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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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verallgemeinert und beschleunigt sie andrerseits, wie bereits angedeutet,
die Verwandlung zerstreuter Arbeitsprozesse auf Zwergmassstab in kom-

3) Weiberarbeit. Arbeiterinnen werden zwar seit 1842 nicht mehr
unter, wohl aber über der Erde zum Aufladen der Kohlen u. s. w., Schleppen
der Kufen zu den Kanälen und Eisenbahnwagen, Sortiren der Kohlen u. s. w. ver-
braucht. Ihre Anwendung hat sehr zugenommen in den letzten 3 bis 4 Jahren.
(n. 1727.) Es sind meist Weiber, Töchter und Witwen von Grubenarbeitern, vom
12. bis zum 50. und 60. Jahre. (n. 645, 1779.) (n. 648.) "Was denken die
Minenarbeiter von weiblicher Beschäftigung bei Bergwerken? -- Sie verdammen
sie allgemein." (n. 649.) "Warum? -- Sie betrachten es erniedrigend für das
Geschlecht ... Sie tragen Art von Mannskleidern. In vielen Fällen wird alle
Scham unterdrückt. Manche Weiber rauchen. Die Arbeit ist so schmutzig, wie
die in den Gruben selbst. Darunter sind viele verheirathete Frauen, die ihre häus-
lichen Pflichten nicht erfüllen können." (n. 651 sqq.) (n. 709.) "Können
die Witwen ein so einträgliches Geschäft (8--10 sh. wöchentlich) anderswo finden?
-- Ich kann darüber nichts sagen." (n. 710.) "Und dennoch (Herz von Stein!)
seid Ihr entschlossen, ihnen diesen Lebensunterhalt abzuschneiden? -- Sicher."
(n. 1715.) "Woher diese Stimmung? -- Wir, Minenarbeiter, haben zu viel
Respekt für das schöne Geschlecht, um sie zur Kohlengrube verdammt zu sehn ...
Diese Arbeit ist grossentheils sehr schwer. Viele dieser Mädchen heben 10 Tonnen
per Tag." (n. 1732.) "Glaubt Ihr, dass die in den Bergwerken beschäftigten
Arbeiterinnen unmoralischer sind als die in den Fabriken beschäftigten? -- Der
Prozentsatz der Schlechten ist grösser als unter den Fabrikmädchen." (n. 1733.)
"Aber Ihr seid auch mit dem Stand der Moralität in den Fabriken nicht zufrieden?
-- Nein." (n. 1734.) "Wollt Ihr denn auch die Weiberarbeit in den Fabriken
verbieten? -- Nein, ich will nicht." (n. 1735.) "Warum nicht? -- Sie ist für
das weibliche Geschlecht ehrenvoller und passender." (n. 1736.) "Dennoch
ist sie schädlich für ihre Moralität, meint Ihr? -- Nein, lange nicht so sehr wie
die Arbeit in der Grube. Ich spreche übrigens nicht nur aus moralischen, sondern
auch aus physischen und socialen Gründen. Die sociale Degradation der Mädchen
ist jammervoll und extrem. Wenn diese Mädchen Frauen der Minenarbeiter
werden, leiden die Männer tief unter dieser Degradation, und es treibt sie fort
von Haus und in den Soff." (n. 1737.) "Aber gälte nicht dasselbe für die in
Eisenwerken beschäftigten Weiber? -- Ich kann nicht für andre Geschäfts-
zweige sprechen." (n. 1740.) "Aber welcher Unterschied ist denn zwischen
den in Eisenwerken und Bergwerken beschäftigten Weibern? -- Ich habe mich
nicht mit dieser Frage beschäftigt." (n. 1741.) "Könnt Ihr einen Unterschied
zwischen der einen und der andern Klasse entdecken? -- Ich habe nichts darüber
vergewissert, kenne aber durch Visite von Haus zu Haus den schmählichen Zustand
der Dinge in unsrem Distrikt." (n. 1750.) "Hättet Ihr nicht grosse Lust Weiber-
beschäftigung überall abzuschaffen, wo sie degradirend ist? -- Ja ... die besten

verallgemeinert und beschleunigt sie andrerseits, wie bereits angedeutet,
die Verwandlung zerstreuter Arbeitsprozesse auf Zwergmassstab in kom-

3) Weiberarbeit. Arbeiterinnen werden zwar seit 1842 nicht mehr
unter, wohl aber über der Erde zum Aufladen der Kohlen u. s. w., Schleppen
der Kufen zu den Kanälen und Eisenbahnwagen, Sortiren der Kohlen u. s. w. ver-
braucht. Ihre Anwendung hat sehr zugenommen in den letzten 3 bis 4 Jahren.
(n. 1727.) Es sind meist Weiber, Töchter und Witwen von Grubenarbeitern, vom
12. bis zum 50. und 60. Jahre. (n. 645, 1779.) (n. 648.) „Was denken die
Minenarbeiter von weiblicher Beschäftigung bei Bergwerken? — Sie verdammen
sie allgemein.“ (n. 649.) „Warum? — Sie betrachten es erniedrigend für das
Geschlecht … Sie tragen Art von Mannskleidern. In vielen Fällen wird alle
Scham unterdrückt. Manche Weiber rauchen. Die Arbeit ist so schmutzig, wie
die in den Gruben selbst. Darunter sind viele verheirathete Frauen, die ihre häus-
lichen Pflichten nicht erfüllen können.“ (n. 651 sqq.) (n. 709.) „Können
die Witwen ein so einträgliches Geschäft (8—10 sh. wöchentlich) anderswo finden?
— Ich kann darüber nichts sagen.“ (n. 710.) „Und dennoch (Herz von Stein!)
seid Ihr entschlossen, ihnen diesen Lebensunterhalt abzuschneiden? — Sicher.“
(n. 1715.) „Woher diese Stimmung? — Wir, Minenarbeiter, haben zu viel
Respekt für das schöne Geschlecht, um sie zur Kohlengrube verdammt zu sehn …
Diese Arbeit ist grossentheils sehr schwer. Viele dieser Mädchen heben 10 Tonnen
per Tag.“ (n. 1732.) „Glaubt Ihr, dass die in den Bergwerken beschäftigten
Arbeiterinnen unmoralischer sind als die in den Fabriken beschäftigten? — Der
Prozentsatz der Schlechten ist grösser als unter den Fabrikmädchen.“ (n. 1733.)
„Aber Ihr seid auch mit dem Stand der Moralität in den Fabriken nicht zufrieden?
— Nein.“ (n. 1734.) „Wollt Ihr denn auch die Weiberarbeit in den Fabriken
verbieten? — Nein, ich will nicht.“ (n. 1735.) „Warum nicht? — Sie ist für
das weibliche Geschlecht ehrenvoller und passender.“ (n. 1736.) „Dennoch
ist sie schädlich für ihre Moralität, meint Ihr? — Nein, lange nicht so sehr wie
die Arbeit in der Grube. Ich spreche übrigens nicht nur aus moralischen, sondern
auch aus physischen und socialen Gründen. Die sociale Degradation der Mädchen
ist jammervoll und extrem. Wenn diese Mädchen Frauen der Minenarbeiter
werden, leiden die Männer tief unter dieser Degradation, und es treibt sie fort
von Haus und in den Soff.“ (n. 1737.) „Aber gälte nicht dasselbe für die in
Eisenwerken beschäftigten Weiber? — Ich kann nicht für andre Geschäfts-
zweige sprechen.“ (n. 1740.) „Aber welcher Unterschied ist denn zwischen
den in Eisenwerken und Bergwerken beschäftigten Weibern? — Ich habe mich
nicht mit dieser Frage beschäftigt.“ (n. 1741.) „Könnt Ihr einen Unterschied
zwischen der einen und der andern Klasse entdecken? — Ich habe nichts darüber
vergewissert, kenne aber durch Visite von Haus zu Haus den schmählichen Zustand
der Dinge in unsrem Distrikt.“ (n. 1750.) „Hättet Ihr nicht grosse Lust Weiber-
beschäftigung überall abzuschaffen, wo sie degradirend ist? — Ja … die besten
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[489/0508] verallgemeinert und beschleunigt sie andrerseits, wie bereits angedeutet, die Verwandlung zerstreuter Arbeitsprozesse auf Zwergmassstab in kom- 321) 321) 3) Weiberarbeit. Arbeiterinnen werden zwar seit 1842 nicht mehr unter, wohl aber über der Erde zum Aufladen der Kohlen u. s. w., Schleppen der Kufen zu den Kanälen und Eisenbahnwagen, Sortiren der Kohlen u. s. w. ver- braucht. Ihre Anwendung hat sehr zugenommen in den letzten 3 bis 4 Jahren. (n. 1727.) Es sind meist Weiber, Töchter und Witwen von Grubenarbeitern, vom 12. bis zum 50. und 60. Jahre. (n. 645, 1779.) (n. 648.) „Was denken die Minenarbeiter von weiblicher Beschäftigung bei Bergwerken? — Sie verdammen sie allgemein.“ (n. 649.) „Warum? — Sie betrachten es erniedrigend für das Geschlecht … Sie tragen Art von Mannskleidern. In vielen Fällen wird alle Scham unterdrückt. Manche Weiber rauchen. Die Arbeit ist so schmutzig, wie die in den Gruben selbst. Darunter sind viele verheirathete Frauen, die ihre häus- lichen Pflichten nicht erfüllen können.“ (n. 651 sqq.) (n. 709.) „Können die Witwen ein so einträgliches Geschäft (8—10 sh. wöchentlich) anderswo finden? — Ich kann darüber nichts sagen.“ (n. 710.) „Und dennoch (Herz von Stein!) seid Ihr entschlossen, ihnen diesen Lebensunterhalt abzuschneiden? — Sicher.“ (n. 1715.) „Woher diese Stimmung? — Wir, Minenarbeiter, haben zu viel Respekt für das schöne Geschlecht, um sie zur Kohlengrube verdammt zu sehn … Diese Arbeit ist grossentheils sehr schwer. Viele dieser Mädchen heben 10 Tonnen per Tag.“ (n. 1732.) „Glaubt Ihr, dass die in den Bergwerken beschäftigten Arbeiterinnen unmoralischer sind als die in den Fabriken beschäftigten? — Der Prozentsatz der Schlechten ist grösser als unter den Fabrikmädchen.“ (n. 1733.) „Aber Ihr seid auch mit dem Stand der Moralität in den Fabriken nicht zufrieden? — Nein.“ (n. 1734.) „Wollt Ihr denn auch die Weiberarbeit in den Fabriken verbieten? — Nein, ich will nicht.“ (n. 1735.) „Warum nicht? — Sie ist für das weibliche Geschlecht ehrenvoller und passender.“ (n. 1736.) „Dennoch ist sie schädlich für ihre Moralität, meint Ihr? — Nein, lange nicht so sehr wie die Arbeit in der Grube. Ich spreche übrigens nicht nur aus moralischen, sondern auch aus physischen und socialen Gründen. Die sociale Degradation der Mädchen ist jammervoll und extrem. Wenn diese Mädchen Frauen der Minenarbeiter werden, leiden die Männer tief unter dieser Degradation, und es treibt sie fort von Haus und in den Soff.“ (n. 1737.) „Aber gälte nicht dasselbe für die in Eisenwerken beschäftigten Weiber? — Ich kann nicht für andre Geschäfts- zweige sprechen.“ (n. 1740.) „Aber welcher Unterschied ist denn zwischen den in Eisenwerken und Bergwerken beschäftigten Weibern? — Ich habe mich nicht mit dieser Frage beschäftigt.“ (n. 1741.) „Könnt Ihr einen Unterschied zwischen der einen und der andern Klasse entdecken? — Ich habe nichts darüber vergewissert, kenne aber durch Visite von Haus zu Haus den schmählichen Zustand der Dinge in unsrem Distrikt.“ (n. 1750.) „Hättet Ihr nicht grosse Lust Weiber- beschäftigung überall abzuschaffen, wo sie degradirend ist? — Ja … die besten

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/508>, abgerufen am 25.11.2024.