[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.ser sollen gehalten werden/ wann sie uns an- XVI. Es ist sehr gefährlich/ wann man nicht XVII. Du beklagest dich zur Unzeit wegen der XVIII.
ſer ſollen gehalten werden/ wann ſie uns an- XVI. Es iſt ſehr gefaͤhrlich/ wann man nicht XVII. Du beklageſt dich zur Unzeit wegen der XVIII.
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ſer ſollen gehalten werden/ wann ſie uns an-
greifſen. Es iſt leichter durch Sanfftmuͤ-
thigkeit Freunde zu erlangen/ als etliche der-
ſelben durch die Furcht erhalten.
XVI.
Es iſt ſehr gefaͤhrlich/ wann man nicht
vergeben will. Die Verzweiffelung macht/
daß man ſeltzame Sachen unterfangt.
Wann ein Menſch dein unverſoͤhnlicher
Feind ſeyn muß/ und ſein Haß gegen dir
allezeit waͤhret/ ſo kan er dir groſſen Scha-
den thun/ und mit der Zeit viel Leute auff-
wickeln/ ihm zur Rache gegen dir zu helffen.
Es iſt Rache/ wann man einen ſolchen
Menſchen ſich veraͤndern ſiehet/ welchem
die Paſſion die Sinnen benommen/ der
nichts fuͤrchtet/ und der weder ſeine Freun-
de anhoͤret/ noch ſeine Schuldigkeit in acht
nimt.
XVII.
Du beklageſt dich zur Unzeit wegen der
Unbillichkeit/ ſo dir ein Menſch/ dem du ge-
trauet haſt/ zugefuͤget/ wann du gewiß/ daß
er andern uͤbels gethan/ und ſie betrogen.
Nach ſolcher Erfahrung haſt du nur allzu
groſſe Urſache ihm nicht zu trauen/ aber
mache es alſo/ daß er es nicht vernehme.
XVIII.
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