Pfund Baumwolle in Garn zu verwandeln. Aber der Tauschwerth der Baumwolle selbst wechsle, ein Pfund Baumwolle steige oder falle um das Sechsfache seines Preises. In beiden Fällen fährt der Spinner fort demselben Quantum Baumwolle dieselbe Arbeitszeit zuzu- setzen, also denselben Werth und in beiden Fällen produzirt er in gleicher Zeit gleich viel Garn. Dennoch ist der Werth, den er von der Baumwolle auf das Garn, das Produkt, überträgt, das einemal sechsmal kleiner, das andremal sechsmal grösser als zuvor. Ebenso wenn die Ar- beitsmittel sich vertheuern oder verwohlfeilen, aber stets denselben Dienst im Arbeitsprozess leisten.
Bleiben die technologischen Bedingungen des Spinnprozesses unver- ändert und geht gleichfalls kein Werthwechsel mit seinen Produk- tionsmitteln vor, so verbraucht der Spinner nach wie vor in gleichen Ar- beitszeiten gleiche Quanta Rohmaterial und Maschinerie von gleichbleiben- den Werthen. Der Werth, den er im Produkt erhält, steht dann in direktem Verhältniss zu dem Neuwerth, den er zusetzt. In zwei Wochen setzt er zweimal mehr Arbeit zu als in einer Woche, also zwei- mal mehr Werth, und zugleich vernutzt er zweimal mehr Material von zweimal mehr Werth, und verschleisst zweimal mehr Maschinerie von zwei- mal mehr Werth, erhält also im Produkt von zwei Wochen zweimal mehr Werth als im Produkt einer Woche. Unter gegebnen gleichbleibenden Produktionsbedingungen erhält der Arbeiter um so mehr Werth, je mehr Werth er zusetzt, aber er erhält nicht mehr Werth, weil er mehr Werth zusetzt, sondern weil er ihn unter gleichbleibenden und von seiner eignen Arbeit unabhängigen Bedingungen zusetzt.
Allerdings kann in einem relativen, wenn auch nicht absoluten Sinn gesagt werden, dass der Arheiter stets in derselben Propor- tion alte Werthe erhält, worin er Neuwerth zusetzt. Ob die Baum- wolle von 1 sh. auf 2 sh. steige oder auf 6 d. falle, er erhält in dem Produkt einer Stunde stets nur halb so viel Baumwollwerth, wie der auch wechsle, als in dem Produkt von zwei Stunden. Wechselt ferner die Produktivität seiner eignen Arbeit, sie steige oder falle, so wird er z. B. in einer Arbeitsstunde mehr oder weniger Baumwolle verspinnen als früher, und dem entsprechend mehr oder weniger Baumwollwerth im Produkt einer Arbeitsstunde erhalten. Mit alle dem wird er in
Pfund Baumwolle in Garn zu verwandeln. Aber der Tauschwerth der Baumwolle selbst wechsle, ein Pfund Baumwolle steige oder falle um das Sechsfache seines Preises. In beiden Fällen fährt der Spinner fort demselben Quantum Baumwolle dieselbe Arbeitszeit zuzu- setzen, also denselben Werth und in beiden Fällen produzirt er in gleicher Zeit gleich viel Garn. Dennoch ist der Werth, den er von der Baumwolle auf das Garn, das Produkt, überträgt, das einemal sechsmal kleiner, das andremal sechsmal grösser als zuvor. Ebenso wenn die Ar- beitsmittel sich vertheuern oder verwohlfeilen, aber stets denselben Dienst im Arbeitsprozess leisten.
Bleiben die technologischen Bedingungen des Spinnprozesses unver- ändert und geht gleichfalls kein Werthwechsel mit seinen Produk- tionsmitteln vor, so verbraucht der Spinner nach wie vor in gleichen Ar- beitszeiten gleiche Quanta Rohmaterial und Maschinerie von gleichbleiben- den Werthen. Der Werth, den er im Produkt erhält, steht dann in direktem Verhältniss zu dem Neuwerth, den er zusetzt. In zwei Wochen setzt er zweimal mehr Arbeit zu als in einer Woche, also zwei- mal mehr Werth, und zugleich vernutzt er zweimal mehr Material von zweimal mehr Werth, und verschleisst zweimal mehr Maschinerie von zwei- mal mehr Werth, erhält also im Produkt von zwei Wochen zweimal mehr Werth als im Produkt einer Woche. Unter gegebnen gleichbleibenden Produktionsbedingungen erhält der Arbeiter um so mehr Werth, je mehr Werth er zusetzt, aber er erhält nicht mehr Werth, weil er mehr Werth zusetzt, sondern weil er ihn unter gleichbleibenden und von seiner eignen Arbeit unabhängigen Bedingungen zusetzt.
Allerdings kann in einem relativen, wenn auch nicht absoluten Sinn gesagt werden, dass der Arheiter stets in derselben Propor- tion alte Werthe erhält, worin er Neuwerth zusetzt. Ob die Baum- wolle von 1 sh. auf 2 sh. steige oder auf 6 d. falle, er erhält in dem Produkt einer Stunde stets nur halb so viel Baumwollwerth, wie der auch wechsle, als in dem Produkt von zwei Stunden. Wechselt ferner die Produktivität seiner eignen Arbeit, sie steige oder falle, so wird er z. B. in einer Arbeitsstunde mehr oder weniger Baumwolle verspinnen als früher, und dem entsprechend mehr oder weniger Baumwollwerth im Produkt einer Arbeitsstunde erhalten. Mit alle dem wird er in
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Pfund Baumwolle in Garn zu verwandeln. Aber der Tauschwerth
der Baumwolle selbst wechsle, ein Pfund Baumwolle steige oder falle um
das Sechsfache seines Preises. In beiden Fällen fährt der Spinner fort
demselben Quantum Baumwolle dieselbe Arbeitszeit zuzu-
setzen, also denselben Werth und in beiden Fällen produzirt er in
gleicher Zeit gleich viel Garn. Dennoch ist der Werth, den er von der
Baumwolle auf das Garn, das Produkt, überträgt, das einemal sechsmal
kleiner, das andremal sechsmal grösser als zuvor. Ebenso wenn die Ar-
beitsmittel sich vertheuern oder verwohlfeilen, aber stets denselben Dienst
im Arbeitsprozess leisten.
Bleiben die technologischen Bedingungen des Spinnprozesses unver-
ändert und geht gleichfalls kein Werthwechsel mit seinen Produk-
tionsmitteln vor, so verbraucht der Spinner nach wie vor in gleichen Ar-
beitszeiten gleiche Quanta Rohmaterial und Maschinerie von gleichbleiben-
den Werthen. Der Werth, den er im Produkt erhält, steht dann in
direktem Verhältniss zu dem Neuwerth, den er zusetzt. In zwei
Wochen setzt er zweimal mehr Arbeit zu als in einer Woche, also zwei-
mal mehr Werth, und zugleich vernutzt er zweimal mehr Material von
zweimal mehr Werth, und verschleisst zweimal mehr Maschinerie von zwei-
mal mehr Werth, erhält also im Produkt von zwei Wochen zweimal mehr
Werth als im Produkt einer Woche. Unter gegebnen gleichbleibenden
Produktionsbedingungen erhält der Arbeiter um so mehr Werth, je mehr
Werth er zusetzt, aber er erhält nicht mehr Werth, weil er mehr Werth
zusetzt, sondern weil er ihn unter gleichbleibenden und von seiner
eignen Arbeit unabhängigen Bedingungen zusetzt.
Allerdings kann in einem relativen, wenn auch nicht absoluten
Sinn gesagt werden, dass der Arheiter stets in derselben Propor-
tion alte Werthe erhält, worin er Neuwerth zusetzt. Ob die Baum-
wolle von 1 sh. auf 2 sh. steige oder auf 6 d. falle, er erhält in dem
Produkt einer Stunde stets nur halb so viel Baumwollwerth, wie der auch
wechsle, als in dem Produkt von zwei Stunden. Wechselt ferner die
Produktivität seiner eignen Arbeit, sie steige oder falle, so wird er
z. B. in einer Arbeitsstunde mehr oder weniger Baumwolle verspinnen als
früher, und dem entsprechend mehr oder weniger Baumwollwerth im
Produkt einer Arbeitsstunde erhalten. Mit alle dem wird er in
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/187>, abgerufen am 23.11.2024.
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