[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.XL. Wann du in dem Schatten der Glück- XLI. Wann du bey dem Fürsten in Gnaden XLII. Sage nicht öffentlich/ daß du der Favo- ge-
XL. Wann du in dem Schatten der Gluͤck- XLI. Wann du bey dem Fuͤrſten in Gnaden XLII. Sage nicht oͤffentlich/ daß du der Favo- ge-
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XL.
Wann du in dem Schatten der Gluͤck-
ſeeligkeit und der Erhoͤhung einer vorneh-
men Perſohn ſeyn wirſt/ ſo bearbeite dich
nicht ſelbſt an deinem Untergang/ indem
du andere ſucheſt zu faͤllen/ ſondern erinnere
dich/ daß die Sonne alle Tage ihren
Schein verliehren kan. Das iſt eine
Thorheit/ wann man eines einigen Freund
ſeyn will/ damit man allen andern ſchaden
moͤge.
XLI.
Wann du bey dem Fuͤrſten in Gnaden
biſt/ ſo wende dein Anſehen an/ dir ſo viel
Leuthe/ als moͤglich iſt/ zu verpflichten/ und
bediene dich nicht der Gunſt irgend einen/
er ſey/ wer er wolle/ zu beleidigen. Befleiſſe
dich/ dein Gluͤck alſo in acht zu nehmen/ daß
alle deine Freunde verpflichtet ſeyn/ daſſelbe
anzuſehen/ als ihr eigenes. In Summa/
gib allen Leuten Anlaß ſich zu erfreuen/ daß
du in ſolchen Gnaden bey demjenigen biſt/
der alles kan.
XLII.
Sage nicht oͤffentlich/ daß du der Favo-
tit ſeyeſt/ wann ſolches nicht allen Leuten
bekant iſt; ſey eine zeitlang eingezogen/ und
ge-
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