[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.diejenigen/ die noch so böß sind/ nicht so ge- LXXV. Wann man sich in dem Urtheil überey- LXXVI. Lebe mit allen Leuten friedlich/ streite LXXVII. Weil es unmöglich ist/ daß die Sachen in
diejenigen/ die noch ſo boͤß ſind/ nicht ſo ge- LXXV. Wann man ſich in dem Urtheil uͤberey- LXXVI. Lebe mit allen Leuten friedlich/ ſtreite LXXVII. Weil es unmoͤglich iſt/ daß die Sachen in
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diejenigen/ die noch ſo boͤß ſind/ nicht ſo ge-
ſchwinde/ ſondern gib ihnen ein wenig Zeit/
daß ſie ſich moͤgen kennen lernen,
LXXV.
Wann man ſich in dem Urtheil uͤberey-
let/ ſo bleibt die Reue nicht lang auß. Gleich
wie es ſchier unmuͤglich iſt/ eine Perſon/ die
man nur im voruͤbergang geſehen recht zu
beſchreiben/ ſo koͤnnen wir auch nicht recht
von einem ſolchen Ding/ welches wir nur
auſſen her betrachtet haben/ urtheilen.
LXXVI.
Lebe mit allen Leuten friedlich/ ſtreite
allezeit wider die Laſter/ und bleibe mit dir
ſelbſt allezeit einig. Dahin zu gelangen/ ſo
darffſt du nur deine Wort und Gedancken/
deinen Willen und deine Wercke mitein-
ander uͤbereinſtimmen laſſen.
LXXVII.
Weil es unmoͤglich iſt/ daß die Sachen
allezeit ſo anſchlagen/ wie wir gern wolten/
ſo muß unſere Zuneigung mit dem Aus-
gang/ er ſey wie er wolle/ uͤbereinſtimmen.
Man ſpahret ihm viel Muͤhe und Arbeit/
wann man ſeine Begierde recht im Zaum
haͤlt. Es iſt thoͤricht gethan/ wann man all-
zu eyfferig begehret/ was man noch nicht
in
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