zu ihrer ursprünglichen Geldform zurückgekehrt, wie das flüssige Kapital, wenn wir es unter dieser Form betrachten, und es ist dabei gleichgültig, ob das Geldkapital von 1000 £ wieder am Ende des Jahres in die Na- turalform einer Maschine rückverwandelt wird oder nicht. Bei der Be- rechnung des Gesammtumschlags des vorgeschossnen produktiven Kapitals fixiren wir daher alle seine Elemente in der Geldform, sodass die Rück- kehr zur Geldform den Umschlag schliesst. Wir betrachten den Werth immer als in Geld vorgeschossen, selbst beim kontinuirlichen Produktions- process, wo diese Geldform des Werths nur die des Rechengelds ist. So können wir dann den Durchschnitt ziehn.
3) Es folgt, dass selbst wenn der bei weitem grössre Theil des vorgeschossnen produktiven Kapitals aus fixem Kapital besteht, dessen Reproduktions-, also auch Umschlagszeit, einen vieljährigen Cyklus um- fasst, dennoch der während des Jahres umgeschlagene Kapitalwerth in Folge der wiederholten Umschläge des flüssigen Kapitals während des Jahres, grösser sein kann als der Gesammtwerth des vorgeschossnen Kapitals.
Das fixe Kapital sei = 80,000 £, seine Reproduktionszeit = 10 Jahre, sodass 8000 £ davon jährlich zu ihrer Geldform zurückkehren oder es seines Umschlags vollzieht. Das flüssige Kapital sei = 20,000 £ und schlage fünfmal im Jahre um. Das Gesammtkapital ist dann = 100,000 £. Das umgeschlagne fixe Kapital ist = 8000 £; das umgeschlagne flüssige Kapital = 5 x 20,000 = 100,000 £. Also ist das während des Jahres umgeschlagne Kapital = 108,000 £, grösser um 8000 £ als das vorgeschossne Kapital. 1 + des Kapitals hat umgeschlagen.
4) Der Werthumschlag des vorgeschossnen Kapitals trennt sich also von seiner wirklichen Reproduktionszeit oder der realen Umschlags- zeit seiner Bestandtheile. Ein Kapital von 4000 £ schlage z. B. fünf- mal im Jahre um. Das umgeschlagne Kapital ist dann 5 x 4000 = 20,000 £. Was aber am Ende jedes Umschlags zurückkehrt, um wieder von neuem vorgeschossen zu werden, ist das ursprünglich vorgeschossne Kapital von 4000 £. Seine Grösse wird nicht verändert durch die An- zahl der Umschlagsperioden, während deren es von neuem als Kapital fungirt. (Abgesehn vom Mehrwerth.)
In dem Beispiel sub 3 also ist nach der Voraussetzung am Ende des Jahres in die Hand des Kapitalisten zurückgekehrt a) eine Werth-
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zu ihrer ursprünglichen Geldform zurückgekehrt, wie das flüssige Kapital, wenn wir es unter dieser Form betrachten, und es ist dabei gleichgültig, ob das Geldkapital von 1000 £ wieder am Ende des Jahres in die Na- turalform einer Maschine rückverwandelt wird oder nicht. Bei der Be- rechnung des Gesammtumschlags des vorgeschossnen produktiven Kapitals fixiren wir daher alle seine Elemente in der Geldform, sodass die Rück- kehr zur Geldform den Umschlag schliesst. Wir betrachten den Werth immer als in Geld vorgeschossen, selbst beim kontinuirlichen Produktions- process, wo diese Geldform des Werths nur die des Rechengelds ist. So können wir dann den Durchschnitt ziehn.
3) Es folgt, dass selbst wenn der bei weitem grössre Theil des vorgeschossnen produktiven Kapitals aus fixem Kapital besteht, dessen Reproduktions-, also auch Umschlagszeit, einen vieljährigen Cyklus um- fasst, dennoch der während des Jahres umgeschlagene Kapitalwerth in Folge der wiederholten Umschläge des flüssigen Kapitals während des Jahres, grösser sein kann als der Gesammtwerth des vorgeschossnen Kapitals.
Das fixe Kapital sei = 80,000 £, seine Reproduktionszeit = 10 Jahre, sodass 8000 £ davon jährlich zu ihrer Geldform zurückkehren oder es ⅒ seines Umschlags vollzieht. Das flüssige Kapital sei = 20,000 £ und schlage fünfmal im Jahre um. Das Gesammtkapital ist dann = 100,000 £. Das umgeschlagne fixe Kapital ist = 8000 £; das umgeschlagne flüssige Kapital = 5 × 20,000 = 100,000 £. Also ist das während des Jahres umgeschlagne Kapital = 108,000 £, grösser um 8000 £ als das vorgeschossne Kapital. 1 + des Kapitals hat umgeschlagen.
4) Der Werthumschlag des vorgeschossnen Kapitals trennt sich also von seiner wirklichen Reproduktionszeit oder der realen Umschlags- zeit seiner Bestandtheile. Ein Kapital von 4000 £ schlage z. B. fünf- mal im Jahre um. Das umgeschlagne Kapital ist dann 5 × 4000 = 20,000 £. Was aber am Ende jedes Umschlags zurückkehrt, um wieder von neuem vorgeschossen zu werden, ist das ursprünglich vorgeschossne Kapital von 4000 £. Seine Grösse wird nicht verändert durch die An- zahl der Umschlagsperioden, während deren es von neuem als Kapital fungirt. (Abgesehn vom Mehrwerth.)
In dem Beispiel sub 3 also ist nach der Voraussetzung am Ende des Jahres in die Hand des Kapitalisten zurückgekehrt a) eine Werth-
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[163/0197]
zu ihrer ursprünglichen Geldform zurückgekehrt, wie das flüssige Kapital,
wenn wir es unter dieser Form betrachten, und es ist dabei gleichgültig,
ob das Geldkapital von 1000 £ wieder am Ende des Jahres in die Na-
turalform einer Maschine rückverwandelt wird oder nicht. Bei der Be-
rechnung des Gesammtumschlags des vorgeschossnen produktiven Kapitals
fixiren wir daher alle seine Elemente in der Geldform, sodass die Rück-
kehr zur Geldform den Umschlag schliesst. Wir betrachten den Werth
immer als in Geld vorgeschossen, selbst beim kontinuirlichen Produktions-
process, wo diese Geldform des Werths nur die des Rechengelds ist. So
können wir dann den Durchschnitt ziehn.
3) Es folgt, dass selbst wenn der bei weitem grössre Theil des
vorgeschossnen produktiven Kapitals aus fixem Kapital besteht, dessen
Reproduktions-, also auch Umschlagszeit, einen vieljährigen Cyklus um-
fasst, dennoch der während des Jahres umgeschlagene Kapitalwerth in
Folge der wiederholten Umschläge des flüssigen Kapitals während des
Jahres, grösser sein kann als der Gesammtwerth des vorgeschossnen Kapitals.
Das fixe Kapital sei = 80,000 £, seine Reproduktionszeit = 10
Jahre, sodass 8000 £ davon jährlich zu ihrer Geldform zurückkehren
oder es ⅒ seines Umschlags vollzieht. Das flüssige Kapital sei =
20,000 £ und schlage fünfmal im Jahre um. Das Gesammtkapital ist
dann = 100,000 £. Das umgeschlagne fixe Kapital ist = 8000 £;
das umgeschlagne flüssige Kapital = 5 × 20,000 = 100,000 £. Also
ist das während des Jahres umgeschlagne Kapital = 108,000 £,
grösser um 8000 £ als das vorgeschossne Kapital. 1 + [FORMEL] des Kapitals
hat umgeschlagen.
4) Der Werthumschlag des vorgeschossnen Kapitals trennt sich
also von seiner wirklichen Reproduktionszeit oder der realen Umschlags-
zeit seiner Bestandtheile. Ein Kapital von 4000 £ schlage z. B. fünf-
mal im Jahre um. Das umgeschlagne Kapital ist dann 5 × 4000 =
20,000 £. Was aber am Ende jedes Umschlags zurückkehrt, um wieder
von neuem vorgeschossen zu werden, ist das ursprünglich vorgeschossne
Kapital von 4000 £. Seine Grösse wird nicht verändert durch die An-
zahl der Umschlagsperioden, während deren es von neuem als Kapital
fungirt. (Abgesehn vom Mehrwerth.)
In dem Beispiel sub 3 also ist nach der Voraussetzung am Ende
des Jahres in die Hand des Kapitalisten zurückgekehrt a) eine Werth-
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/197>, abgerufen am 12.12.2024.
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