ausgedrückt in . Im obigen Beispiel also in = 100 %. Diese verhältnissmässige Verwerthung des variablen Kapitals, oder die verhält- nissmässige Grösse des Mehrwerths, nenne ich Rate des Mehr- werths28).
Wir haben gesehn, dass der Arbeiter während eines Abschnitts des Arbeitsprozesses nur den Werth seiner Arbeitskraft produ- zirt, d. h. den Werth seiner nothwendigen Lebensmittel. Da er in einem auf gesellschaftlicher Theilung der Arbeit beruhenden Zustand pro- duzirt, produzirt er seine Lebensmittel nicht direkt, sondern, in Form einer besondern Waare, des Garns z. B., einen Werth gleich dem Werth seiner Lebensmittel, oder dem Geld, womit er sie kauft. Der Theil seines Arbeitstags, den er hierzu verbraucht, ist grösser oder kleiner, je nach dem Werth seiner durchschnittlichen täglichen Lebensmittel, also der zu ihrer Produktion erheischten durchschnittli- chen täglichen Arbeitszeit. Stellt die Werthgrösse dieser täglichen Lebens- mittel im Durchschnitt 6 vergegenständlichte Arbeitsstunden dar, so muss der Arbeiter im Durchschnitt täglich 6 Stunden arbeiten, um sie zu produ- ziren. Arbeitete er nicht für den Kapitalisten, sondern als unabhängiger Produzent, so müsste er, unter sonst gleichbleibenden Umständen, nach wie vor im Durchschnitt denselben aliquoten Theil des Tags arbeiten, um den Werth seiner Arbeitskraft zu produziren, und dadurch die zu seiner eignen Erhaltung oder beständigen Reproduktion nöthigen Lebensmittel zu gewinnen. Da er aber in dem Theil des Ar- beitstags, worin er den Tageswerth der Arbeitskraft, sage 3 sh., produ- zirt, nur ein Aequivalent für ihren vom Kapitalisten bereits gezahlten Werth produzirt, also durch den neu geschaffnen Werth nur den vorge- schossenen variablen Kapitalwerth ersetzt, erscheint diese Pro- duktion von Werth als blosse Reproduktion. Den Theil des Arbeits- tags also, worin diese Reproduktion vorgeht, nenne ich nothwendige Arbeitszeit, die während derselben verausgabte Arbeit nothwen_
28) In derselben Weise, wie der Engländer "rate of profit", "rate of inte- rest" u. s. w. braucht. Man wird aus Buch III sehen, dass die Profitrate leicht zu begreifen, sobald man die Gesetze des Mehrwerths kennt. Auf dem um- gekehrten Weg begreift man ni l'un, ni l'autre.
ausgedrückt in . Im obigen Beispiel also in = 100 %. Diese verhältnissmässige Verwerthung des variablen Kapitals, oder die verhält- nissmässige Grösse des Mehrwerths, nenne ich Rate des Mehr- werths28).
Wir haben gesehn, dass der Arbeiter während eines Abschnitts des Arbeitsprozesses nur den Werth seiner Arbeitskraft produ- zirt, d. h. den Werth seiner nothwendigen Lebensmittel. Da er in einem auf gesellschaftlicher Theilung der Arbeit beruhenden Zustand pro- duzirt, produzirt er seine Lebensmittel nicht direkt, sondern, in Form einer besondern Waare, des Garns z. B., einen Werth gleich dem Werth seiner Lebensmittel, oder dem Geld, womit er sie kauft. Der Theil seines Arbeitstags, den er hierzu verbraucht, ist grösser oder kleiner, je nach dem Werth seiner durchschnittlichen täglichen Lebensmittel, also der zu ihrer Produktion erheischten durchschnittli- chen täglichen Arbeitszeit. Stellt die Werthgrösse dieser täglichen Lebens- mittel im Durchschnitt 6 vergegenständlichte Arbeitsstunden dar, so muss der Arbeiter im Durchschnitt täglich 6 Stunden arbeiten, um sie zu produ- ziren. Arbeitete er nicht für den Kapitalisten, sondern als unabhängiger Produzent, so müsste er, unter sonst gleichbleibenden Umständen, nach wie vor im Durchschnitt denselben aliquoten Theil des Tags arbeiten, um den Werth seiner Arbeitskraft zu produziren, und dadurch die zu seiner eignen Erhaltung oder beständigen Reproduktion nöthigen Lebensmittel zu gewinnen. Da er aber in dem Theil des Ar- beitstags, worin er den Tageswerth der Arbeitskraft, sage 3 sh., produ- zirt, nur ein Aequivalent für ihren vom Kapitalisten bereits gezahlten Werth produzirt, also durch den neu geschaffnen Werth nur den vorge- schossenen variablen Kapitalwerth ersetzt, erscheint diese Pro- duktion von Werth als blosse Reproduktion. Den Theil des Arbeits- tags also, worin diese Reproduktion vorgeht, nenne ich nothwendige Arbeitszeit, die während derselben verausgabte Arbeit nothwen_
28) In derselben Weise, wie der Engländer „rate of profit“, „rate of inte- rest“ u. s. w. braucht. Man wird aus Buch III sehen, dass die Profitrate leicht zu begreifen, sobald man die Gesetze des Mehrwerths kennt. Auf dem um- gekehrten Weg begreift man ni l’un, ni l’autre.
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[183/0202]
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Wir haben gesehn, dass der Arbeiter während eines Abschnitts
des Arbeitsprozesses nur den Werth seiner Arbeitskraft produ-
zirt, d. h. den Werth seiner nothwendigen Lebensmittel. Da er in
einem auf gesellschaftlicher Theilung der Arbeit beruhenden Zustand pro-
duzirt, produzirt er seine Lebensmittel nicht direkt, sondern, in Form einer
besondern Waare, des Garns z. B., einen Werth gleich dem Werth
seiner Lebensmittel, oder dem Geld, womit er sie kauft. Der
Theil seines Arbeitstags, den er hierzu verbraucht, ist grösser
oder kleiner, je nach dem Werth seiner durchschnittlichen täglichen
Lebensmittel, also der zu ihrer Produktion erheischten durchschnittli-
chen täglichen Arbeitszeit. Stellt die Werthgrösse dieser täglichen Lebens-
mittel im Durchschnitt 6 vergegenständlichte Arbeitsstunden dar, so muss
der Arbeiter im Durchschnitt täglich 6 Stunden arbeiten, um sie zu produ-
ziren. Arbeitete er nicht für den Kapitalisten, sondern als unabhängiger
Produzent, so müsste er, unter sonst gleichbleibenden Umständen, nach
wie vor im Durchschnitt denselben aliquoten Theil des Tags
arbeiten, um den Werth seiner Arbeitskraft zu produziren, und
dadurch die zu seiner eignen Erhaltung oder beständigen Reproduktion
nöthigen Lebensmittel zu gewinnen. Da er aber in dem Theil des Ar-
beitstags, worin er den Tageswerth der Arbeitskraft, sage 3 sh., produ-
zirt, nur ein Aequivalent für ihren vom Kapitalisten bereits gezahlten
Werth produzirt, also durch den neu geschaffnen Werth nur den vorge-
schossenen variablen Kapitalwerth ersetzt, erscheint diese Pro-
duktion von Werth als blosse Reproduktion. Den Theil des Arbeits-
tags also, worin diese Reproduktion vorgeht, nenne ich nothwendige
Arbeitszeit, die während derselben verausgabte Arbeit nothwen_
28) In derselben Weise, wie der Engländer „rate of profit“, „rate of inte-
rest“ u. s. w. braucht. Man wird aus Buch III sehen, dass die Profitrate leicht
zu begreifen, sobald man die Gesetze des Mehrwerths kennt. Auf dem um-
gekehrten Weg begreift man ni l’un, ni l’autre.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/202>, abgerufen am 24.11.2024.
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