[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.dasjenige/ was man thun soll/ bedacht ge- LXIX. Man reist sich viel geschwinder und LXX. Halt dein Wort/ und leiste alles/ was du LXXI. Alles und gar nichts glauben/ sind zwey muß;
dasjenige/ was man thun ſoll/ bedacht ge- LXIX. Man reiſt ſich viel geſchwinder und LXX. Halt dein Wort/ und leiſte alles/ was du LXXI. Alles und gar nichts glauben/ ſind zwey muß;
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dasjenige/ was man thun ſoll/ bedacht ge-
weſen iſt.
LXIX.
Man reiſt ſich viel geſchwinder und
leichter aus den Gefahren/ denen man hier-
unden unterworffen iſt durch weiſen Raht/
als durch groſſe Macht. Es iſt ein groͤſ-
ſers Ubel/ wann man nicht wol zu leben
weiß/ als wann man gar nicht leben kan.
Es iſt ſchwerer/ das Gluͤck zu hemmen/ als
daſſelbe anzutreffen.
LXX.
Halt dein Wort/ und leiſte alles/ was du
verſprochen haſt/ mit guter Treue; Ein
Mann hat nichts mehr zu verliehren/ wann
er ſeinen Credit verlohren/ und man ihm
nicht mehr trauet. Es giebet Leute/ die
alſo gewohnet ſind zum Schweren/ daß
man ihnen kaum glaubet/ auch wann ſie
ſchon die Warheit reden. Derjenige/
welcher keinen Luſt hat die Warheit anzu-
hoͤren/ ſagt dieſelbe auch nicht gern. Die
Schmelcheley iſt ein ſehr gefaͤhrliches Ubel/
aber ſie behaͤlt doch allezeit ihren Lauff.
LXXI.
Alles und gar nichts glauben/ ſind zwey
Extremitäten/ vor denen man ſich huͤten
muß;
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