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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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zur erweiterten Reproduktion von Wolle. Es ist die Naturgabe der leben-
digen Arbeit alten Werth zu erhalten, während sie Neuwerth schafft.
Mit dem Wachsthum von Wirksamkeit, Umfang und Werth ihrer Produk-
tionsmittel, also mit der die Entwicklung ihrer Produktivkraft begleitenden
Accumulation erhält und verewigt die Arbeit daher in stets neuer
Form einen stets schwellenden Kapitalwerth60). Diese Naturkraft der

60) Die klassische Oekonomie hat wegen mangelhafter Analyse des Arbeits-
und Verwerthungsprozesses diess wichtige Moment der Reproduktion nie ordentlich
begriffen, wie man z. B. bei Ricardo sehn kann. Er sagt z. B.: Welches immer der
Wechsel der Produktivkraft, "Eine Million Menschen producirt in den Fabri-
ken stets denselben Werth." Diess richtig, wenn Extension und Intensivgrad ihrer
Arbeit gegeben. Es verhindert aber nicht, und Ricardo übersieht diess in gewissen
Schlussfolgerungen, dass eine Million Menschen sehr verschiedne Massen von Pro-
duktionsmitteln, bei verschiedner Produktivkraft ihrer Arbeit, in Produkt verwan-
delt, daher sehr verschiedne Werthmassen in ihrem Produkt erhält, die von ihr
gelieferten Produktenwerthe also sehr verschieden sind. Ricardo hat, neben-
bei bemerkt, an jenem Beispiel umsonst versucht, dem J. B. Say den Unterschied
zwischen Gebrauchswerth (den er hier wealth nennt, stofflichen Reichthum) und
Tauschwerth klar zu machen. Say antwortet: "Quant a la difficulte qu'eleve
Mr. Ricardo en disant que, par des procedes mieux extendus, un million de per-
sonnes peuvent produire deux fois, trois fois autant de richesses, sans produire
plus de valeurs, cette difficulte n'est pas une lorsque l'on considere, ainsi
qu'on le doit, la production comme un echange dans lesquels on donne
les services productifs de son travail, de sa terre, et de ses capitaux, pour obtenir
des produits. C'est par le moyen de ses services productifs que nous acquerons
tous les produits qui sont au monde. Or ... nous sommes d'autant plus riches,
nos services productifs ont d'autant plus de valeur, qu'ils obtiennent dans
l'echange appele production, une plus grande quantite de choses
utiles." (J. B. Say: "Lettresa M. Malthus. Paris 1820", p. 168, 169.)
Die "difficulte" -- sie existirt für ihn, nicht für Ricardo -- die Say erklären soll,
ist die: Warum vermehrt sich nicht der Werth der Gebrauchswerthe, wenn ihre
Quantität in Folge gesteigerter Produktivkraft der Arbeit wächst? Antwort:
Die Schwierigkeit wird dadurch gelöst, dass man den Gebrauchswerth ge-
fälligst Tauschwerth nennt. Tauschwerth ist ein Ding, das one way or
another mit Austausch zusammenhängt. Man nenne also die Produktion
einen "Austausch" von Arbeit und Produktionsmitteln gegen das Produkt,
und es ist klar wie Wasser, dass man um so mehr Tauschwerth erhält, je mehr
Gebrauchswerth einem die Produktion liefert. In andern Worten: Je mehr Ge-
brauchswerthe, z. B. Strümpfe, ein Arbeitstag dem Strumpffabrikanten liefert, desto
reicher ist er an Strümpfen. Plötzlich fällt Say jedoch ein, dass "mit der
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zur erweiterten Reproduktion von Wolle. Es ist die Naturgabe der leben-
digen Arbeit alten Werth zu erhalten, während sie Neuwerth schafft.
Mit dem Wachsthum von Wirksamkeit, Umfang und Werth ihrer Produk-
tionsmittel, also mit der die Entwicklung ihrer Produktivkraft begleitenden
Accumulation erhält und verewigt die Arbeit daher in stets neuer
Form einen stets schwellenden Kapitalwerth60). Diese Naturkraft der

60) Die klassische Oekonomie hat wegen mangelhafter Analyse des Arbeits-
und Verwerthungsprozesses diess wichtige Moment der Reproduktion nie ordentlich
begriffen, wie man z. B. bei Ricardo sehn kann. Er sagt z. B.: Welches immer der
Wechsel der Produktivkraft, „Eine Million Menschen producirt in den Fabri-
ken stets denselben Werth.“ Diess richtig, wenn Extension und Intensivgrad ihrer
Arbeit gegeben. Es verhindert aber nicht, und Ricardo übersieht diess in gewissen
Schlussfolgerungen, dass eine Million Menschen sehr verschiedne Massen von Pro-
duktionsmitteln, bei verschiedner Produktivkraft ihrer Arbeit, in Produkt verwan-
delt, daher sehr verschiedne Werthmassen in ihrem Produkt erhält, die von ihr
gelieferten Produktenwerthe also sehr verschieden sind. Ricardo hat, neben-
bei bemerkt, an jenem Beispiel umsonst versucht, dem J. B. Say den Unterschied
zwischen Gebrauchswerth (den er hier wealth nennt, stofflichen Reichthum) und
Tauschwerth klar zu machen. Say antwortet: „Quant à la difficulté qu’élève
Mr. Ricardo en disant que, par des procédés mieux extendus, un million de per-
sonnes peuvent produire deux fois, trois fois autant de richesses, sans produire
plus de valeurs, cette difficulté n’est pas une lorsque l’on considère, ainsi
qu’on le doit, la production comme un échange dans lesquels on donne
les services productifs de son travail, de sa terre, et de ses capitaux, pour obtenir
des produits. C’est par le moyen de ses services productifs que nous acquérons
tous les produits qui sont au monde. Or … nous sommes d’autant plus riches,
nos services productifs ont d’autant plus de valeur, qu’ils obtiennent dans
l’échange appelé production, une plus grande quantité de choses
utiles.“ (J. B. Say: „Lettresà M. Malthus. Paris 1820“, p. 168, 169.)
Die „difficulté“ — sie existirt für ihn, nicht für Ricardo — die Say erklären soll,
ist die: Warum vermehrt sich nicht der Werth der Gebrauchswerthe, wenn ihre
Quantität in Folge gesteigerter Produktivkraft der Arbeit wächst? Antwort:
Die Schwierigkeit wird dadurch gelöst, dass man den Gebrauchswerth ge-
fälligst Tauschwerth nennt. Tauschwerth ist ein Ding, das one way or
another mit Austausch zusammenhängt. Man nenne also die Produktion
einen „Austausch“ von Arbeit und Produktionsmitteln gegen das Produkt,
und es ist klar wie Wasser, dass man um so mehr Tauschwerth erhält, je mehr
Gebrauchswerth einem die Produktion liefert. In andern Worten: Je mehr Ge-
brauchswerthe, z. B. Strümpfe, ein Arbeitstag dem Strumpffabrikanten liefert, desto
reicher ist er an Strümpfen. Plötzlich fällt Say jedoch ein, dass „mit der
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[593/0612] zur erweiterten Reproduktion von Wolle. Es ist die Naturgabe der leben- digen Arbeit alten Werth zu erhalten, während sie Neuwerth schafft. Mit dem Wachsthum von Wirksamkeit, Umfang und Werth ihrer Produk- tionsmittel, also mit der die Entwicklung ihrer Produktivkraft begleitenden Accumulation erhält und verewigt die Arbeit daher in stets neuer Form einen stets schwellenden Kapitalwerth 60). Diese Naturkraft der 60) Die klassische Oekonomie hat wegen mangelhafter Analyse des Arbeits- und Verwerthungsprozesses diess wichtige Moment der Reproduktion nie ordentlich begriffen, wie man z. B. bei Ricardo sehn kann. Er sagt z. B.: Welches immer der Wechsel der Produktivkraft, „Eine Million Menschen producirt in den Fabri- ken stets denselben Werth.“ Diess richtig, wenn Extension und Intensivgrad ihrer Arbeit gegeben. Es verhindert aber nicht, und Ricardo übersieht diess in gewissen Schlussfolgerungen, dass eine Million Menschen sehr verschiedne Massen von Pro- duktionsmitteln, bei verschiedner Produktivkraft ihrer Arbeit, in Produkt verwan- delt, daher sehr verschiedne Werthmassen in ihrem Produkt erhält, die von ihr gelieferten Produktenwerthe also sehr verschieden sind. Ricardo hat, neben- bei bemerkt, an jenem Beispiel umsonst versucht, dem J. B. Say den Unterschied zwischen Gebrauchswerth (den er hier wealth nennt, stofflichen Reichthum) und Tauschwerth klar zu machen. Say antwortet: „Quant à la difficulté qu’élève Mr. Ricardo en disant que, par des procédés mieux extendus, un million de per- sonnes peuvent produire deux fois, trois fois autant de richesses, sans produire plus de valeurs, cette difficulté n’est pas une lorsque l’on considère, ainsi qu’on le doit, la production comme un échange dans lesquels on donne les services productifs de son travail, de sa terre, et de ses capitaux, pour obtenir des produits. C’est par le moyen de ses services productifs que nous acquérons tous les produits qui sont au monde. Or … nous sommes d’autant plus riches, nos services productifs ont d’autant plus de valeur, qu’ils obtiennent dans l’échange appelé production, une plus grande quantité de choses utiles.“ (J. B. Say: „Lettresà M. Malthus. Paris 1820“, p. 168, 169.) Die „difficulté“ — sie existirt für ihn, nicht für Ricardo — die Say erklären soll, ist die: Warum vermehrt sich nicht der Werth der Gebrauchswerthe, wenn ihre Quantität in Folge gesteigerter Produktivkraft der Arbeit wächst? Antwort: Die Schwierigkeit wird dadurch gelöst, dass man den Gebrauchswerth ge- fälligst Tauschwerth nennt. Tauschwerth ist ein Ding, das one way or another mit Austausch zusammenhängt. Man nenne also die Produktion einen „Austausch“ von Arbeit und Produktionsmitteln gegen das Produkt, und es ist klar wie Wasser, dass man um so mehr Tauschwerth erhält, je mehr Gebrauchswerth einem die Produktion liefert. In andern Worten: Je mehr Ge- brauchswerthe, z. B. Strümpfe, ein Arbeitstag dem Strumpffabrikanten liefert, desto reicher ist er an Strümpfen. Plötzlich fällt Say jedoch ein, dass „mit der I. 38

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/612>, abgerufen am 24.11.2024.