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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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Form die Beschreibung des Kreislaufs in den andren Formen einbegreift.
So stellt sich der ganze Unterschied als ein bloss formaler dar, oder auch
als ein bloss subjektiver, nur für den Betrachter bestehender Unterschied.

Sofern jeder dieser Kreislänfe als besondre Form der Bewegung be-
trachtet wird, worin sich verschiedne individuelle industrielle Kapitale be-
finden, so existirt auch diese Verschiedenheit immer nur als eine indivi-
duelle. In Wirklichkeit aber befindet sich jedes individuelle industrielle
Kapital in allen dreien zugleich. Die drei Kreisläufe, die Reproduktions-
formen der drei Gestalten des Kapitals, vollziehn sich kontinuirlich neben
einander. Ein Theil des Kapitalwerths z. B., der jetzt als Waarenkapital
fungirt, verwandelt sich in Geldkapital, aber gleichzeitig tritt ein andrer
Theil aus dem Produktionsprocess in die Cirkulation als neues Waaren-
kapital. So wird die Kreisform W' ...W' beständig beschrieben; ebenso
die beiden andren Formen. Die Reproduktion des Kapitals in jeder seiner
Formen und jedem seiner Stadien ist ebenso kontinuirlich, wie die Meta-
morphose dieser Formen und der successive Verlauf durch die drei Stadien.
Hier ist also der gesammte Kreislauf wirkliche Einheit seiner drei Formen.

In unsrer Betrachtung wurde unterstellt, dass der Kapitalwerth seiner
gesammten Werthgrösse nach, ganz als Geldkapital, oder als produktives
Kapital, oder als Waarenkapital auftritt. So hatten wir z. B. die 422 £
zuerst ganz als Geldkapital, dann ebenso ihrem ganzen Umfang nach
in produktives Kapital verwandelt, endlich als Waarenkapital: Garn zum
Werth von 500 £ (worin 78 £ Mehrwerth). Hier bilden die ver-
schiednen Stadien ebensoviele Unterbrechungen. So lange z. B. die 422 £
in Geldform verharren, d. h. bis die Käufe G -- W (A + Pm) voll-
zogen, existirt und fungirt das gesammte Kapital nur als Geldkapital.
Sobald es in produktives Kapital verwandelt, fungirt es weder als Geld-
kapital noch als Waarenkapital. Sein gesammter Cirkulationsprocess ist
unterbrochen, wie andrerseits sein gesammter Produktionsprocess unter-
brochen ist, sobald es in einem der beiden Cirkulationsstadien fungirt, sei
es als G oder W'. So würde sich also der Kreislauf P ... P nicht
nur als periodische Erneuerung des produktiven Kapitals darstellen, son-
dern ebensosehr als Unterbrechung seiner Funktion, des Produktions-
processes, bis der Cirkulationsprocess zurückgelegt; statt kontinuirlich
erfolgte die Produktion ruckweise, und erneuerte sich nur nach Zeit-

Form die Beschreibung des Kreislaufs in den andren Formen einbegreift.
So stellt sich der ganze Unterschied als ein bloss formaler dar, oder auch
als ein bloss subjektiver, nur für den Betrachter bestehender Unterschied.

Sofern jeder dieser Kreislänfe als besondre Form der Bewegung be-
trachtet wird, worin sich verschiedne individuelle industrielle Kapitale be-
finden, so existirt auch diese Verschiedenheit immer nur als eine indivi-
duelle. In Wirklichkeit aber befindet sich jedes individuelle industrielle
Kapital in allen dreien zugleich. Die drei Kreisläufe, die Reproduktions-
formen der drei Gestalten des Kapitals, vollziehn sich kontinuirlich neben
einander. Ein Theil des Kapitalwerths z. B., der jetzt als Waarenkapital
fungirt, verwandelt sich in Geldkapital, aber gleichzeitig tritt ein andrer
Theil aus dem Produktionsprocess in die Cirkulation als neues Waaren-
kapital. So wird die Kreisform W' …W' beständig beschrieben; ebenso
die beiden andren Formen. Die Reproduktion des Kapitals in jeder seiner
Formen und jedem seiner Stadien ist ebenso kontinuirlich, wie die Meta-
morphose dieser Formen und der successive Verlauf durch die drei Stadien.
Hier ist also der gesammte Kreislauf wirkliche Einheit seiner drei Formen.

In unsrer Betrachtung wurde unterstellt, dass der Kapitalwerth seiner
gesammten Werthgrösse nach, ganz als Geldkapital, oder als produktives
Kapital, oder als Waarenkapital auftritt. So hatten wir z. B. die 422 £
zuerst ganz als Geldkapital, dann ebenso ihrem ganzen Umfang nach
in produktives Kapital verwandelt, endlich als Waarenkapital: Garn zum
Werth von 500 £ (worin 78 £ Mehrwerth). Hier bilden die ver-
schiednen Stadien ebensoviele Unterbrechungen. So lange z. B. die 422 £
in Geldform verharren, d. h. bis die Käufe G — W (A + Pm) voll-
zogen, existirt und fungirt das gesammte Kapital nur als Geldkapital.
Sobald es in produktives Kapital verwandelt, fungirt es weder als Geld-
kapital noch als Waarenkapital. Sein gesammter Cirkulationsprocess ist
unterbrochen, wie andrerseits sein gesammter Produktionsprocess unter-
brochen ist, sobald es in einem der beiden Cirkulationsstadien fungirt, sei
es als G oder W'. So würde sich also der Kreislauf P … P nicht
nur als periodische Erneuerung des produktiven Kapitals darstellen, son-
dern ebensosehr als Unterbrechung seiner Funktion, des Produktions-
processes, bis der Cirkulationsprocess zurückgelegt; statt kontinuirlich
erfolgte die Produktion ruckweise, und erneuerte sich nur nach Zeit-

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[77/0111] Form die Beschreibung des Kreislaufs in den andren Formen einbegreift. So stellt sich der ganze Unterschied als ein bloss formaler dar, oder auch als ein bloss subjektiver, nur für den Betrachter bestehender Unterschied. Sofern jeder dieser Kreislänfe als besondre Form der Bewegung be- trachtet wird, worin sich verschiedne individuelle industrielle Kapitale be- finden, so existirt auch diese Verschiedenheit immer nur als eine indivi- duelle. In Wirklichkeit aber befindet sich jedes individuelle industrielle Kapital in allen dreien zugleich. Die drei Kreisläufe, die Reproduktions- formen der drei Gestalten des Kapitals, vollziehn sich kontinuirlich neben einander. Ein Theil des Kapitalwerths z. B., der jetzt als Waarenkapital fungirt, verwandelt sich in Geldkapital, aber gleichzeitig tritt ein andrer Theil aus dem Produktionsprocess in die Cirkulation als neues Waaren- kapital. So wird die Kreisform W' …W' beständig beschrieben; ebenso die beiden andren Formen. Die Reproduktion des Kapitals in jeder seiner Formen und jedem seiner Stadien ist ebenso kontinuirlich, wie die Meta- morphose dieser Formen und der successive Verlauf durch die drei Stadien. Hier ist also der gesammte Kreislauf wirkliche Einheit seiner drei Formen. In unsrer Betrachtung wurde unterstellt, dass der Kapitalwerth seiner gesammten Werthgrösse nach, ganz als Geldkapital, oder als produktives Kapital, oder als Waarenkapital auftritt. So hatten wir z. B. die 422 £ zuerst ganz als Geldkapital, dann ebenso ihrem ganzen Umfang nach in produktives Kapital verwandelt, endlich als Waarenkapital: Garn zum Werth von 500 £ (worin 78 £ Mehrwerth). Hier bilden die ver- schiednen Stadien ebensoviele Unterbrechungen. So lange z. B. die 422 £ in Geldform verharren, d. h. bis die Käufe G — W (A + Pm) voll- zogen, existirt und fungirt das gesammte Kapital nur als Geldkapital. Sobald es in produktives Kapital verwandelt, fungirt es weder als Geld- kapital noch als Waarenkapital. Sein gesammter Cirkulationsprocess ist unterbrochen, wie andrerseits sein gesammter Produktionsprocess unter- brochen ist, sobald es in einem der beiden Cirkulationsstadien fungirt, sei es als G oder W'. So würde sich also der Kreislauf P … P nicht nur als periodische Erneuerung des produktiven Kapitals darstellen, son- dern ebensosehr als Unterbrechung seiner Funktion, des Produktions- processes, bis der Cirkulationsprocess zurückgelegt; statt kontinuirlich erfolgte die Produktion ruckweise, und erneuerte sich nur nach Zeit-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/111>, abgerufen am 21.11.2024.