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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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ebenso die Nothwendigkeit, eine besondre Klasse Arbeiter ausschliesslich
zu Maschinenarbeitern zu machen183). Die Dienste der blossen Hand-
langer aber sind in der Fabrik grossentheils durch Maschinen ersetzbar184),
theils erlauben sie andrerseits wegen ihrer völligen Einfachheit raschen und
beständigen Wechsel der mit dieser Plackerei belasteten Personen.

Obgleich nun die Maschinerie das alte System der Theilung der Ar-
beit technologisch über den Haufen wirft, schleppt es sich zunächst als
Tradition der Manufaktur gewohnheitsmässig in der Fabrik fort, um dann
systematisch vom Kapital als Exploitationsmittel der Arbeitskraft in
noch ekelhafterer Form reproducirt und befestigt zu werden. Aus der lebens-
langen Specialität ein Theilwerkzeug zu führen, wird die lebenslange
Specialität einer Theilmaschine zu dienen. Die Maschinerie wird miss-
braucht
, um den Arbeiter selbst von Kindesbeinen in den Theil einer Theil-
maschine zu verwandeln185). Nicht nur werden so die zu seiner eignen
Reproduktion nöthigen Kosten bedeutend vermindert, sondern zugleich
seine hilflose Abhängigkeit vom Fabrikganzen, also vom Kapitalisten, voll-
endet. Hier wie überall muss man unterscheiden zwischen der grössern
Produktivität, die der Entwicklung des gesellschaftlichen Produktions-

183) Wenn Noth an Mann ist, wie z. B. während des amerikanischen Bürger-
kriegs, wird der Fabrikarbeiter ausnahmsweis vom Bourgeois zu den gröbsten Ar-
beiten, wie Strassenbau u. s. w. verwandt. Die englischen "ateliers nationaux"
des Jahres 1862 sq. für die beschäftigungslosen Baumwollarbeiter unterschieden
sich dadurch von den französischen von 1848, dass in diesen der Arbeiter auf
Kosten des Staats unproduktive Arbeiten, in jenen zum Vortheil des Bourgeois
produktive städtische Arbeiten und zwar wohlfeiler als die regelmässigen Ar-
beiter, mit denen er so in Konkurrenz geworfen ward, zu verrichten hatte. "The
physical appearance of the cotton operatives is unquestionably improved. This
I attribute ... as to the men, to outdoor labour on public works." (Es
handelt sich hier von den Preston-Fabrikarbeitern, die am "Preston Moor" be-
schäftigt wurden.) "Rep. of Insp. of Fact. Oct. 1865", p. 59.)
184) Beispiel: Die verschiednen mechanischen Apparate, die zum Ersatz von
Kinderarbeit seit dem Gesetz von 1844 in der Wollfabrik eingeführt wurden. So-
bald die Kinder der Herrn Fabrikanten selbst ihre "Schule" als Handlanger der
Fabrik durchzumachen haben, wird diess fast noch unangebaute Gebiet der Mecha-
nik bald einen merkwürdigen Aufschwung nehmen.
185) Man würdigt daher den fabelhaften Einfall Proudhon's, der die
Maschinerie nicht als Synthese von Arbeitsmitteln, sondern als Synthese von Theil-
arbeiten für die Arbeiter selbst -- "konstruirt".

ebenso die Nothwendigkeit, eine besondre Klasse Arbeiter ausschliesslich
zu Maschinenarbeitern zu machen183). Die Dienste der blossen Hand-
langer aber sind in der Fabrik grossentheils durch Maschinen ersetzbar184),
theils erlauben sie andrerseits wegen ihrer völligen Einfachheit raschen und
beständigen Wechsel der mit dieser Plackerei belasteten Personen.

Obgleich nun die Maschinerie das alte System der Theilung der Ar-
beit technologisch über den Haufen wirft, schleppt es sich zunächst als
Tradition der Manufaktur gewohnheitsmässig in der Fabrik fort, um dann
systematisch vom Kapital als Exploitationsmittel der Arbeitskraft in
noch ekelhafterer Form reproducirt und befestigt zu werden. Aus der lebens-
langen Specialität ein Theilwerkzeug zu führen, wird die lebenslange
Specialität einer Theilmaschine zu dienen. Die Maschinerie wird miss-
braucht
, um den Arbeiter selbst von Kindesbeinen in den Theil einer Theil-
maschine zu verwandeln185). Nicht nur werden so die zu seiner eignen
Reproduktion nöthigen Kosten bedeutend vermindert, sondern zugleich
seine hilflose Abhängigkeit vom Fabrikganzen, also vom Kapitalisten, voll-
endet. Hier wie überall muss man unterscheiden zwischen der grössern
Produktivität, die der Entwicklung des gesellschaftlichen Produktions-

183) Wenn Noth an Mann ist, wie z. B. während des amerikanischen Bürger-
kriegs, wird der Fabrikarbeiter ausnahmsweis vom Bourgeois zu den gröbsten Ar-
beiten, wie Strassenbau u. s. w. verwandt. Die englischen „atéliers nationaux
des Jahres 1862 sq. für die beschäftigungslosen Baumwollarbeiter unterschieden
sich dadurch von den französischen von 1848, dass in diesen der Arbeiter auf
Kosten des Staats unproduktive Arbeiten, in jenen zum Vortheil des Bourgeois
produktive städtische Arbeiten und zwar wohlfeiler als die regelmässigen Ar-
beiter, mit denen er so in Konkurrenz geworfen ward, zu verrichten hatte. „The
physical appearance of the cotton operatives is unquestionably improved. This
I attribute … as to the men, to outdoor labour on public works.“ (Es
handelt sich hier von den Preston-Fabrikarbeitern, die am „Preston Moor“ be-
schäftigt wurden.) „Rep. of Insp. of Fact. Oct. 1865“, p. 59.)
184) Beispiel: Die verschiednen mechanischen Apparate, die zum Ersatz von
Kinderarbeit seit dem Gesetz von 1844 in der Wollfabrik eingeführt wurden. So-
bald die Kinder der Herrn Fabrikanten selbst ihre „Schule“ als Handlanger der
Fabrik durchzumachen haben, wird diess fast noch unangebaute Gebiet der Mecha-
nik bald einen merkwürdigen Aufschwung nehmen.
185) Man würdigt daher den fabelhaften Einfall Proudhon’s, der die
Maschinerie nicht als Synthese von Arbeitsmitteln, sondern als Synthese von Theil-
arbeiten für die Arbeiter selbst — „konstruirt“.
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[413/0432] ebenso die Nothwendigkeit, eine besondre Klasse Arbeiter ausschliesslich zu Maschinenarbeitern zu machen 183). Die Dienste der blossen Hand- langer aber sind in der Fabrik grossentheils durch Maschinen ersetzbar 184), theils erlauben sie andrerseits wegen ihrer völligen Einfachheit raschen und beständigen Wechsel der mit dieser Plackerei belasteten Personen. Obgleich nun die Maschinerie das alte System der Theilung der Ar- beit technologisch über den Haufen wirft, schleppt es sich zunächst als Tradition der Manufaktur gewohnheitsmässig in der Fabrik fort, um dann systematisch vom Kapital als Exploitationsmittel der Arbeitskraft in noch ekelhafterer Form reproducirt und befestigt zu werden. Aus der lebens- langen Specialität ein Theilwerkzeug zu führen, wird die lebenslange Specialität einer Theilmaschine zu dienen. Die Maschinerie wird miss- braucht, um den Arbeiter selbst von Kindesbeinen in den Theil einer Theil- maschine zu verwandeln 185). Nicht nur werden so die zu seiner eignen Reproduktion nöthigen Kosten bedeutend vermindert, sondern zugleich seine hilflose Abhängigkeit vom Fabrikganzen, also vom Kapitalisten, voll- endet. Hier wie überall muss man unterscheiden zwischen der grössern Produktivität, die der Entwicklung des gesellschaftlichen Produktions- 183) Wenn Noth an Mann ist, wie z. B. während des amerikanischen Bürger- kriegs, wird der Fabrikarbeiter ausnahmsweis vom Bourgeois zu den gröbsten Ar- beiten, wie Strassenbau u. s. w. verwandt. Die englischen „atéliers nationaux“ des Jahres 1862 sq. für die beschäftigungslosen Baumwollarbeiter unterschieden sich dadurch von den französischen von 1848, dass in diesen der Arbeiter auf Kosten des Staats unproduktive Arbeiten, in jenen zum Vortheil des Bourgeois produktive städtische Arbeiten und zwar wohlfeiler als die regelmässigen Ar- beiter, mit denen er so in Konkurrenz geworfen ward, zu verrichten hatte. „The physical appearance of the cotton operatives is unquestionably improved. This I attribute … as to the men, to outdoor labour on public works.“ (Es handelt sich hier von den Preston-Fabrikarbeitern, die am „Preston Moor“ be- schäftigt wurden.) „Rep. of Insp. of Fact. Oct. 1865“, p. 59.) 184) Beispiel: Die verschiednen mechanischen Apparate, die zum Ersatz von Kinderarbeit seit dem Gesetz von 1844 in der Wollfabrik eingeführt wurden. So- bald die Kinder der Herrn Fabrikanten selbst ihre „Schule“ als Handlanger der Fabrik durchzumachen haben, wird diess fast noch unangebaute Gebiet der Mecha- nik bald einen merkwürdigen Aufschwung nehmen. 185) Man würdigt daher den fabelhaften Einfall Proudhon’s, der die Maschinerie nicht als Synthese von Arbeitsmitteln, sondern als Synthese von Theil- arbeiten für die Arbeiter selbst — „konstruirt“.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/432>, abgerufen am 25.11.2024.