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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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ergänzenden Phasen, wodurch dieser Prozess verläuft, können nicht räum-
lich neben einander fallen, sondern nur zeitlich auf einander folgen.
Zeitabschnitte bilden daher das Mass seiner Dauer, oder die Anzahl der
Umläufe derselben Geldstücke in gegebner Zeit misst die Geschwindig-
keit des Geldumlaufs
. Der Circulationsprozess jener vier Waaren
dauere z. B. einen Tag. So ist die zu realisirende Preissumme: 8 Pfd. St.,
die Anzahl der Umläufe desselben Geldstücks während des Tags: 4 und
die Masse des circulirenden Geldes: 2 Pfd. St., oder für einen gegebnen
Zeitabschnitt des Circulationsprozesses:
= Masse des als Circulations-
mittel funktionirenden Gel-
des
. Dies Gesetz gilt allgemein.
Der Circulationsprozess eines Landes in einem gegebnen Zeitabschnitt um-
fasst zwar einerseits viele zersplitterte, gleichzeitige und räumlich neben
einander fallende Verkäufe (resp. Käufe) oder Theilmetamorphosen, worin
dieselben Geldstücke nur einmal die Stelle wechseln oder nur einen Um-
lauf vollziehn, andrerseits viele theils neben einander herlaufende, theils
sich in einander verschlingende mehr oder minder gliederreiche Metamor-
phosenreihen, worin dieselben Geldstücke mehr oder minder zahlreiche
Umläufe zurücklegen. Die Gesammtzahl der Umläufe aller in Circula-
tion befindlichen
gleichnamigen Geldstücke ergiebt jedoch die
Durchschnittsanzahl der Umläufe des einzelnen Geldstücks oder die
Durchschnittsgeschwindigkeit des Geldumlaufs. Die Geldmasse, die bei
Beginn z. B. des täglichen Circulationsprozesses in ihn hineingeworfen
wird, ist natürlich bestimmt durch die Preissumme der gleichzeitig
und räumlich neben einander circulirenden Waaren. Aber inner-
halb des Prozesses wird ein Geldstück so zu sagen für das andre verant-
wortlich gemacht. Beschleunigt das eine seine Umlaufsgeschwindigkeit,
so erlahmt die des andern, oder es fliegt ganz aus der Circulationssphäre
heraus, da diese nur eine Goldmasse absorbiren kann, welche multiplicirt
mit der mittlern Umlaufsanzahl ihres einzelnen Elements gleich der zu
realisirenden Preissumme ist. Wächst daher die Anzahl der Umläufe der
Geldstücke, so nimmt ihre circulirende Masse ab. Nimmt die Anzahl
ihrer Umläufe ab, so wächst ihre Masse. Weil die Masse des Geldes, die
als Circulationsmittel funktioniren kann, bei gegebner Durchschnittsge-
schwindigkeit gegeben ist, hat man daher z. B. nur eine bestimmte

ergänzenden Phasen, wodurch dieser Prozess verläuft, können nicht räum-
lich neben einander fallen, sondern nur zeitlich auf einander folgen.
Zeitabschnitte bilden daher das Mass seiner Dauer, oder die Anzahl der
Umläufe derselben Geldstücke in gegebner Zeit misst die Geschwindig-
keit des Geldumlaufs
. Der Circulationsprozess jener vier Waaren
dauere z. B. einen Tag. So ist die zu realisirende Preissumme: 8 Pfd. St.,
die Anzahl der Umläufe desselben Geldstücks während des Tags: 4 und
die Masse des circulirenden Geldes: 2 Pfd. St., oder für einen gegebnen
Zeitabschnitt des Circulationsprozesses:
= Masse des als Circulations-
mittel funktionirenden Gel-
des
. Dies Gesetz gilt allgemein.
Der Circulationsprozess eines Landes in einem gegebnen Zeitabschnitt um-
fasst zwar einerseits viele zersplitterte, gleichzeitige und räumlich neben
einander fallende Verkäufe (resp. Käufe) oder Theilmetamorphosen, worin
dieselben Geldstücke nur einmal die Stelle wechseln oder nur einen Um-
lauf vollziehn, andrerseits viele theils neben einander herlaufende, theils
sich in einander verschlingende mehr oder minder gliederreiche Metamor-
phosenreihen, worin dieselben Geldstücke mehr oder minder zahlreiche
Umläufe zurücklegen. Die Gesammtzahl der Umläufe aller in Circula-
tion befindlichen
gleichnamigen Geldstücke ergiebt jedoch die
Durchschnittsanzahl der Umläufe des einzelnen Geldstücks oder die
Durchschnittsgeschwindigkeit des Geldumlaufs. Die Geldmasse, die bei
Beginn z. B. des täglichen Circulationsprozesses in ihn hineingeworfen
wird, ist natürlich bestimmt durch die Preissumme der gleichzeitig
und räumlich neben einander circulirenden Waaren. Aber inner-
halb des Prozesses wird ein Geldstück so zu sagen für das andre verant-
wortlich gemacht. Beschleunigt das eine seine Umlaufsgeschwindigkeit,
so erlahmt die des andern, oder es fliegt ganz aus der Circulationssphäre
heraus, da diese nur eine Goldmasse absorbiren kann, welche multiplicirt
mit der mittlern Umlaufsanzahl ihres einzelnen Elements gleich der zu
realisirenden Preissumme ist. Wächst daher die Anzahl der Umläufe der
Geldstücke, so nimmt ihre circulirende Masse ab. Nimmt die Anzahl
ihrer Umläufe ab, so wächst ihre Masse. Weil die Masse des Geldes, die
als Circulationsmittel funktioniren kann, bei gegebner Durchschnittsge-
schwindigkeit gegeben ist, hat man daher z. B. nur eine bestimmte

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[80/0099] ergänzenden Phasen, wodurch dieser Prozess verläuft, können nicht räum- lich neben einander fallen, sondern nur zeitlich auf einander folgen. Zeitabschnitte bilden daher das Mass seiner Dauer, oder die Anzahl der Umläufe derselben Geldstücke in gegebner Zeit misst die Geschwindig- keit des Geldumlaufs. Der Circulationsprozess jener vier Waaren dauere z. B. einen Tag. So ist die zu realisirende Preissumme: 8 Pfd. St., die Anzahl der Umläufe desselben Geldstücks während des Tags: 4 und die Masse des circulirenden Geldes: 2 Pfd. St., oder für einen gegebnen Zeitabschnitt des Circulationsprozesses: [FORMEL] = Masse des als Circulations- mittel funktionirenden Gel- des. Dies Gesetz gilt allgemein. Der Circulationsprozess eines Landes in einem gegebnen Zeitabschnitt um- fasst zwar einerseits viele zersplitterte, gleichzeitige und räumlich neben einander fallende Verkäufe (resp. Käufe) oder Theilmetamorphosen, worin dieselben Geldstücke nur einmal die Stelle wechseln oder nur einen Um- lauf vollziehn, andrerseits viele theils neben einander herlaufende, theils sich in einander verschlingende mehr oder minder gliederreiche Metamor- phosenreihen, worin dieselben Geldstücke mehr oder minder zahlreiche Umläufe zurücklegen. Die Gesammtzahl der Umläufe aller in Circula- tion befindlichen gleichnamigen Geldstücke ergiebt jedoch die Durchschnittsanzahl der Umläufe des einzelnen Geldstücks oder die Durchschnittsgeschwindigkeit des Geldumlaufs. Die Geldmasse, die bei Beginn z. B. des täglichen Circulationsprozesses in ihn hineingeworfen wird, ist natürlich bestimmt durch die Preissumme der gleichzeitig und räumlich neben einander circulirenden Waaren. Aber inner- halb des Prozesses wird ein Geldstück so zu sagen für das andre verant- wortlich gemacht. Beschleunigt das eine seine Umlaufsgeschwindigkeit, so erlahmt die des andern, oder es fliegt ganz aus der Circulationssphäre heraus, da diese nur eine Goldmasse absorbiren kann, welche multiplicirt mit der mittlern Umlaufsanzahl ihres einzelnen Elements gleich der zu realisirenden Preissumme ist. Wächst daher die Anzahl der Umläufe der Geldstücke, so nimmt ihre circulirende Masse ab. Nimmt die Anzahl ihrer Umläufe ab, so wächst ihre Masse. Weil die Masse des Geldes, die als Circulationsmittel funktioniren kann, bei gegebner Durchschnittsge- schwindigkeit gegeben ist, hat man daher z. B. nur eine bestimmte

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/99>, abgerufen am 22.11.2024.