beiten. Die Masse der auf Reise befindlichen und nach entfernten Punkten reisenden Waaren wächst enorm, und daher absolut und relativ auch der Theil des gesellschaftlichen Kapitals, der sich beständig für längre Fristen im Stadium des Waarenkapitals, innerhalb der Umlaufszeit befindet. Da- mit wächst gleichzeitig auch der Theil des gesellschaftlichen Reichthums, der, statt als direktes Produktionsmittel zu dienen, in Transport- und Kommunikationsmitteln und in dem für ihren Betrieb erheischten fixen und cirkulirenden Kapital ausgelegt wird.
Die blosse relative Länge der Reise der Waare vom Produktions- zum Absatz-Ort bewirkt eine Differenz nicht nur in dem ersten Theil der Umlaufszeit, der Verkaufszeit, sondern auch in dem zweiten Theil, der Rückverwandlung des Geldes in die Elemente des produktiven Kapitals, der Kaufzeit. Z. B. die Waare wird nach Indien geschickt. Dies dauert z. B. vier Monate. Wir wollen die Verkaufszeit = 0 setzen, d. h. die Waare sei auf Bestellung gesandt und werde bei Abliefrung an den Agenten des Producenten gezahlt. Die Rücksendung des Geldes (die Form in der es zurückgesandt wird ist hier gleichgültig) dauert wieder vier Monate. So dauert es im ganzen acht Monate, bevor dasselbe Kapital wieder als produktives Kapital fungiren, dieselbe Operation damit erneuert werden kann. Die so hervorgebrachten Verschiedenheiten im Umschlag bilden eine der materiellen Grundlagen der verschiednen Kredittermine, wie denn der überseeische Handel z. B. in Venedig und Genua überhaupt eine der Quellen des eigentlichen Kreditwesens bildet. "Die Krisis von 1847 befähigte das Bank- und Handelsgeschäft jener Zeit die indische und chinesische Usance (für die Laufzeit von Wechseln zwischen dort und Europa) von zehn Monate nach Dato auf 6 Monate nach Sicht zu redu- ciren und der Verlauf von 20 Jahren mit seiner Beschleunigung der Fahrt und Einrichtung von Telegraphen macht jetzt eine fernere Reduktion nöthig von sechs Monaten nach Sicht auf vier Monate nach Dato als ersten Schritt zu vier Monate nach Sicht. Die Reise eines Segelschiffs um das Kap von Kalkutta nach London dauert durchschnittlich unter 90 Tagen. Eine Usance von vier Monaten nach Sicht würde einer Lauf- zeit von sage 150 Tagen gleichkommen. Die gegenwärtige Usance von sechs Monaten nach Sicht kommt einer Laufzeit von sage 210 Tagen gleich." (London Economist" 16. Juni 1866.) -- Dagegen: "Die Bra- silische Usance steht noch immer auf zwei und drei Monate nach Sicht,
beiten. Die Masse der auf Reise befindlichen und nach entfernten Punkten reisenden Waaren wächst enorm, und daher absolut und relativ auch der Theil des gesellschaftlichen Kapitals, der sich beständig für längre Fristen im Stadium des Waarenkapitals, innerhalb der Umlaufszeit befindet. Da- mit wächst gleichzeitig auch der Theil des gesellschaftlichen Reichthums, der, statt als direktes Produktionsmittel zu dienen, in Transport- und Kommunikationsmitteln und in dem für ihren Betrieb erheischten fixen und cirkulirenden Kapital ausgelegt wird.
Die blosse relative Länge der Reise der Waare vom Produktions- zum Absatz-Ort bewirkt eine Differenz nicht nur in dem ersten Theil der Umlaufszeit, der Verkaufszeit, sondern auch in dem zweiten Theil, der Rückverwandlung des Geldes in die Elemente des produktiven Kapitals, der Kaufzeit. Z. B. die Waare wird nach Indien geschickt. Dies dauert z. B. vier Monate. Wir wollen die Verkaufszeit = 0 setzen, d. h. die Waare sei auf Bestellung gesandt und werde bei Abliefrung an den Agenten des Producenten gezahlt. Die Rücksendung des Geldes (die Form in der es zurückgesandt wird ist hier gleichgültig) dauert wieder vier Monate. So dauert es im ganzen acht Monate, bevor dasselbe Kapital wieder als produktives Kapital fungiren, dieselbe Operation damit erneuert werden kann. Die so hervorgebrachten Verschiedenheiten im Umschlag bilden eine der materiellen Grundlagen der verschiednen Kredittermine, wie denn der überseeische Handel z. B. in Venedig und Genua überhaupt eine der Quellen des eigentlichen Kreditwesens bildet. „Die Krisis von 1847 befähigte das Bank- und Handelsgeschäft jener Zeit die indische und chinesische Usance (für die Laufzeit von Wechseln zwischen dort und Europa) von zehn Monate nach Dato auf 6 Monate nach Sicht zu redu- ciren und der Verlauf von 20 Jahren mit seiner Beschleunigung der Fahrt und Einrichtung von Telegraphen macht jetzt eine fernere Reduktion nöthig von sechs Monaten nach Sicht auf vier Monate nach Dato als ersten Schritt zu vier Monate nach Sicht. Die Reise eines Segelschiffs um das Kap von Kalkutta nach London dauert durchschnittlich unter 90 Tagen. Eine Usance von vier Monaten nach Sicht würde einer Lauf- zeit von sage 150 Tagen gleichkommen. Die gegenwärtige Usance von sechs Monaten nach Sicht kommt einer Laufzeit von sage 210 Tagen gleich.“ (London Economist„ 16. Juni 1866.) — Dagegen: „Die Bra- silische Usance steht noch immer auf zwei und drei Monate nach Sicht,
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beiten. Die Masse der auf Reise befindlichen und nach entfernten Punkten
reisenden Waaren wächst enorm, und daher absolut und relativ auch der
Theil des gesellschaftlichen Kapitals, der sich beständig für längre Fristen
im Stadium des Waarenkapitals, innerhalb der Umlaufszeit befindet. Da-
mit wächst gleichzeitig auch der Theil des gesellschaftlichen Reichthums,
der, statt als direktes Produktionsmittel zu dienen, in Transport- und
Kommunikationsmitteln und in dem für ihren Betrieb erheischten fixen
und cirkulirenden Kapital ausgelegt wird.
Die blosse relative Länge der Reise der Waare vom Produktions-
zum Absatz-Ort bewirkt eine Differenz nicht nur in dem ersten Theil der
Umlaufszeit, der Verkaufszeit, sondern auch in dem zweiten Theil, der
Rückverwandlung des Geldes in die Elemente des produktiven Kapitals,
der Kaufzeit. Z. B. die Waare wird nach Indien geschickt. Dies dauert
z. B. vier Monate. Wir wollen die Verkaufszeit = 0 setzen, d. h. die
Waare sei auf Bestellung gesandt und werde bei Abliefrung an den
Agenten des Producenten gezahlt. Die Rücksendung des Geldes (die Form
in der es zurückgesandt wird ist hier gleichgültig) dauert wieder vier
Monate. So dauert es im ganzen acht Monate, bevor dasselbe Kapital
wieder als produktives Kapital fungiren, dieselbe Operation damit erneuert
werden kann. Die so hervorgebrachten Verschiedenheiten im Umschlag
bilden eine der materiellen Grundlagen der verschiednen Kredittermine,
wie denn der überseeische Handel z. B. in Venedig und Genua überhaupt
eine der Quellen des eigentlichen Kreditwesens bildet. „Die Krisis von
1847 befähigte das Bank- und Handelsgeschäft jener Zeit die indische
und chinesische Usance (für die Laufzeit von Wechseln zwischen dort und
Europa) von zehn Monate nach Dato auf 6 Monate nach Sicht zu redu-
ciren und der Verlauf von 20 Jahren mit seiner Beschleunigung der
Fahrt und Einrichtung von Telegraphen macht jetzt eine fernere Reduktion
nöthig von sechs Monaten nach Sicht auf vier Monate nach Dato als
ersten Schritt zu vier Monate nach Sicht. Die Reise eines Segelschiffs
um das Kap von Kalkutta nach London dauert durchschnittlich unter
90 Tagen. Eine Usance von vier Monaten nach Sicht würde einer Lauf-
zeit von sage 150 Tagen gleichkommen. Die gegenwärtige Usance von
sechs Monaten nach Sicht kommt einer Laufzeit von sage 210 Tagen
gleich.“ (London Economist„ 16. Juni 1866.) — Dagegen: „Die Bra-
silische Usance steht noch immer auf zwei und drei Monate nach Sicht,
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/269>, abgerufen am 22.11.2024.
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