mit dem Grade, worin ein Produktionsplatz mehr producirt, ein größres Produktionscentrum wird, und nach der Richtung auf den bereits vor- handnen Absatzmarkt hin, also nach den grossen Produktions- und Be- völkrungscentren, nach Exporthäfen u. s. w. Andrerseits bewirkt aber umgekehrt diese besondre Verkehrsleichtigkeit und der dadurch beschleunigte Umschlag des Kapitals (soweit er von der Umlaufszeit bedingt wird) eine beschleunigte Koncentration, einerseits des Produktionscentrums, andrerseits seines Marktplatzes. Mit der so beschleunigten Koncentration von Menschen- und Kapitalmassen an gegebnen Punkten schreitet fort die Koncentration dieser Kapitalmassen in wenigen Händen. Zugleich findet wieder Ver- schiebung und Deplacement statt in Folge der mit den veränderten Kom- munikationsmitteln veränderten relativen Lage von Produktions- und Markt- plätzen. Ein Produktionsplatz, der durch seine Lage an Landstrasse oder Kanal besondren Positionsvortheil besass, befindet sich jetzt an der Seite einer einzigen Zweigbahn, die nur in relativ großen Intervallen fungirt, während ein andrer Punkt, der ganz von den Hauptverkehrswegen ablag, nun am Kreuzpunkt mehrerer Bahnen liegt. Der zweite Ort kommt auf, der erste verkommt. Es wird also durch die Verändrung in den Trans- portmitteln eine örtliche Verschiedenheit in der Umlaufszeit der Waaren, der Gelegenheiten einzukaufen, zu verkaufen u. s. w. erzeugt, oder die schon existirende örtliche Verschiedenheit wird anders vertheilt. Die Wichtigkeit dieses Umstandes für den Umschlag des Kapitals zeigt sich in den Streitereien der kaufmännischen und industriellen Repräsentanten der verschiednen Plätze mit den Eisenbahndirektionen. (Siehe z. B. das oben citirte Blaubuch des Railway Committee.)
Alle Produktionszweige, die der Natur ihres Produkts nach haupt- sächlich auf lokalen Absatz angewiesen sind, wie Brauereien, entwickeln, sich daher in der größten Dimension in Hauptcentren der Bevölkrung. Der raschre Umschlag des Kapitals gleicht hier zum Theil die Ver- theurung mancher Produktionsbedingungen, des Bauplatzes etc., aus.
Wenn einerseits mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produktion die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel die Umlaufs- zeit für ein gegebnes Quantum Waaren abkürzt, so führt derselbe Fort- schritt und die mit der Entwicklung der Transport- und Kommunikations- mittel gegebne Möglichkeit -- umgekehrt die Nothwendigkeit herbei, für immer entferntere Märkte, mit einem Wort, für den Weltmarkt zu ar-
mit dem Grade, worin ein Produktionsplatz mehr producirt, ein größres Produktionscentrum wird, und nach der Richtung auf den bereits vor- handnen Absatzmarkt hin, also nach den grossen Produktions- und Be- völkrungscentren, nach Exporthäfen u. s. w. Andrerseits bewirkt aber umgekehrt diese besondre Verkehrsleichtigkeit und der dadurch beschleunigte Umschlag des Kapitals (soweit er von der Umlaufszeit bedingt wird) eine beschleunigte Koncentration, einerseits des Produktionscentrums, andrerseits seines Marktplatzes. Mit der so beschleunigten Koncentration von Menschen- und Kapitalmassen an gegebnen Punkten schreitet fort die Koncentration dieser Kapitalmassen in wenigen Händen. Zugleich findet wieder Ver- schiebung und Deplacement statt in Folge der mit den veränderten Kom- munikationsmitteln veränderten relativen Lage von Produktions- und Markt- plätzen. Ein Produktionsplatz, der durch seine Lage an Landstrasse oder Kanal besondren Positionsvortheil besass, befindet sich jetzt an der Seite einer einzigen Zweigbahn, die nur in relativ großen Intervallen fungirt, während ein andrer Punkt, der ganz von den Hauptverkehrswegen ablag, nun am Kreuzpunkt mehrerer Bahnen liegt. Der zweite Ort kommt auf, der erste verkommt. Es wird also durch die Verändrung in den Trans- portmitteln eine örtliche Verschiedenheit in der Umlaufszeit der Waaren, der Gelegenheiten einzukaufen, zu verkaufen u. s. w. erzeugt, oder die schon existirende örtliche Verschiedenheit wird anders vertheilt. Die Wichtigkeit dieses Umstandes für den Umschlag des Kapitals zeigt sich in den Streitereien der kaufmännischen und industriellen Repräsentanten der verschiednen Plätze mit den Eisenbahndirektionen. (Siehe z. B. das oben citirte Blaubuch des Railway Committee.)
Alle Produktionszweige, die der Natur ihres Produkts nach haupt- sächlich auf lokalen Absatz angewiesen sind, wie Brauereien, entwickeln, sich daher in der größten Dimension in Hauptcentren der Bevölkrung. Der raschre Umschlag des Kapitals gleicht hier zum Theil die Ver- theurung mancher Produktionsbedingungen, des Bauplatzes etc., aus.
Wenn einerseits mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produktion die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel die Umlaufs- zeit für ein gegebnes Quantum Waaren abkürzt, so führt derselbe Fort- schritt und die mit der Entwicklung der Transport- und Kommunikations- mittel gegebne Möglichkeit — umgekehrt die Nothwendigkeit herbei, für immer entferntere Märkte, mit einem Wort, für den Weltmarkt zu ar-
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mit dem Grade, worin ein Produktionsplatz mehr producirt, ein größres
Produktionscentrum wird, und nach der Richtung auf den bereits vor-
handnen Absatzmarkt hin, also nach den grossen Produktions- und Be-
völkrungscentren, nach Exporthäfen u. s. w. Andrerseits bewirkt aber
umgekehrt diese besondre Verkehrsleichtigkeit und der dadurch beschleunigte
Umschlag des Kapitals (soweit er von der Umlaufszeit bedingt wird) eine
beschleunigte Koncentration, einerseits des Produktionscentrums, andrerseits
seines Marktplatzes. Mit der so beschleunigten Koncentration von Menschen-
und Kapitalmassen an gegebnen Punkten schreitet fort die Koncentration
dieser Kapitalmassen in wenigen Händen. Zugleich findet wieder Ver-
schiebung und Deplacement statt in Folge der mit den veränderten Kom-
munikationsmitteln veränderten relativen Lage von Produktions- und Markt-
plätzen. Ein Produktionsplatz, der durch seine Lage an Landstrasse oder
Kanal besondren Positionsvortheil besass, befindet sich jetzt an der Seite
einer einzigen Zweigbahn, die nur in relativ großen Intervallen fungirt,
während ein andrer Punkt, der ganz von den Hauptverkehrswegen ablag,
nun am Kreuzpunkt mehrerer Bahnen liegt. Der zweite Ort kommt auf,
der erste verkommt. Es wird also durch die Verändrung in den Trans-
portmitteln eine örtliche Verschiedenheit in der Umlaufszeit der Waaren,
der Gelegenheiten einzukaufen, zu verkaufen u. s. w. erzeugt, oder die
schon existirende örtliche Verschiedenheit wird anders vertheilt. Die
Wichtigkeit dieses Umstandes für den Umschlag des Kapitals zeigt sich
in den Streitereien der kaufmännischen und industriellen Repräsentanten
der verschiednen Plätze mit den Eisenbahndirektionen. (Siehe z. B. das
oben citirte Blaubuch des Railway Committee.)
Alle Produktionszweige, die der Natur ihres Produkts nach haupt-
sächlich auf lokalen Absatz angewiesen sind, wie Brauereien, entwickeln,
sich daher in der größten Dimension in Hauptcentren der Bevölkrung.
Der raschre Umschlag des Kapitals gleicht hier zum Theil die Ver-
theurung mancher Produktionsbedingungen, des Bauplatzes etc., aus.
Wenn einerseits mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produktion
die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel die Umlaufs-
zeit für ein gegebnes Quantum Waaren abkürzt, so führt derselbe Fort-
schritt und die mit der Entwicklung der Transport- und Kommunikations-
mittel gegebne Möglichkeit — umgekehrt die Nothwendigkeit herbei, für
immer entferntere Märkte, mit einem Wort, für den Weltmarkt zu ar-
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/268>, abgerufen am 25.11.2024.
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