[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.gend Seiten begeben/ er bindet sich allein LXXXII. Es ist keine Freyheit der Freyheit eines LXXXIII. Du magst ein König seyn oder nicht/ er
gend Seiten begeben/ er bindet ſich allein LXXXII. Es iſt keine Freyheit der Freyheit eines LXXXIII. Du magſt ein Koͤnig ſeyn oder nicht/ er
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="147[137]"/> gend Seiten begeben/ er bindet ſich allein<lb/> an das/ ſo ehrlich iſt/ er folget allzeit der<lb/> Vernunfft/ als der einigen Regel ſeiner<lb/><hi rendition="#aq">Actionen,</hi> und ſeiner Lebens-Leitung.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXXXII.</hi> </head><lb/> <p>Es iſt keine Freyheit der Freyheit eines<lb/> ſolchen Mannes gleich/ der ſich gewehnet<lb/> hat/ daß er nichts als was GOtt will/ es<lb/> wiederfaͤhrt ihm nichts wider ſeinen Wil-<lb/> len/ und vollfuͤhret ſein Vorhaben/ ohnge-<lb/> achtet alles widerſetzens der Fortun. Man<lb/> iſt gaͤntzlich Meiſter uͤber ſich ſelbſt/ wann<lb/> man an ſtatt die Sachen auf ſeine Mei-<lb/> nung und Ehr mit Gewalt zu zwingen/ ſei-<lb/> nen Willen und Meynung mit dem Ding<lb/> ſelbſt vergleichen kan. Heiſt das nicht in<lb/> einer groſſen Freyheit leben/ wann man<lb/> gaͤntzlich uͤber ſich <hi rendition="#aq">diſponiren</hi> kan?</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LXXXIII.</hi> </head><lb/> <p>Du magſt ein Koͤnig ſeyn oder nicht/<lb/> wann du nicht darbey tugendſam biſt/ ſo<lb/> biſt du ein Sclav: Wann du aber die Tu-<lb/> gend haſt/ ſo biſt du in der That ein Koͤnig/<lb/> ob du ſchon andern dienen muſt. Der<lb/> Wolluͤſtige iſt nicht ein Sclav eines Men-<lb/> ſchen/ ſondern vieler Laſter. Der Fromme<lb/> hat eine voͤllige Gewalt uͤber ſein Hertz/ und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [147[137]/0148]
gend Seiten begeben/ er bindet ſich allein
an das/ ſo ehrlich iſt/ er folget allzeit der
Vernunfft/ als der einigen Regel ſeiner
Actionen, und ſeiner Lebens-Leitung.
LXXXII.
Es iſt keine Freyheit der Freyheit eines
ſolchen Mannes gleich/ der ſich gewehnet
hat/ daß er nichts als was GOtt will/ es
wiederfaͤhrt ihm nichts wider ſeinen Wil-
len/ und vollfuͤhret ſein Vorhaben/ ohnge-
achtet alles widerſetzens der Fortun. Man
iſt gaͤntzlich Meiſter uͤber ſich ſelbſt/ wann
man an ſtatt die Sachen auf ſeine Mei-
nung und Ehr mit Gewalt zu zwingen/ ſei-
nen Willen und Meynung mit dem Ding
ſelbſt vergleichen kan. Heiſt das nicht in
einer groſſen Freyheit leben/ wann man
gaͤntzlich uͤber ſich diſponiren kan?
LXXXIII.
Du magſt ein Koͤnig ſeyn oder nicht/
wann du nicht darbey tugendſam biſt/ ſo
biſt du ein Sclav: Wann du aber die Tu-
gend haſt/ ſo biſt du in der That ein Koͤnig/
ob du ſchon andern dienen muſt. Der
Wolluͤſtige iſt nicht ein Sclav eines Men-
ſchen/ ſondern vieler Laſter. Der Fromme
hat eine voͤllige Gewalt uͤber ſein Hertz/ und
er
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |