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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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stellt, bildet einen Beschäftigungsfonds für ungefähr 16 Arbeiter, während
50 entlassen sind, ja für viel weniger als 16 Arbeiter, da die 500 Pfd. St.
zu ihrer Verwandlung in Kapital wieder zum Theil in constantes Kapital
verwandelt werden müssen, also auch nur zum Theil in Arbeitskraft um-
gesetzt werden können.

In der That meinen jene Apologeten auch nicht diese Art Freisetzung
von Kapital. Sie meinen die Lebensmittel der freigesetzten
Arbeiter
. Es kann nicht geläugnet werden, dass im obigen Fall z. B.
die Maschinerie nicht nur 50 Arbeiter freisetzt und dadurch "disponibel"
macht, sondern zugleich ihren Zusammenhang mit Lebensmitteln zum
Werth von 1500 Pfd. St. aufhebt und so diese Lebensmittel "freisetzt".
Die einfache und keineswegs neue Thatsache, dass die Maschinerie
den Arbeiter von Lebensmitteln freisetzt
, lautet also ökono-
misch, dass die Maschinerie Lebensmittel für den Arbeiter
freisetzt
oder in Kapital zu seiner Anwendung verwandelt. Man sieht,
es kommt alles auf die Ausdrucksweise an. Nominibus mollire licet mala.

Die Lebensmittel zum Betrag von 1500 Pfd. St. standen den ent-
lassnen Arbeitern niemals als Kapital gegenüber. Was ihnen als Ka-
pital gegenüberstand, waren die jetzt in Maschinerie verwandel-
ten
1500 Pfd. St. Näher betrachtet repräsentirten diese 1500 Pfd. St.
nur einen Theil der vermittelst der entlassnen 50 Arbeiter jährlich produ-
cirten Tapeten, die sie in Geldform statt in natura von ihrem Anwender zum
Lohn erhielten. Mit den in 1500 Pfd. St. verwandelten Tapeten kauften sie
Lebensmittel zu demselben Betrag. Diese existirten für sie daher nicht als
Kapital
, sondern als Waaren, und sie selbst existirten für diese Waaren
nicht als Lohnarbeiter, sondern als Käufer. Der Umstand, dass die Ma-
schinerie sie von Kaufmitteln "freigesetzt" hat, verwandelt sie aus Käufern
in Nicht-Käufer. Daher verminderte Nachfrage für jene Waaren. Voila tout.
Wird diese verminderte Nachfrage nicht durch vermehrte Nachfrage von an-
derer Seite kompensirt, so sinkt der Marktpreis der Waaren. Dauert diess
länger und in grössrem Umfange, so erfolgt ein Deplacement der in der Pro-
duktion jener Waaren beschäftigten Arbeiter. Ein Theil des Kapitals,
das früher nothwendige Lebensmittel producirte, wird in anderer Form
reproducirt. Während des Falls der Marktpreise und des Deplacements
von Kapital, werden auch die in der Produktion der nothwendigen Lebens-
mittel beschäftigten Arbeiter von einem Theil ihres Lohns "freigesetzt".

stellt, bildet einen Beschäftigungsfonds für ungefähr 16 Arbeiter, während
50 entlassen sind, ja für viel weniger als 16 Arbeiter, da die 500 Pfd. St.
zu ihrer Verwandlung in Kapital wieder zum Theil in constantes Kapital
verwandelt werden müssen, also auch nur zum Theil in Arbeitskraft um-
gesetzt werden können.

In der That meinen jene Apologeten auch nicht diese Art Freisetzung
von Kapital. Sie meinen die Lebensmittel der freigesetzten
Arbeiter
. Es kann nicht geläugnet werden, dass im obigen Fall z. B.
die Maschinerie nicht nur 50 Arbeiter freisetzt und dadurch „disponibel“
macht, sondern zugleich ihren Zusammenhang mit Lebensmitteln zum
Werth von 1500 Pfd. St. aufhebt und so diese Lebensmittel „freisetzt“.
Die einfache und keineswegs neue Thatsache, dass die Maschinerie
den Arbeiter von Lebensmitteln freisetzt
, lautet also ökono-
misch, dass die Maschinerie Lebensmittel für den Arbeiter
freisetzt
oder in Kapital zu seiner Anwendung verwandelt. Man sieht,
es kommt alles auf die Ausdrucksweise an. Nominibus mollire licet mala.

Die Lebensmittel zum Betrag von 1500 Pfd. St. standen den ent-
lassnen Arbeitern niemals als Kapital gegenüber. Was ihnen als Ka-
pital gegenüberstand, waren die jetzt in Maschinerie verwandel-
ten
1500 Pfd. St. Näher betrachtet repräsentirten diese 1500 Pfd. St.
nur einen Theil der vermittelst der entlassnen 50 Arbeiter jährlich produ-
cirten Tapeten, die sie in Geldform statt in natura von ihrem Anwender zum
Lohn erhielten. Mit den in 1500 Pfd. St. verwandelten Tapeten kauften sie
Lebensmittel zu demselben Betrag. Diese existirten für sie daher nicht als
Kapital
, sondern als Waaren, und sie selbst existirten für diese Waaren
nicht als Lohnarbeiter, sondern als Käufer. Der Umstand, dass die Ma-
schinerie sie von Kaufmitteln „freigesetzt“ hat, verwandelt sie aus Käufern
in Nicht-Käufer. Daher verminderte Nachfrage für jene Waaren. Voilà tout.
Wird diese verminderte Nachfrage nicht durch vermehrte Nachfrage von an-
derer Seite kompensirt, so sinkt der Marktpreis der Waaren. Dauert diess
länger und in grössrem Umfange, so erfolgt ein Deplacement der in der Pro-
duktion jener Waaren beschäftigten Arbeiter. Ein Theil des Kapitals,
das früher nothwendige Lebensmittel producirte, wird in anderer Form
reproducirt. Während des Falls der Marktpreise und des Deplacements
von Kapital, werden auch die in der Produktion der nothwendigen Lebens-
mittel beschäftigten Arbeiter von einem Theil ihres Lohns „freigesetzt“.

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[430/0449] stellt, bildet einen Beschäftigungsfonds für ungefähr 16 Arbeiter, während 50 entlassen sind, ja für viel weniger als 16 Arbeiter, da die 500 Pfd. St. zu ihrer Verwandlung in Kapital wieder zum Theil in constantes Kapital verwandelt werden müssen, also auch nur zum Theil in Arbeitskraft um- gesetzt werden können. In der That meinen jene Apologeten auch nicht diese Art Freisetzung von Kapital. Sie meinen die Lebensmittel der freigesetzten Arbeiter. Es kann nicht geläugnet werden, dass im obigen Fall z. B. die Maschinerie nicht nur 50 Arbeiter freisetzt und dadurch „disponibel“ macht, sondern zugleich ihren Zusammenhang mit Lebensmitteln zum Werth von 1500 Pfd. St. aufhebt und so diese Lebensmittel „freisetzt“. Die einfache und keineswegs neue Thatsache, dass die Maschinerie den Arbeiter von Lebensmitteln freisetzt, lautet also ökono- misch, dass die Maschinerie Lebensmittel für den Arbeiter freisetzt oder in Kapital zu seiner Anwendung verwandelt. Man sieht, es kommt alles auf die Ausdrucksweise an. Nominibus mollire licet mala. Die Lebensmittel zum Betrag von 1500 Pfd. St. standen den ent- lassnen Arbeitern niemals als Kapital gegenüber. Was ihnen als Ka- pital gegenüberstand, waren die jetzt in Maschinerie verwandel- ten 1500 Pfd. St. Näher betrachtet repräsentirten diese 1500 Pfd. St. nur einen Theil der vermittelst der entlassnen 50 Arbeiter jährlich produ- cirten Tapeten, die sie in Geldform statt in natura von ihrem Anwender zum Lohn erhielten. Mit den in 1500 Pfd. St. verwandelten Tapeten kauften sie Lebensmittel zu demselben Betrag. Diese existirten für sie daher nicht als Kapital, sondern als Waaren, und sie selbst existirten für diese Waaren nicht als Lohnarbeiter, sondern als Käufer. Der Umstand, dass die Ma- schinerie sie von Kaufmitteln „freigesetzt“ hat, verwandelt sie aus Käufern in Nicht-Käufer. Daher verminderte Nachfrage für jene Waaren. Voilà tout. Wird diese verminderte Nachfrage nicht durch vermehrte Nachfrage von an- derer Seite kompensirt, so sinkt der Marktpreis der Waaren. Dauert diess länger und in grössrem Umfange, so erfolgt ein Deplacement der in der Pro- duktion jener Waaren beschäftigten Arbeiter. Ein Theil des Kapitals, das früher nothwendige Lebensmittel producirte, wird in anderer Form reproducirt. Während des Falls der Marktpreise und des Deplacements von Kapital, werden auch die in der Produktion der nothwendigen Lebens- mittel beschäftigten Arbeiter von einem Theil ihres Lohns „freigesetzt“.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/449>, abgerufen am 22.11.2024.