in ihr selbst vergegenständlichte Arbeit stets viel kleiner als die von ihr ersetzte lebendige Arbeit116).
Ausschliesslich als Mittel zur Verwohlfeilerung des Produkts betrachtet, ist die Grenze für den Gebrauch der Maschinerie darin gegeben, dass ihre eigne Produktion weniger Arbeit kostet als ihre Anwendung Ar- beit ersetzt. Für das Kapital jedoch drückt sich diese Grenze enger aus. Da es nicht die angewandte Arbeit zahlt, sondern den Werth der angewandten Arbeitskraft, wird ihm der Maschinengebrauch begrenzt durch die Differenz zwischen dem Maschinenwerth und dem Werth der von ihr ersetzten Arbeitskraft. Da die Theilung des Arbeitstags in nothwendige Arbeit und Mehrarbeit, oder, populär aus- gedrückt, in bezahlte Arbeit und unbezahlte Arbeit, sowohl in verschie- denen Ländern als in demselben Lande zu verschiedenen Perioden oder in verschiedenen Geschäftszweigen während derselben Periode sehr verschie- den sein kann, da ferner der wirkliche Lohn des Arbeiters bald unter den Werth seiner Arbeitskraft sinkt, bald über ihn steigt, kann die Diffe- renz zwischen dem Preise der Maschinerie und dem Preise der von ihr zu ersetzenden Arbeitskraft sehr variiren, wenn auch die Differenz zwischen dem zur Pro- duktion der Maschine nöthigen Arbeitsquantum und dem Gesammtquantum der von ihr ersetzten Arbeit die- selbe bleibt. Es ist aber nur die erste Differenz, welche die Kost der Waare für den Kapitalisten selbst bestimmt und ihn durch die Zwangsgesetze der Konkurrenz beeinflusst. Es werden daher heute Ma- schinen in England erfunden, die nur in Nordamerika angewandt werden, wie Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert Maschinen erfand, die nur Holland anwandte, und wie manche französische Erfindung des 18. Jahr- hunderts nur in England ausgebeutet ward. Die Maschine selbst produ- cirt in älter entwickelten Ländern durch ihre Anwendung auf einige Ge- schäftszweige in anderen Zweigen solchen Arbeitsüberfluss (redundancy of labour, sagt Ricardo), dass hier der Fall des Arbeitslohns unter den Werth der Arbeitskraft den Gebrauch der Maschinerie verhindert und ihn vom Standpunkt des Kapitals, dessen Gewinn ohnehin aus der Ver-
116) "The mute agents (die Maschinen) are always the produce of much less labour than that which they displace, even when they are of the same money value." (Ricardo l. c. p. 40.)
in ihr selbst vergegenständlichte Arbeit stets viel kleiner als die von ihr ersetzte lebendige Arbeit116).
Ausschliesslich als Mittel zur Verwohlfeilerung des Produkts betrachtet, ist die Grenze für den Gebrauch der Maschinerie darin gegeben, dass ihre eigne Produktion weniger Arbeit kostet als ihre Anwendung Ar- beit ersetzt. Für das Kapital jedoch drückt sich diese Grenze enger aus. Da es nicht die angewandte Arbeit zahlt, sondern den Werth der angewandten Arbeitskraft, wird ihm der Maschinengebrauch begrenzt durch die Differenz zwischen dem Maschinenwerth und dem Werth der von ihr ersetzten Arbeitskraft. Da die Theilung des Arbeitstags in nothwendige Arbeit und Mehrarbeit, oder, populär aus- gedrückt, in bezahlte Arbeit und unbezahlte Arbeit, sowohl in verschie- denen Ländern als in demselben Lande zu verschiedenen Perioden oder in verschiedenen Geschäftszweigen während derselben Periode sehr verschie- den sein kann, da ferner der wirkliche Lohn des Arbeiters bald unter den Werth seiner Arbeitskraft sinkt, bald über ihn steigt, kann die Diffe- renz zwischen dem Preise der Maschinerie und dem Preise der von ihr zu ersetzenden Arbeitskraft sehr variiren, wenn auch die Differenz zwischen dem zur Pro- duktion der Maschine nöthigen Arbeitsquantum und dem Gesammtquantum der von ihr ersetzten Arbeit die- selbe bleibt. Es ist aber nur die erste Differenz, welche die Kost der Waare für den Kapitalisten selbst bestimmt und ihn durch die Zwangsgesetze der Konkurrenz beeinflusst. Es werden daher heute Ma- schinen in England erfunden, die nur in Nordamerika angewandt werden, wie Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert Maschinen erfand, die nur Holland anwandte, und wie manche französische Erfindung des 18. Jahr- hunderts nur in England ausgebeutet ward. Die Maschine selbst produ- cirt in älter entwickelten Ländern durch ihre Anwendung auf einige Ge- schäftszweige in anderen Zweigen solchen Arbeitsüberfluss (redundancy of labour, sagt Ricardo), dass hier der Fall des Arbeitslohns unter den Werth der Arbeitskraft den Gebrauch der Maschinerie verhindert und ihn vom Standpunkt des Kapitals, dessen Gewinn ohnehin aus der Ver-
116) „The mute agents (die Maschinen) are always the produce of much less labour than that which they displace, even when they are of the same money value.“ (Ricardo l. c. p. 40.)
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in ihr selbst vergegenständlichte Arbeit stets viel kleiner als die von ihr
ersetzte lebendige Arbeit 116).
Ausschliesslich als Mittel zur Verwohlfeilerung des Produkts
betrachtet, ist die Grenze für den Gebrauch der Maschinerie darin gegeben,
dass ihre eigne Produktion weniger Arbeit kostet als ihre Anwendung Ar-
beit ersetzt. Für das Kapital jedoch drückt sich diese Grenze enger
aus. Da es nicht die angewandte Arbeit zahlt, sondern den Werth
der angewandten Arbeitskraft, wird ihm der Maschinengebrauch begrenzt
durch die Differenz zwischen dem Maschinenwerth und dem
Werth der von ihr ersetzten Arbeitskraft. Da die Theilung
des Arbeitstags in nothwendige Arbeit und Mehrarbeit, oder, populär aus-
gedrückt, in bezahlte Arbeit und unbezahlte Arbeit, sowohl in verschie-
denen Ländern als in demselben Lande zu verschiedenen Perioden oder in
verschiedenen Geschäftszweigen während derselben Periode sehr verschie-
den sein kann, da ferner der wirkliche Lohn des Arbeiters bald unter den
Werth seiner Arbeitskraft sinkt, bald über ihn steigt, kann die Diffe-
renz zwischen dem Preise der Maschinerie und dem
Preise der von ihr zu ersetzenden Arbeitskraft sehr
variiren, wenn auch die Differenz zwischen dem zur Pro-
duktion der Maschine nöthigen Arbeitsquantum und
dem Gesammtquantum der von ihr ersetzten Arbeit die-
selbe bleibt. Es ist aber nur die erste Differenz, welche die Kost
der Waare für den Kapitalisten selbst bestimmt und ihn durch die
Zwangsgesetze der Konkurrenz beeinflusst. Es werden daher heute Ma-
schinen in England erfunden, die nur in Nordamerika angewandt werden,
wie Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert Maschinen erfand, die nur
Holland anwandte, und wie manche französische Erfindung des 18. Jahr-
hunderts nur in England ausgebeutet ward. Die Maschine selbst produ-
cirt in älter entwickelten Ländern durch ihre Anwendung auf einige Ge-
schäftszweige in anderen Zweigen solchen Arbeitsüberfluss (redundancy
of labour, sagt Ricardo), dass hier der Fall des Arbeitslohns unter den
Werth der Arbeitskraft den Gebrauch der Maschinerie verhindert und
ihn vom Standpunkt des Kapitals, dessen Gewinn ohnehin aus der Ver-
116) „The mute agents (die Maschinen) are always the produce of much less
labour than that which they displace, even when they are of the same money
value.“ (Ricardo l. c. p. 40.)
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/399>, abgerufen am 25.11.2024.
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