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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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d. h. der Produktenwerth, grösser ist als das tägliche Werthpro-
dukt
. So ist der Werth der täglich produzirten 20 lbs. Garn = 30 sh.,
aber ihr während des Tags produzirter Werththeil nur = 6 sh. Die eben
gegebne Darstellung unterscheidet sich von der früheren dadurch, dass
die funktionell oder begrifflich unterschiednen Bestand-
theile des Produktenwerths in proportionellen Theilen
des Produkts selbst ausgedrückt
werden.

Diese Zerfällung des Produkts -- des Resultats des
Produktionsprozesses -- in ein Quantum Produkt, das nur die in den
Produktionsmitteln enthaltene Arbeit, ein andres Quantum, das
nur die im Produktionsprozess zugesetzte nothwendige Arbeit,
und ein letztes Quantum Produkt, das nur die im selben Prozess zuge-
setzte Mehrarbeit
darstellt, ist eben so einfach als wichtig, wie ihre
spätere Anwendung auf verwickelte und noch ungelöste Probleme zei-
gen wird.

Wir betrachteten eben das Gesammtprodukt als fertiges Resultat des
zwölfstündigen Arbeitstags. Wir können es aber auch in seinem Entste-
hungsprozess begleiten, und dennoch die Theilprodukte als funktionell
unterschiedne Produktentheile darstellen.

Der Spinner produzirt in 12 Stunden 20 lbs. Garn, daher in einer
Stunde 1 2/3 und in 8 Stunden 13 1/3 lbs., also ein Theilprodukt vom Ge-
sammtwerth der Baumwolle
, die während des ganzen Arbeitstags
versponnen wird. In derselben Art und Weise ist das Theilprodukt der
folgenden Stunde und 36 Minuten = 2 2/3 lbs. Garn und stellt daher den
Werth der während der 12 Arbeitsstunden vernutzten Produktions-
mittel
dar. Ebenso produzirt der Spinner in der folgenden Stunde und
12 Minuten 2 lbs. Garn = 3 sh., ein Produktenwerth gleich dem ganzen
Werthprodukt, das er in 6 Stunden nothwendiger Arbeit
schafft. Endlich produzirt er in den letzten Stunden ebenfalls 2 lbs.
Garn, deren Werth gleich dem durch seine halbtägige Mehrarbeit
erzeugten Mehrwerth. Diese Art Berechnung dient dem englischen
Fabrikanten zum Hausgebrauch und er wird z. B. sagen, dass er in den
ersten 8 Stunden oder 2/3 des Arbeitstags seine Baumwolle herausschlägt
u. s. w. Man sieht, die Formel ist richtig, in der That die erste Formel,
übersetzt aus dem Raum, wo die Theile des Produkts fertig neben ein-
ander liegen, in die Zeit, wo sie auf einander folgen. Die Formel kann

d. h. der Produktenwerth, grösser ist als das tägliche Werthpro-
dukt
. So ist der Werth der täglich produzirten 20 lbs. Garn = 30 sh.,
aber ihr während des Tags produzirter Werththeil nur = 6 sh. Die eben
gegebne Darstellung unterscheidet sich von der früheren dadurch, dass
die funktionell oder begrifflich unterschiednen Bestand-
theile des Produktenwerths in proportionellen Theilen
des Produkts selbst ausgedrückt
werden.

Diese Zerfällung des Produkts — des Resultats des
Produktionsprozesses — in ein Quantum Produkt, das nur die in den
Produktionsmitteln enthaltene Arbeit, ein andres Quantum, das
nur die im Produktionsprozess zugesetzte nothwendige Arbeit,
und ein letztes Quantum Produkt, das nur die im selben Prozess zuge-
setzte Mehrarbeit
darstellt, ist eben so einfach als wichtig, wie ihre
spätere Anwendung auf verwickelte und noch ungelöste Probleme zei-
gen wird.

Wir betrachteten eben das Gesammtprodukt als fertiges Resultat des
zwölfstündigen Arbeitstags. Wir können es aber auch in seinem Entste-
hungsprozess begleiten, und dennoch die Theilprodukte als funktionell
unterschiedne Produktentheile darstellen.

Der Spinner produzirt in 12 Stunden 20 lbs. Garn, daher in einer
Stunde 1⅔ und in 8 Stunden 13⅓ lbs., also ein Theilprodukt vom Ge-
sammtwerth der Baumwolle
, die während des ganzen Arbeitstags
versponnen wird. In derselben Art und Weise ist das Theilprodukt der
folgenden Stunde und 36 Minuten = 2⅔ lbs. Garn und stellt daher den
Werth der während der 12 Arbeitsstunden vernutzten Produktions-
mittel
dar. Ebenso produzirt der Spinner in der folgenden Stunde und
12 Minuten 2 lbs. Garn = 3 sh., ein Produktenwerth gleich dem ganzen
Werthprodukt, das er in 6 Stunden nothwendiger Arbeit
schafft. Endlich produzirt er in den letzten Stunden ebenfalls 2 lbs.
Garn, deren Werth gleich dem durch seine halbtägige Mehrarbeit
erzeugten Mehrwerth. Diese Art Berechnung dient dem englischen
Fabrikanten zum Hausgebrauch und er wird z. B. sagen, dass er in den
ersten 8 Stunden oder ⅔ des Arbeitstags seine Baumwolle herausschlägt
u. s. w. Man sieht, die Formel ist richtig, in der That die erste Formel,
übersetzt aus dem Raum, wo die Theile des Produkts fertig neben ein-
ander liegen, in die Zeit, wo sie auf einander folgen. Die Formel kann

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[190/0209] d. h. der Produktenwerth, grösser ist als das tägliche Werthpro- dukt. So ist der Werth der täglich produzirten 20 lbs. Garn = 30 sh., aber ihr während des Tags produzirter Werththeil nur = 6 sh. Die eben gegebne Darstellung unterscheidet sich von der früheren dadurch, dass die funktionell oder begrifflich unterschiednen Bestand- theile des Produktenwerths in proportionellen Theilen des Produkts selbst ausgedrückt werden. Diese Zerfällung des Produkts — des Resultats des Produktionsprozesses — in ein Quantum Produkt, das nur die in den Produktionsmitteln enthaltene Arbeit, ein andres Quantum, das nur die im Produktionsprozess zugesetzte nothwendige Arbeit, und ein letztes Quantum Produkt, das nur die im selben Prozess zuge- setzte Mehrarbeit darstellt, ist eben so einfach als wichtig, wie ihre spätere Anwendung auf verwickelte und noch ungelöste Probleme zei- gen wird. Wir betrachteten eben das Gesammtprodukt als fertiges Resultat des zwölfstündigen Arbeitstags. Wir können es aber auch in seinem Entste- hungsprozess begleiten, und dennoch die Theilprodukte als funktionell unterschiedne Produktentheile darstellen. Der Spinner produzirt in 12 Stunden 20 lbs. Garn, daher in einer Stunde 1⅔ und in 8 Stunden 13⅓ lbs., also ein Theilprodukt vom Ge- sammtwerth der Baumwolle, die während des ganzen Arbeitstags versponnen wird. In derselben Art und Weise ist das Theilprodukt der folgenden Stunde und 36 Minuten = 2⅔ lbs. Garn und stellt daher den Werth der während der 12 Arbeitsstunden vernutzten Produktions- mittel dar. Ebenso produzirt der Spinner in der folgenden Stunde und 12 Minuten 2 lbs. Garn = 3 sh., ein Produktenwerth gleich dem ganzen Werthprodukt, das er in 6 Stunden nothwendiger Arbeit schafft. Endlich produzirt er in den letzten [FORMEL] Stunden ebenfalls 2 lbs. Garn, deren Werth gleich dem durch seine halbtägige Mehrarbeit erzeugten Mehrwerth. Diese Art Berechnung dient dem englischen Fabrikanten zum Hausgebrauch und er wird z. B. sagen, dass er in den ersten 8 Stunden oder ⅔ des Arbeitstags seine Baumwolle herausschlägt u. s. w. Man sieht, die Formel ist richtig, in der That die erste Formel, übersetzt aus dem Raum, wo die Theile des Produkts fertig neben ein- ander liegen, in die Zeit, wo sie auf einander folgen. Die Formel kann

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/209>, abgerufen am 28.11.2024.