts bilden, bevor sie Revenue für irgend wen wird. Rente wie Profit sind also bei A. Smith selbst nur Bestandtheile des Mehrwerths, die der produktive Arbeiter beständig reproducirt zugleich mit seinem eignen Arbeitslohn, d. h. mit dem Werth des variablen Kapitals. Rente wie Profit sind also Theile des Mehrwerths m, und somit löst sich bei A. Smith der Preis aller Waaren auf in v + m. Das Dogma, dass der Preis aller Waaren (also auch des jährlichen Waarenprodukts) sich auflöst in Arbeitslohn plus Profit plus Grundrente, nimmt in dem zwischendurch laufenden esoterischen Theil von Smith’s Werk selbst die Form an, dass der Werth jeder Waare, also auch des jährlichen Waarenprodukts der Gesellschaft, = v + m, = dem in Ar- beitskraft ausgelegten und vom Arbeiter stets reproducirten Kapitalwerth plus dem von den Arbeitern durch ihre Arbeit zugesetzten Mehrwerth. Dies Endergebniss bei A. Smith offenbart uns zugleich — siehe weiter unten — die Quelle seiner einseitigen Analyse der Bestandtheile, worin der Waarenwerth zerfällbar. Mit der Größenbestimmung jedes ein- zelnen dieser Bestandtheile und der Grenze ihrer Werthsumme hat aber der Umstand nichts zu thun, dass sie zugleich verschiedne Revenuequellen für verschiedne in der Produktion fungirende Klassen bilden. Wenn A. Smith sagt: „Arbeitslohn, Profit und Bodenrente sind die drei Urquellen alles Einkommens sowohl wie alles Tauschwerths. Jede andre Revenue ist in letzter Instanz von einer derselben abgeleitet“ (B. I, ch. 6, p. 48) so sind hier allerlei quid pro quo zusammengehäuft.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/398>, abgerufen am 22.11.2024.