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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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2) Bei einem partiellen oder lokalen Steigen des Arbeitslohns --
d. h. Steigen in nur einzelnen Produktionszweigen -- kann dadurch eine
lokale Preissteigerung der Produkte dieser Zweige erfolgen. Aber selbst
dies hängt von vielen Umständen ab. Z. B. dass der Arbeitslohn hier
nicht abnorm gedrückt, und daher die Profitrate nicht abnorm hoch war,
dass der Markt für diese Waaren sich nicht verengt durch die Preis-
steigerung (also für ihre Preissteigerung nicht vorherige Kontraktion ihrer
Zufuhr nöthig ist) etc.

3) Bei allgemeiner Erhöhung des Arbeitslohns steigt der Preis der
producirten Waaren in Industriezweigen, wo das variable Kapital vor-
herrscht, fällt dafür aber in solchen, wo das konstante resp. fixe Kapital
vorherrscht.



Es zeigte sich bei der einfachen Waarencirkulation (Buch I, Kap. III,
2), dass, wenn auch innerhalb der Cirkulation jedes bestimmten Waaren-
quantums seine Geldform nur verschwindend ist, doch das bei der Meta-
morphose einer Waare in der Hand des Einen verschwindende Geld noth-
wendig seinen Platz in der eines Andern nimmt, also nicht nur in erster
Instanz Waaren allseitig ausgetauscht werden oder sich ersetzen, sondern
auch dieser Ersatz vermittelt und begleitet ist von allseitigem Nieder-
schlag von Geld. "Der Ersatz von Waare durch Waare lässt zugleich
in dritter Hand die Geldwaare hängen. Die Cirkulation schwitzt beständig
Geld aus." (Buch I, S. 92.) Dasselbe identische Faktum drückt sich
auf Grundlage der kapitalistischen Waarenproduktion so aus, dass be-
ständig ein Theil des Kapitals in der Form von Geldkapital existirt, und
beständig ein Theil des Mehrwerths sich ebenfalls in Geldform in den
Händen seiner Besitzer befindet.

Hiervon abgesehn, ist der Kreislauf des Gelds -- d. h.
der Rückfluss des Gelds zu seinem Ausgangspunkt -- soweit er ein
Moment des Umschlags des Kapitals bildet, ein ganz verschiednes, ja
selbst entgegengesetztes Phänomen zum Umlauf des Gelds33), der

33) Wenn die Physiokraten noch beide Phänomene durch einander werfen,
so sind sie doch die ersten, die den Rückfluss des Gelds zu seinem Ausgangs-
punkt als wesentliche Form der Cirkulation des Kapitals, als Form der die

2) Bei einem partiellen oder lokalen Steigen des Arbeitslohns —
d. h. Steigen in nur einzelnen Produktionszweigen — kann dadurch eine
lokale Preissteigerung der Produkte dieser Zweige erfolgen. Aber selbst
dies hängt von vielen Umständen ab. Z. B. dass der Arbeitslohn hier
nicht abnorm gedrückt, und daher die Profitrate nicht abnorm hoch war,
dass der Markt für diese Waaren sich nicht verengt durch die Preis-
steigerung (also für ihre Preissteigerung nicht vorherige Kontraktion ihrer
Zufuhr nöthig ist) etc.

3) Bei allgemeiner Erhöhung des Arbeitslohns steigt der Preis der
producirten Waaren in Industriezweigen, wo das variable Kapital vor-
herrscht, fällt dafür aber in solchen, wo das konstante resp. fixe Kapital
vorherrscht.



Es zeigte sich bei der einfachen Waarencirkulation (Buch I, Kap. III,
2), dass, wenn auch innerhalb der Cirkulation jedes bestimmten Waaren-
quantums seine Geldform nur verschwindend ist, doch das bei der Meta-
morphose einer Waare in der Hand des Einen verschwindende Geld noth-
wendig seinen Platz in der eines Andern nimmt, also nicht nur in erster
Instanz Waaren allseitig ausgetauscht werden oder sich ersetzen, sondern
auch dieser Ersatz vermittelt und begleitet ist von allseitigem Nieder-
schlag von Geld. „Der Ersatz von Waare durch Waare lässt zugleich
in dritter Hand die Geldwaare hängen. Die Cirkulation schwitzt beständig
Geld aus.“ (Buch I, S. 92.) Dasselbe identische Faktum drückt sich
auf Grundlage der kapitalistischen Waarenproduktion so aus, dass be-
ständig ein Theil des Kapitals in der Form von Geldkapital existirt, und
beständig ein Theil des Mehrwerths sich ebenfalls in Geldform in den
Händen seiner Besitzer befindet.

Hiervon abgesehn, ist der Kreislauf des Gelds — d. h.
der Rückfluss des Gelds zu seinem Ausgangspunkt — soweit er ein
Moment des Umschlags des Kapitals bildet, ein ganz verschiednes, ja
selbst entgegengesetztes Phänomen zum Umlauf des Gelds33), der

33) Wenn die Physiokraten noch beide Phänomene durch einander werfen,
so sind sie doch die ersten, die den Rückfluss des Gelds zu seinem Ausgangs-
punkt als wesentliche Form der Cirkulation des Kapitals, als Form der die
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[331/0365] 2) Bei einem partiellen oder lokalen Steigen des Arbeitslohns — d. h. Steigen in nur einzelnen Produktionszweigen — kann dadurch eine lokale Preissteigerung der Produkte dieser Zweige erfolgen. Aber selbst dies hängt von vielen Umständen ab. Z. B. dass der Arbeitslohn hier nicht abnorm gedrückt, und daher die Profitrate nicht abnorm hoch war, dass der Markt für diese Waaren sich nicht verengt durch die Preis- steigerung (also für ihre Preissteigerung nicht vorherige Kontraktion ihrer Zufuhr nöthig ist) etc. 3) Bei allgemeiner Erhöhung des Arbeitslohns steigt der Preis der producirten Waaren in Industriezweigen, wo das variable Kapital vor- herrscht, fällt dafür aber in solchen, wo das konstante resp. fixe Kapital vorherrscht. Es zeigte sich bei der einfachen Waarencirkulation (Buch I, Kap. III, 2), dass, wenn auch innerhalb der Cirkulation jedes bestimmten Waaren- quantums seine Geldform nur verschwindend ist, doch das bei der Meta- morphose einer Waare in der Hand des Einen verschwindende Geld noth- wendig seinen Platz in der eines Andern nimmt, also nicht nur in erster Instanz Waaren allseitig ausgetauscht werden oder sich ersetzen, sondern auch dieser Ersatz vermittelt und begleitet ist von allseitigem Nieder- schlag von Geld. „Der Ersatz von Waare durch Waare lässt zugleich in dritter Hand die Geldwaare hängen. Die Cirkulation schwitzt beständig Geld aus.“ (Buch I, S. 92.) Dasselbe identische Faktum drückt sich auf Grundlage der kapitalistischen Waarenproduktion so aus, dass be- ständig ein Theil des Kapitals in der Form von Geldkapital existirt, und beständig ein Theil des Mehrwerths sich ebenfalls in Geldform in den Händen seiner Besitzer befindet. Hiervon abgesehn, ist der Kreislauf des Gelds — d. h. der Rückfluss des Gelds zu seinem Ausgangspunkt — soweit er ein Moment des Umschlags des Kapitals bildet, ein ganz verschiednes, ja selbst entgegengesetztes Phänomen zum Umlauf des Gelds 33), der 33) Wenn die Physiokraten noch beide Phänomene durch einander werfen, so sind sie doch die ersten, die den Rückfluss des Gelds zu seinem Ausgangs- punkt als wesentliche Form der Cirkulation des Kapitals, als Form der die

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/365>, abgerufen am 25.11.2024.