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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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geschossnen variablen Kapital sei, wie verschieden daher auch das Ver-
hältniss der erzeugten Mehrwerthmassen, nicht zu dem angewandten, son-
dern zu dem überhaupt vorgeschossnen variablen Kapital sei. Die Ver-
schiedenheit dieses Verhältnisses, statt den über die Produktion des Mehr-
werths entwickelten Gesetzen zu widersprechen, bestätigt sie vielmehr und
ist eine unerlässliche Konsequenz derselben.

Betrachten wir den ersten fünfwöchentlichen Produktionsabschnitt von
Kapital B. Ende der 5. Woche sind 500 £ angewandt und aufgezehrt.
Das Werthprodukt ist = 1000 £, also = 100 %. Ganz wie
bei Kapital A. Dass bei Kapital A der Mehrwerth nebst dem vorge-
schossnen Kapital realisirt ist, bei B nicht, geht uns hier noch nichts
an, wo es sich nur noch um die Produktion des Mehrwerths und um
sein Verhältniss zu dem während seiner Produktion vorgeschossnen variab-
len Kapital handelt. Berechnen wir dagegen das Verhältniss des Mehr-
werths in B nicht zu dem während seiner Produktion angewandten und
daher aufgezehrten Theil des vorgeschossnen Kapitals von 5000 £, son-
dern zu diesem vorgeschossnen Gesammtkapital selbst, so erhalten wir
= = 10 %. Also für Kapital B 10 % und für Kapital A
100 %, d. h. zehnmal mehr. Würde hier gesagt: Diese Differenz in
der Rate des Mehrwerths für gleichgrosse Kapitale, die ein gleiches
Quantum Arbeit in Bewegung gesetzt haben, und zwar Arbeit, die sich
zu gleichen Theilen in bezahlte und unbezahlte Arbeit scheidet, wider-
spricht den Gesetzen über die Produktion des Mehrwerths -- so wäre
die Antwort einfach und durch den blossen Anblick der faktischen Ver-
hältnisse gegeben: Sub A drückt ihr die wirkliche Rate des Mehrwerths
aus, d. h. das Verhältniss des während 5 Wochen von einem variablen
Kapital von 500 £ producirten Mehrwerths zu diesem variablen Kapital
von 500 £. Sub B dagegen wird in einer Art gerechnet, die nichts
zu thun hat weder mit der Produktion des Mehrwerths noch mit der ihr
entsprechenden Bestimmung der Rate des Mehrwerths. Die 500 £ Mehr-
werth, die mit einem variablen Kapital von 500 £ producirt worden
sind, werden nämlich nicht berechnet mit Bezug auf die 500 £ variables
Kapital, das während ihrer Produktion vorgeschossen wird, sondern auf
ein Kapital von 5000 £, wovon , 4500 £, mit der Produktion
dieses Mehrwerths von 500 £ gar nichts zu thun haben, vielmehr erst
allmälig im Verlauf der folgenden 45 Wochen fungiren sollen, also gar

geschossnen variablen Kapital sei, wie verschieden daher auch das Ver-
hältniss der erzeugten Mehrwerthmassen, nicht zu dem angewandten, son-
dern zu dem überhaupt vorgeschossnen variablen Kapital sei. Die Ver-
schiedenheit dieses Verhältnisses, statt den über die Produktion des Mehr-
werths entwickelten Gesetzen zu widersprechen, bestätigt sie vielmehr und
ist eine unerlässliche Konsequenz derselben.

Betrachten wir den ersten fünfwöchentlichen Produktionsabschnitt von
Kapital B. Ende der 5. Woche sind 500 £ angewandt und aufgezehrt.
Das Werthprodukt ist = 1000 £, also = 100 %. Ganz wie
bei Kapital A. Dass bei Kapital A der Mehrwerth nebst dem vorge-
schossnen Kapital realisirt ist, bei B nicht, geht uns hier noch nichts
an, wo es sich nur noch um die Produktion des Mehrwerths und um
sein Verhältniss zu dem während seiner Produktion vorgeschossnen variab-
len Kapital handelt. Berechnen wir dagegen das Verhältniss des Mehr-
werths in B nicht zu dem während seiner Produktion angewandten und
daher aufgezehrten Theil des vorgeschossnen Kapitals von 5000 £, son-
dern zu diesem vorgeschossnen Gesammtkapital selbst, so erhalten wir
= ⅒ = 10 %. Also für Kapital B 10 % und für Kapital A
100 %, d. h. zehnmal mehr. Würde hier gesagt: Diese Differenz in
der Rate des Mehrwerths für gleichgrosse Kapitale, die ein gleiches
Quantum Arbeit in Bewegung gesetzt haben, und zwar Arbeit, die sich
zu gleichen Theilen in bezahlte und unbezahlte Arbeit scheidet, wider-
spricht den Gesetzen über die Produktion des Mehrwerths — so wäre
die Antwort einfach und durch den blossen Anblick der faktischen Ver-
hältnisse gegeben: Sub A drückt ihr die wirkliche Rate des Mehrwerths
aus, d. h. das Verhältniss des während 5 Wochen von einem variablen
Kapital von 500 £ producirten Mehrwerths zu diesem variablen Kapital
von 500 £. Sub B dagegen wird in einer Art gerechnet, die nichts
zu thun hat weder mit der Produktion des Mehrwerths noch mit der ihr
entsprechenden Bestimmung der Rate des Mehrwerths. Die 500 £ Mehr-
werth, die mit einem variablen Kapital von 500 £ producirt worden
sind, werden nämlich nicht berechnet mit Bezug auf die 500 £ variables
Kapital, das während ihrer Produktion vorgeschossen wird, sondern auf
ein Kapital von 5000 £, wovon , 4500 £, mit der Produktion
dieses Mehrwerths von 500 £ gar nichts zu thun haben, vielmehr erst
allmälig im Verlauf der folgenden 45 Wochen fungiren sollen, also gar

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[286/0320] geschossnen variablen Kapital sei, wie verschieden daher auch das Ver- hältniss der erzeugten Mehrwerthmassen, nicht zu dem angewandten, son- dern zu dem überhaupt vorgeschossnen variablen Kapital sei. Die Ver- schiedenheit dieses Verhältnisses, statt den über die Produktion des Mehr- werths entwickelten Gesetzen zu widersprechen, bestätigt sie vielmehr und ist eine unerlässliche Konsequenz derselben. Betrachten wir den ersten fünfwöchentlichen Produktionsabschnitt von Kapital B. Ende der 5. Woche sind 500 £ angewandt und aufgezehrt. Das Werthprodukt ist = 1000 £, also [FORMEL] = 100 %. Ganz wie bei Kapital A. Dass bei Kapital A der Mehrwerth nebst dem vorge- schossnen Kapital realisirt ist, bei B nicht, geht uns hier noch nichts an, wo es sich nur noch um die Produktion des Mehrwerths und um sein Verhältniss zu dem während seiner Produktion vorgeschossnen variab- len Kapital handelt. Berechnen wir dagegen das Verhältniss des Mehr- werths in B nicht zu dem während seiner Produktion angewandten und daher aufgezehrten Theil des vorgeschossnen Kapitals von 5000 £, son- dern zu diesem vorgeschossnen Gesammtkapital selbst, so erhalten wir [FORMEL] = ⅒ = 10 %. Also für Kapital B 10 % und für Kapital A 100 %, d. h. zehnmal mehr. Würde hier gesagt: Diese Differenz in der Rate des Mehrwerths für gleichgrosse Kapitale, die ein gleiches Quantum Arbeit in Bewegung gesetzt haben, und zwar Arbeit, die sich zu gleichen Theilen in bezahlte und unbezahlte Arbeit scheidet, wider- spricht den Gesetzen über die Produktion des Mehrwerths — so wäre die Antwort einfach und durch den blossen Anblick der faktischen Ver- hältnisse gegeben: Sub A drückt ihr die wirkliche Rate des Mehrwerths aus, d. h. das Verhältniss des während 5 Wochen von einem variablen Kapital von 500 £ producirten Mehrwerths zu diesem variablen Kapital von 500 £. Sub B dagegen wird in einer Art gerechnet, die nichts zu thun hat weder mit der Produktion des Mehrwerths noch mit der ihr entsprechenden Bestimmung der Rate des Mehrwerths. Die 500 £ Mehr- werth, die mit einem variablen Kapital von 500 £ producirt worden sind, werden nämlich nicht berechnet mit Bezug auf die 500 £ variables Kapital, das während ihrer Produktion vorgeschossen wird, sondern auf ein Kapital von 5000 £, wovon [FORMEL], 4500 £, mit der Produktion dieses Mehrwerths von 500 £ gar nichts zu thun haben, vielmehr erst allmälig im Verlauf der folgenden 45 Wochen fungiren sollen, also gar

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/320>, abgerufen am 25.11.2024.