[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.lichsten seyn mag. Man muß ihm wohl LXIV. Silber und Gold kommen leichtlich mit Ur-
lichſten ſeyn mag. Man muß ihm wohl LXIV. Silber und Gold kommen leichtlich mit Ur-
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lichſten ſeyn mag. Man muß ihm wohl
Zeit nehmen ſich zu ruͤſten/ daß man einen
Krieg wol zu Ende fuͤhren moͤge. Man
ſiehet nicht leicht/ daß groſſe Sachen wol
von ſtatten gehen/ wann man ſie ohne Be-
trachtung angefangen/ und dem Fortgang
nur dem Gluͤck uͤberlaͤſt. Der rechte Weg/
daß man von dem Ungluͤck nicht unter-
druͤckt werde/ iſt/ daß man ſich vor demſel-
ben ſehr fuͤrchte. Nichts iſt ungewiſſer
als das Wagen/ nichts iſt unbeſtaͤndiger
als das Gluͤck/ auch alsdann/ wann es
ſcheinet/ als wolte es uns ſchmeicheln: aber
die Klugheit und der gute Rath betrieget
niemand.
LXIV.
Silber und Gold kommen leichtlich mit
allen Sachen zum Ende: Aber das Eiſen
und Feuer verzehren alles und richten alles
zu grunde. Es iſt beſſer/ daß man die
Victorien mit viel Geld als mit Bluth ver-
kauffe: dieſer Urſach halber ſollen die Koͤ-
nige Schaͤtze ſam̃len/ und die Zerſtreuung
ihrer Schaͤtze verhindern. Dieſe Sorge
ſtehet ihnen gar wohl an/ und wer es alſo
macht/ wird von verſtaͤndigen Leuten nie-
mals getadelt werden/ und wird man nicht
Ur-
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