[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.man unter Gott stehet/ der doch der oberste IX. Der Glaube und die Religion sind die stär- fehl- G 5
man unter Gott ſtehet/ der doch der oberſte IX. Der Glaube und die Religion ſind die ſtaͤr- fehl- G 5
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man unter Gott ſtehet/ der doch der oberſte
und erſte Monarch iſt. Ein Fuͤrſt/ der ſich
bemuͤhet/ GOtt zu befriedigen und Sorge
traͤgt vor alles/ ſo ſeinen Dienſt betrifft/ der
kan ſich verſichern/ daß GOtt ſein Vorha-
ben ſegnen/ und eben ſolche Sorge vor ſeine
zeitliche Sachen tragen wird.
IX.
Der Glaube und die Religion ſind die ſtaͤr-
ckeſten Stuͤtzen und das beſte Fundament
eines Reichs: Die Herrſchafft vermehret
ſich/ wann dieſelben im Schwang gehen/
und ihre Verringerung iſt Urſach/ daß alles
in einem Koͤnigreich allgemach und unem-
pfindlich in Abgang und zu Grundt gehet:
Ein Fuͤrſt ſoll wiſſen/ daß er den rechten Ge-
horſam und Unterthaͤnigkeit ſeines Volcks/
allein dem Glauben zu dancken hat: Aber
zur Vergeltung erfodert der Glaube von
dem Fuͤrſten/ daß er ſeine Geheimnuͤß/ Warl
heit und Ceremonien beſtaͤttige und unter-
halte. Der Glaub wohnet in keiner wuͤrdi-
gern Perſohn/ als in dem Koͤnige/ von der
Hoheit und Macht eines Fuͤrſten empfaͤn-
get er ſeinen groͤſten Glantz/ aber man muß
auch ſagen/ daß der Fuͤrſt keinen beſſern
Schutz hat wider ſeine Feinde/ als die un-
fehl-
G 5
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 163[153]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/164>, abgerufen am 16.07.2024. |