Wenn die Umlaufszeit = 0, die Umschlagsperiode also gleich der Arbeitsperiode, so ist die Anzahl der Umschläge gleich der Anzahl der Arbeitsperioden im Jahr. Bei fünfwöchentlicher Arbeitsperiode also Wochen = 10, und der Werth des umgeschlagnen Kapitals wäre = 500 x 10 = 5000. In der Tabelle, wo eine Umlaufszeit von 5 Wochen angenommen, werden jährlich ebenfalls Waaren zum Werth von 5000 £ producirt, wovon aber = 500 £ sich stets in Gestalt von Waarenkapital befindet und erst nach 5 Wochen zurückfliesst. Am Ende des Jahrs hat dann das Produkt der zehnten Arbeitsperiode (46-- 50. Arbeitswoche) seine Umschlagszeit nur zur Hälfte vollendet,, indem deren Umlaufszeit in die ersten 5 Wochen des nächsten Jahres fällt.
Wir wollen noch ein drittes Beispiel nehmen: Arbeitsperiode 6 Wochen, Umlaufszeit 3 Wochen, wöchentlicher Vorschuss im Arbeitsprocess 100 £.
1. Arbeitsperiode: 1--6. Woche. Am Ende der 6. Woche ein Waaren- kapital von 600 £, retournirt Ende der 9. Woche.
2. Arbeitsperiode: 7--12. Woche. Während der 7. bis 9. Woche 300 £ zuschüssiges Kapital vorgeschossen. Ende der 9. Woche Rück- fluss von 600 £. Davon 10--12. Woche vorgeschossen 300 £; am Ende der 12. Woche also flüssig 300 £, in Waarenkapital vorhanden 600 £, retournirt am Ende der 15. Woche.
3. Arbeitsperiode: 13--18. Woche. 13--15. Woche Vorschuss der obigen 300 £, dann Rückfluss von 600 £, wovon 300 £ vor- geschossen für 16--18. Woche. Am Ende der 18. Woche 300 £ flüssig in Geld; 600 £ in Waarenkapital vorhanden, das Ende der 21. Woche zurückfliesst. (Siehe die eingehendre Darstellung dieses Falls unter II weiter unten.)
Es werden also in 9 Arbeitsperioden (= 54 Wochen) 600 x 9 = 5400 £ Waare producirt. Am Ende der neunten Arbeitsperiode be- sitzt der Kapitalist 300 £ in Geld und 600 £ in Waare, die ihre Umlaufszeit noch nicht zurückgelegt hat.
Bei Vergleichung dieser drei Beispiele finden wir erstens, dass nur beim zweiten Beispiel eine successive Ablösung des Kapitals I von 500 £ und des Zuschusskapitals II von ebenfalls 500 £ stattfindet, so dass diese zwei Kapitaltheile sich getrennt von einander bewegen und zwar nur deswegen, weil hier die ganz ausnahmsweise Unterstellung gemacht ist,
Wenn die Umlaufszeit = 0, die Umschlagsperiode also gleich der Arbeitsperiode, so ist die Anzahl der Umschläge gleich der Anzahl der Arbeitsperioden im Jahr. Bei fünfwöchentlicher Arbeitsperiode also Wochen = 10, und der Werth des umgeschlagnen Kapitals wäre = 500 × 10 = 5000. In der Tabelle, wo eine Umlaufszeit von 5 Wochen angenommen, werden jährlich ebenfalls Waaren zum Werth von 5000 £ producirt, wovon aber ⅒ = 500 £ sich stets in Gestalt von Waarenkapital befindet und erst nach 5 Wochen zurückfliesst. Am Ende des Jahrs hat dann das Produkt der zehnten Arbeitsperiode (46— 50. Arbeitswoche) seine Umschlagszeit nur zur Hälfte vollendet,, indem deren Umlaufszeit in die ersten 5 Wochen des nächsten Jahres fällt.
Wir wollen noch ein drittes Beispiel nehmen: Arbeitsperiode 6 Wochen, Umlaufszeit 3 Wochen, wöchentlicher Vorschuss im Arbeitsprocess 100 £.
1. Arbeitsperiode: 1—6. Woche. Am Ende der 6. Woche ein Waaren- kapital von 600 £, retournirt Ende der 9. Woche.
2. Arbeitsperiode: 7—12. Woche. Während der 7. bis 9. Woche 300 £ zuschüssiges Kapital vorgeschossen. Ende der 9. Woche Rück- fluss von 600 £. Davon 10—12. Woche vorgeschossen 300 £; am Ende der 12. Woche also flüssig 300 £, in Waarenkapital vorhanden 600 £, retournirt am Ende der 15. Woche.
3. Arbeitsperiode: 13—18. Woche. 13—15. Woche Vorschuss der obigen 300 £, dann Rückfluss von 600 £, wovon 300 £ vor- geschossen für 16—18. Woche. Am Ende der 18. Woche 300 £ flüssig in Geld; 600 £ in Waarenkapital vorhanden, das Ende der 21. Woche zurückfliesst. (Siehe die eingehendre Darstellung dieses Falls unter II weiter unten.)
Es werden also in 9 Arbeitsperioden (= 54 Wochen) 600 × 9 = 5400 £ Waare producirt. Am Ende der neunten Arbeitsperiode be- sitzt der Kapitalist 300 £ in Geld und 600 £ in Waare, die ihre Umlaufszeit noch nicht zurückgelegt hat.
Bei Vergleichung dieser drei Beispiele finden wir erstens, dass nur beim zweiten Beispiel eine successive Ablösung des Kapitals I von 500 £ und des Zuschusskapitals II von ebenfalls 500 £ stattfindet, so dass diese zwei Kapitaltheile sich getrennt von einander bewegen und zwar nur deswegen, weil hier die ganz ausnahmsweise Unterstellung gemacht ist,
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[245/0279]
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von Waarenkapital befindet und erst nach 5 Wochen zurückfliesst. Am
Ende des Jahrs hat dann das Produkt der zehnten Arbeitsperiode (46—
50. Arbeitswoche) seine Umschlagszeit nur zur Hälfte vollendet,, indem
deren Umlaufszeit in die ersten 5 Wochen des nächsten Jahres fällt.
Wir wollen noch ein drittes Beispiel nehmen: Arbeitsperiode 6 Wochen,
Umlaufszeit 3 Wochen, wöchentlicher Vorschuss im Arbeitsprocess 100 £.
1. Arbeitsperiode: 1—6. Woche. Am Ende der 6. Woche ein Waaren-
kapital von 600 £, retournirt Ende der 9. Woche.
2. Arbeitsperiode: 7—12. Woche. Während der 7. bis 9. Woche 300 £
zuschüssiges Kapital vorgeschossen. Ende der 9. Woche Rück-
fluss von 600 £. Davon 10—12. Woche vorgeschossen 300 £;
am Ende der 12. Woche also flüssig 300 £, in Waarenkapital
vorhanden 600 £, retournirt am Ende der 15. Woche.
3. Arbeitsperiode: 13—18. Woche. 13—15. Woche Vorschuss der
obigen 300 £, dann Rückfluss von 600 £, wovon 300 £ vor-
geschossen für 16—18. Woche. Am Ende der 18. Woche
300 £ flüssig in Geld; 600 £ in Waarenkapital vorhanden,
das Ende der 21. Woche zurückfliesst. (Siehe die eingehendre
Darstellung dieses Falls unter II weiter unten.)
Es werden also in 9 Arbeitsperioden (= 54 Wochen) 600 × 9
= 5400 £ Waare producirt. Am Ende der neunten Arbeitsperiode be-
sitzt der Kapitalist 300 £ in Geld und 600 £ in Waare, die ihre
Umlaufszeit noch nicht zurückgelegt hat.
Bei Vergleichung dieser drei Beispiele finden wir erstens, dass nur
beim zweiten Beispiel eine successive Ablösung des Kapitals I von 500 £
und des Zuschusskapitals II von ebenfalls 500 £ stattfindet, so dass
diese zwei Kapitaltheile sich getrennt von einander bewegen und zwar nur
deswegen, weil hier die ganz ausnahmsweise Unterstellung gemacht ist,
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/279>, abgerufen am 16.02.2025.
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