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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Das Creditgeld entspringt unmittelbar aus der Funktion des Geldes
als Zahlungsmittel, indem Schuldcertificate für die verkauften Waaren selbst
wieder zur Uebertragung der Schuldforderungen cirkuliren. Andrerseits,
wie sich das Creditwesen ausdehnt, so die Funktion des Geldes als Zahlungs-
mittel. Als solches erhält es eigne Existenzformen, worin es die Sphäre der
grossen Handelstransaktionen behaust, während die Gold- oder Silbermünze
hauptsächlich in die Sphäre des Kleinhandels zurückgedrängt wird85).

Bei gewissem Höhegrad und Umfang der Waarenproduktion greift die
Funktion des Geldes als Zahlungsmittel über die Sphäre der Waarencircu-
lation hinaus. Es wird die allgemeine Waare der Contrakte86).
Renten, Steuern u. s. w. verwandeln sich aus Naturallieferungen in Geld-
zahlungen. Wie sehr diese Umwandlung durch die Gesammtgestalt des
Produktionsprozesses bedingt wird, beweist z. B. der zweimal gescheiterte

85) Als Beispiel, wie wenig reelles Geld in die eigentlichen Handelsoperationen
eingeht, folgt hier das Schema eines der grössten Londoner Handelshäuser über
seine jährlichen Geldeinnahmen und Zahlungen. Seine Transaktionen im Jahr
1856, die viele Millionen Pf. St. umfassen, sind auf den Massstab einer Million
verkürzt.
[Tabelle]
(Report from the Select Committee on the Bankacts. July
1858, p. LXXI.)
86) "The Course of Trade being thus turned, from exchanging of goods for
goods, or delivering and taking, to selling and paying, all the bargains
. . . . are now stated upon the foot of a Price in Money." ("An Essay upon
Publick Credit. 3ed. Lond
. 1710", p. 8.)

Das Creditgeld entspringt unmittelbar aus der Funktion des Geldes
als Zahlungsmittel, indem Schuldcertificate für die verkauften Waaren selbst
wieder zur Uebertragung der Schuldforderungen cirkuliren. Andrerseits,
wie sich das Creditwesen ausdehnt, so die Funktion des Geldes als Zahlungs-
mittel. Als solches erhält es eigne Existenzformen, worin es die Sphäre der
grossen Handelstransaktionen behaust, während die Gold- oder Silbermünze
hauptsächlich in die Sphäre des Kleinhandels zurückgedrängt wird85).

Bei gewissem Höhegrad und Umfang der Waarenproduktion greift die
Funktion des Geldes als Zahlungsmittel über die Sphäre der Waarencircu-
lation hinaus. Es wird die allgemeine Waare der Contrakte86).
Renten, Steuern u. s. w. verwandeln sich aus Naturallieferungen in Geld-
zahlungen. Wie sehr diese Umwandlung durch die Gesammtgestalt des
Produktionsprozesses bedingt wird, beweist z. B. der zweimal gescheiterte

85) Als Beispiel, wie wenig reelles Geld in die eigentlichen Handelsoperationen
eingeht, folgt hier das Schema eines der grössten Londoner Handelshäuser über
seine jährlichen Geldeinnahmen und Zahlungen. Seine Transaktionen im Jahr
1856, die viele Millionen Pf. St. umfassen, sind auf den Massstab einer Million
verkürzt.
[Tabelle]
(Report from the Select Committee on the Bankacts. July
1858, p. LXXI.)
86) „The Course of Trade being thus turned, from exchanging of goods for
goods, or delivering and taking, to selling and paying, all the bargains
. . . . are now stated upon the foot of a Price in Money.“ („An Essay upon
Publick Credit. 3ed. Lond
. 1710“, p. 8.)
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[101/0120] Das Creditgeld entspringt unmittelbar aus der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel, indem Schuldcertificate für die verkauften Waaren selbst wieder zur Uebertragung der Schuldforderungen cirkuliren. Andrerseits, wie sich das Creditwesen ausdehnt, so die Funktion des Geldes als Zahlungs- mittel. Als solches erhält es eigne Existenzformen, worin es die Sphäre der grossen Handelstransaktionen behaust, während die Gold- oder Silbermünze hauptsächlich in die Sphäre des Kleinhandels zurückgedrängt wird 85). Bei gewissem Höhegrad und Umfang der Waarenproduktion greift die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel über die Sphäre der Waarencircu- lation hinaus. Es wird die allgemeine Waare der Contrakte 86). Renten, Steuern u. s. w. verwandeln sich aus Naturallieferungen in Geld- zahlungen. Wie sehr diese Umwandlung durch die Gesammtgestalt des Produktionsprozesses bedingt wird, beweist z. B. der zweimal gescheiterte 85) Als Beispiel, wie wenig reelles Geld in die eigentlichen Handelsoperationen eingeht, folgt hier das Schema eines der grössten Londoner Handelshäuser über seine jährlichen Geldeinnahmen und Zahlungen. Seine Transaktionen im Jahr 1856, die viele Millionen Pf. St. umfassen, sind auf den Massstab einer Million verkürzt. (Report from the Select Committee on the Bankacts. July 1858, p. LXXI.) 86) „The Course of Trade being thus turned, from exchanging of goods for goods, or delivering and taking, to selling and paying, all the bargains . . . . are now stated upon the foot of a Price in Money.“ („An Essay upon Publick Credit. 3ed. Lond. 1710“, p. 8.)

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/120>, abgerufen am 24.11.2024.