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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Sobald sich die kapitalistische Produktion der Agrikultur oder im
Grad, worin sie sich derselben bemächtigt hat, nimmt mit der Accumula-
tion des hier funktionirenden Kapitals die Nachfrage für
die ländliche Arbeiterbevölkerung absolut ab
, ohne dass
ihre Repulsion, wie in der nicht agrikolen Industrie, durch grössere Attraktion
ergänzt wäre. Ein Theil der Landbevölkerung befindet sich daher fortwährend
im Uebergang zur Metamorphose in städtische oder Manu-
fakturbevölkerung
. (Manufaktur hier im Sinn aller nicht-agrikolen In-
dustrie86).) Diese Quelle der relativen Surpluspopulation fliesst also
beständig
. Aber ihr beständiger Fluss setzt auf dem Lande selbst
eine fortwährend latente Surpluspopulation voraus, deren Umfang nur
sichtbar wird, sobald sich die Abzugskanäle ausnahmsweise weit öffnen.
Der Landarbeiter wird daher auf das Minimum des Salairs herabgedrückt
und steht mit einem Fuss stets im Sumpf des Pauperismus.

Die stagnante Surpluspopulation bildet einen Theil der aktiven
Arbeiterarmee, aber mit durchaus unregelmässiger Beschäftigung, so dass
das Kapital hier stets eine ausserordentliche Masse latenter Arbeitskraft
zur Verfügung hat. Ihre Lebenslage sinkt unter das durchschnittliche
Normalniveau der arbeitenden Klasse und grade diess macht sie zur breiten
Grundlage eigner Exploitationszweige des Kapitals. Maximum der Arbeitszeit
und Minimum des Salairs charakterisiren sie. Wir haben unter der Rubrik
der Hausarbeit ihre Hauptgestalt bereits kennen gelernt. Sie rekrutirt
sich fortwährend aus den Ueberzähligen der grossen Industrie und Agri-
kultur, und namentlich auch in untergehenden Industriezweigen, wo der
Handwerksbetrieb dem Manufakturbetrieb, letztrer dem Maschinenbetrieb
erliegt. Ihr Umfang dehnt sich, wie mit Umfang und Energie der Accu-

86) "781 Städte sind aufgezählt im Census von 1861 für England und Wales,
mit 10,960,998 Einwohnern, während die Dörfer und Landkirchspiele nur
9,105,226 zählen ... Im Jahr 1851 figurirten 580 Städte im Census, deren Be-
völkerung ungefähr gleich der Bevölkerung der sie umgebenden Landdistrikte war.
Während aber in den letzteren die Bevölkerung während der folgenden 10 Jahre
nur um eine halbe Million wuchs, wuchs sie in den 580 Städten um 1,554,067.
Der Bevölkerungszuwachs in den Landkirchspielen ist 6.5 %, in den Städten
17.3 %. Der Unterschied in der Rate des Wachsthums ist der Wanderung
vom Land in die Stadt
geschuldet. Drei Viertel des Gesammtwachsthums der
Bevölkerung gehört den Stäten." ("Census etc.", v. III, p. 11, 12.)

Sobald sich die kapitalistische Produktion der Agrikultur oder im
Grad, worin sie sich derselben bemächtigt hat, nimmt mit der Accumula-
tion des hier funktionirenden Kapitals die Nachfrage für
die ländliche Arbeiterbevölkerung absolut ab
, ohne dass
ihre Repulsion, wie in der nicht agrikolen Industrie, durch grössere Attraktion
ergänzt wäre. Ein Theil der Landbevölkerung befindet sich daher fortwährend
im Uebergang zur Metamorphose in städtische oder Manu-
fakturbevölkerung
. (Manufaktur hier im Sinn aller nicht-agrikolen In-
dustrie86).) Diese Quelle der relativen Surpluspopulation fliesst also
beständig
. Aber ihr beständiger Fluss setzt auf dem Lande selbst
eine fortwährend latente Surpluspopulation voraus, deren Umfang nur
sichtbar wird, sobald sich die Abzugskanäle ausnahmsweise weit öffnen.
Der Landarbeiter wird daher auf das Minimum des Salairs herabgedrückt
und steht mit einem Fuss stets im Sumpf des Pauperismus.

Die stagnante Surpluspopulation bildet einen Theil der aktiven
Arbeiterarmee, aber mit durchaus unregelmässiger Beschäftigung, so dass
das Kapital hier stets eine ausserordentliche Masse latenter Arbeitskraft
zur Verfügung hat. Ihre Lebenslage sinkt unter das durchschnittliche
Normalniveau der arbeitenden Klasse und grade diess macht sie zur breiten
Grundlage eigner Exploitationszweige des Kapitals. Maximum der Arbeitszeit
und Minimum des Salairs charakterisiren sie. Wir haben unter der Rubrik
der Hausarbeit ihre Hauptgestalt bereits kennen gelernt. Sie rekrutirt
sich fortwährend aus den Ueberzähligen der grossen Industrie und Agri-
kultur, und namentlich auch in untergehenden Industriezweigen, wo der
Handwerksbetrieb dem Manufakturbetrieb, letztrer dem Maschinenbetrieb
erliegt. Ihr Umfang dehnt sich, wie mit Umfang und Energie der Accu-

86) „781 Städte sind aufgezählt im Census von 1861 für England und Wales,
mit 10,960,998 Einwohnern, während die Dörfer und Landkirchspiele nur
9,105,226 zählen … Im Jahr 1851 figurirten 580 Städte im Census, deren Be-
völkerung ungefähr gleich der Bevölkerung der sie umgebenden Landdistrikte war.
Während aber in den letzteren die Bevölkerung während der folgenden 10 Jahre
nur um eine halbe Million wuchs, wuchs sie in den 580 Städten um 1,554,067.
Der Bevölkerungszuwachs in den Landkirchspielen ist 6.5 %, in den Städten
17.3 %. Der Unterschied in der Rate des Wachsthums ist der Wanderung
vom Land in die Stadt
geschuldet. Drei Viertel des Gesammtwachsthums der
Bevölkerung gehört den Stäten.“ („Census etc.“, v. III, p. 11, 12.)
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[629/0648] Sobald sich die kapitalistische Produktion der Agrikultur oder im Grad, worin sie sich derselben bemächtigt hat, nimmt mit der Accumula- tion des hier funktionirenden Kapitals die Nachfrage für die ländliche Arbeiterbevölkerung absolut ab, ohne dass ihre Repulsion, wie in der nicht agrikolen Industrie, durch grössere Attraktion ergänzt wäre. Ein Theil der Landbevölkerung befindet sich daher fortwährend im Uebergang zur Metamorphose in städtische oder Manu- fakturbevölkerung. (Manufaktur hier im Sinn aller nicht-agrikolen In- dustrie 86).) Diese Quelle der relativen Surpluspopulation fliesst also beständig. Aber ihr beständiger Fluss setzt auf dem Lande selbst eine fortwährend latente Surpluspopulation voraus, deren Umfang nur sichtbar wird, sobald sich die Abzugskanäle ausnahmsweise weit öffnen. Der Landarbeiter wird daher auf das Minimum des Salairs herabgedrückt und steht mit einem Fuss stets im Sumpf des Pauperismus. Die stagnante Surpluspopulation bildet einen Theil der aktiven Arbeiterarmee, aber mit durchaus unregelmässiger Beschäftigung, so dass das Kapital hier stets eine ausserordentliche Masse latenter Arbeitskraft zur Verfügung hat. Ihre Lebenslage sinkt unter das durchschnittliche Normalniveau der arbeitenden Klasse und grade diess macht sie zur breiten Grundlage eigner Exploitationszweige des Kapitals. Maximum der Arbeitszeit und Minimum des Salairs charakterisiren sie. Wir haben unter der Rubrik der Hausarbeit ihre Hauptgestalt bereits kennen gelernt. Sie rekrutirt sich fortwährend aus den Ueberzähligen der grossen Industrie und Agri- kultur, und namentlich auch in untergehenden Industriezweigen, wo der Handwerksbetrieb dem Manufakturbetrieb, letztrer dem Maschinenbetrieb erliegt. Ihr Umfang dehnt sich, wie mit Umfang und Energie der Accu- 86) „781 Städte sind aufgezählt im Census von 1861 für England und Wales, mit 10,960,998 Einwohnern, während die Dörfer und Landkirchspiele nur 9,105,226 zählen … Im Jahr 1851 figurirten 580 Städte im Census, deren Be- völkerung ungefähr gleich der Bevölkerung der sie umgebenden Landdistrikte war. Während aber in den letzteren die Bevölkerung während der folgenden 10 Jahre nur um eine halbe Million wuchs, wuchs sie in den 580 Städten um 1,554,067. Der Bevölkerungszuwachs in den Landkirchspielen ist 6.5 %, in den Städten 17.3 %. Der Unterschied in der Rate des Wachsthums ist der Wanderung vom Land in die Stadt geschuldet. Drei Viertel des Gesammtwachsthums der Bevölkerung gehört den Stäten.“ („Census etc.“, v. III, p. 11, 12.)

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/648>, abgerufen am 27.11.2024.