[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.fehlbare Warheit/ und ungezweiffelte X. Die Religion unter die Ungläubigen walt
fehlbare Warheit/ und ungezweiffelte X. Die Religion unter die Unglaͤubigen walt
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fehlbare Warheit/ und ungezweiffelte
Grund-Regeln des Glaubens. Der Glau-
be bluͤhet/ der regieret eine heilige Politic:
aber da derſelbe in Verachtung iſt/ da kan
keine gerechte noch gluͤckliche Politic ſeyn:
Dann man kehret die Ordnung der Dinge
nicht um/ wann man ſich der Religion als
eines Mittels bedienet/ und die hoͤchſte Au-
thoritaͤt und allgewaltige Regierung zu ſei-
nem einigen Zweck hat: Im widerſpiel wen-
den ſie die Kraͤfften des Staats und die o-
berſte Macht an als herrliche Mittel/ da-
durch die rechte Gottesfurcht und Religion
befeſtiget wird/ und dieſes iſt ihr einiges Ab-
ſehen.
X.
Die Religion unter die Unglaͤubigen
außbreiten iſt ein ehrliches und herrliches
Werck vor einen Koͤnig/ und welches ihm
ſehr wohl anſtehet; aber er wird mehr mit
dem Glauben gewinnen/ als er durch die
Macht ſeiner Waffen erobert. Ich weiß/
daß man mit maͤchtigen Krieges-Heeren
gantze Nationen zwingen/ und ihre Haͤlſe
unter das Joch bringen kan; Aber die Re-
ligion unterwirfft ihr ein gantzes Koͤnig-
reich/ und thut doch keinem Menſchen Ge-
walt
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 164[154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/165>, abgerufen am 16.07.2024. |