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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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nirt das Geld in vollem Umfang als die Waare, deren Naturalform zugleich
unmittelbar gesellschaftliche Verwirklichungsform der menschlichen
Arbeit in abstracto
ist. Seine Daseinsweise wird seinem Begriff
adäquat.

In der innern Cirkulationssphäre kann nur eine Waare zum Werth-
mass
und daher als Geld dienen. Auf dem Weltmarkt herrscht dop-
peltes Werthmass
, Gold und Silber90).

Das Weltgeld funktionirt als allgemeines Zahlungsmittel,
allgemeines Kaufmittel
und absolut gesellschaftliche
Materiatur des Reichthums
überhaupt (universal wealth).
Die Funktion als Zahlungsmittel, zur Ausgleichung internationaler
Bilanzen, herrscht vor. Daher das Losungswort des Merkantilsystems --
Handelsbilanz91)! Zum internationalen Kaufmittel dienen Gold
und Silber wesentlich, so oft das herkömmliche Gleichgewicht des Stoff-

90) Daher die Abgeschmacktheit jeder Gesetzgebung, die den Nationalbanken
vorschreibt, nur das edle Metall aufzuschatzen, das im Innern des Landes als Geld
funktionirt. Die so selbstgeschaffenen "holden Hindernisse" der Bank von Eng-
land z. B. sind bekannt. Ueber die grossen historischen Epochen des relativen
Werthwechsels von Gold in Silber sieh Karl Marx l. c. p. 136 sq.
91) Die Gegner des Merkantilsystems, welches die Saldirung überschüssiger
Handelsbilanz durch Gold und Silber als Zweck des Welthandels behandelte,
verkannten ihrerseits durchaus die Funktion des Weltgeldes. Wie die falsche
Auffassung der Gesetze, welche die Masse der Circulationsmittel regeln, sich in
der falschen Auffassung der internationalen Bewegung der edlen Metalle nur
wiederspiegelt, habe ich ausführlich an Ricardo nachgewiesen. (l. c. p. 150
sqq.) Sein falsches Dogma: "An unfavourable balance of trade never arises but
from a redundant currency ... The exportation of the coin is caused by its
cheapness, and is not the effect, but the cause of an unfavourable balance" findet
man daher schon bei Barbon: "The Balance of Trade, if there be one, is
not the cause of sending away the money out of a nation: but that
proceeds from the difference of the value of Bullion in every
country
." (N. Barbon l. c. p. 59, 60.) MacCulloch in "The Litte-
rature of Political Economy, a classified catalogue. Lond
.
1845" belobt Barbon für diese Anticipation, vermeidet aber wohlweislich die
naiven Formen, worin bei B. die absurden Voraussetzungen des "currency prin-
ciple" noch erscheinen, auch nur zu erwähnen. Die Kritiklosigkeit und selbst Un-
ehrlichkeit jenes Katalogs gipfeln in den Abschnitten über die Geschichte der Geld-
theorie, weil Mac Culloch hier als Sykophant des Lord Overstone (ex-banker
Loyd), den er "facile princeps argentariorum" nennt, schwanzwedelt.

nirt das Geld in vollem Umfang als die Waare, deren Naturalform zugleich
unmittelbar gesellschaftliche Verwirklichungsform der menschlichen
Arbeit in abstracto
ist. Seine Daseinsweise wird seinem Begriff
adäquat.

In der innern Cirkulationssphäre kann nur eine Waare zum Werth-
mass
und daher als Geld dienen. Auf dem Weltmarkt herrscht dop-
peltes Werthmass
, Gold und Silber90).

Das Weltgeld funktionirt als allgemeines Zahlungsmittel,
allgemeines Kaufmittel
und absolut gesellschaftliche
Materiatur des Reichthums
überhaupt (universal wealth).
Die Funktion als Zahlungsmittel, zur Ausgleichung internationaler
Bilanzen, herrscht vor. Daher das Losungswort des Merkantilsystems —
Handelsbilanz91)! Zum internationalen Kaufmittel dienen Gold
und Silber wesentlich, so oft das herkömmliche Gleichgewicht des Stoff-

90) Daher die Abgeschmacktheit jeder Gesetzgebung, die den Nationalbanken
vorschreibt, nur das edle Metall aufzuschatzen, das im Innern des Landes als Geld
funktionirt. Die so selbstgeschaffenen „holden Hindernisse“ der Bank von Eng-
land z. B. sind bekannt. Ueber die grossen historischen Epochen des relativen
Werthwechsels von Gold in Silber sieh Karl Marx l. c. p. 136 sq.
91) Die Gegner des Merkantilsystems, welches die Saldirung überschüssiger
Handelsbilanz durch Gold und Silber als Zweck des Welthandels behandelte,
verkannten ihrerseits durchaus die Funktion des Weltgeldes. Wie die falsche
Auffassung der Gesetze, welche die Masse der Circulationsmittel regeln, sich in
der falschen Auffassung der internationalen Bewegung der edlen Metalle nur
wiederspiegelt, habe ich ausführlich an Ricardo nachgewiesen. (l. c. p. 150
sqq.) Sein falsches Dogma: „An unfavourable balance of trade never arises but
from a redundant currency … The exportation of the coin is caused by its
cheapness, and is not the effect, but the cause of an unfavourable balance“ findet
man daher schon bei Barbon: „The Balance of Trade, if there be one, is
not the cause of sending away the money out of a nation: but that
proceeds from the difference of the value of Bullion in every
country
.“ (N. Barbon l. c. p. 59, 60.) MacCulloch in „The Litte-
rature of Political Economy, a classified catalogue. Lond
.
1845“ belobt Barbon für diese Anticipation, vermeidet aber wohlweislich die
naiven Formen, worin bei B. die absurden Voraussetzungen des „currency prin-
ciple“ noch erscheinen, auch nur zu erwähnen. Die Kritiklosigkeit und selbst Un-
ehrlichkeit jenes Katalogs gipfeln in den Abschnitten über die Geschichte der Geld-
theorie, weil Mac Culloch hier als Sykophant des Lord Overstone (ex-banker
Loyd), den er „facile princeps argentariorum“ nennt, schwanzwedelt.
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[104/0123] nirt das Geld in vollem Umfang als die Waare, deren Naturalform zugleich unmittelbar gesellschaftliche Verwirklichungsform der menschlichen Arbeit in abstracto ist. Seine Daseinsweise wird seinem Begriff adäquat. In der innern Cirkulationssphäre kann nur eine Waare zum Werth- mass und daher als Geld dienen. Auf dem Weltmarkt herrscht dop- peltes Werthmass, Gold und Silber 90). Das Weltgeld funktionirt als allgemeines Zahlungsmittel, allgemeines Kaufmittel und absolut gesellschaftliche Materiatur des Reichthums überhaupt (universal wealth). Die Funktion als Zahlungsmittel, zur Ausgleichung internationaler Bilanzen, herrscht vor. Daher das Losungswort des Merkantilsystems — Handelsbilanz 91)! Zum internationalen Kaufmittel dienen Gold und Silber wesentlich, so oft das herkömmliche Gleichgewicht des Stoff- 90) Daher die Abgeschmacktheit jeder Gesetzgebung, die den Nationalbanken vorschreibt, nur das edle Metall aufzuschatzen, das im Innern des Landes als Geld funktionirt. Die so selbstgeschaffenen „holden Hindernisse“ der Bank von Eng- land z. B. sind bekannt. Ueber die grossen historischen Epochen des relativen Werthwechsels von Gold in Silber sieh Karl Marx l. c. p. 136 sq. 91) Die Gegner des Merkantilsystems, welches die Saldirung überschüssiger Handelsbilanz durch Gold und Silber als Zweck des Welthandels behandelte, verkannten ihrerseits durchaus die Funktion des Weltgeldes. Wie die falsche Auffassung der Gesetze, welche die Masse der Circulationsmittel regeln, sich in der falschen Auffassung der internationalen Bewegung der edlen Metalle nur wiederspiegelt, habe ich ausführlich an Ricardo nachgewiesen. (l. c. p. 150 sqq.) Sein falsches Dogma: „An unfavourable balance of trade never arises but from a redundant currency … The exportation of the coin is caused by its cheapness, and is not the effect, but the cause of an unfavourable balance“ findet man daher schon bei Barbon: „The Balance of Trade, if there be one, is not the cause of sending away the money out of a nation: but that proceeds from the difference of the value of Bullion in every country.“ (N. Barbon l. c. p. 59, 60.) MacCulloch in „The Litte- rature of Political Economy, a classified catalogue. Lond. 1845“ belobt Barbon für diese Anticipation, vermeidet aber wohlweislich die naiven Formen, worin bei B. die absurden Voraussetzungen des „currency prin- ciple“ noch erscheinen, auch nur zu erwähnen. Die Kritiklosigkeit und selbst Un- ehrlichkeit jenes Katalogs gipfeln in den Abschnitten über die Geschichte der Geld- theorie, weil Mac Culloch hier als Sykophant des Lord Overstone (ex-banker Loyd), den er „facile princeps argentariorum“ nennt, schwanzwedelt.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/123>, abgerufen am 24.11.2024.