[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.er aber erst in dem Alter kömpt/ so wird er XXXV. Das Gute/ so in der Ehre seyn kan/ ist XXXVI. Eine Person/ die warhafftig werth ist/ ge-
er aber erſt in dem Alter koͤmpt/ ſo wird er XXXV. Das Gute/ ſo in der Ehre ſeyn kan/ iſt XXXVI. Eine Perſon/ die warhafftig werth iſt/ ge-
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er aber erſt in dem Alter koͤmpt/ ſo wird er
dich alsdann von viel und mancherley
Schwachheiten erloͤſen.
XXXV.
Das Gute/ ſo in der Ehre ſeyn kan/ iſt
groß oder mittelmaͤsſig/ nach dem man ihm
daſſelbe einbildet. Achte die Meynung
nicht/ ſondern halte die Warheit uͤber alle
Dinge. Bekuͤmmere dich nicht daruͤber/
daß man nicht wohl von dir redet/ ſonder-
lich wann es Leute ſind/ die uͤbel reden/ und
die ohne Unterſcheyd allen Leuten uͤbel nach-
reden. Wann ſie die Warheit ſagen/ ſo
finde ich/ daß du keine Urſache haſt zu mur-
ren/ noch dich zu beklagen. Wann ſie lie-
gen/ ſo leyden ſie vielmehr davon als du:
Derowegen folge ihnen nicht nach/ und
wann du bisweilen gezwungen biſt von ih-
nen zu reden/ ſo rede allezeit hoͤflich und ehr-
bar von denſelben. Wann ſie uͤbel von dir
reden/ ſo kanſtu wohl ihre Rede verachten/
und derſelben nicht nachdencken/ aber was
vor Sorge du traͤgeſt ſie zu befriedigen und
zu beſaͤnfftigen/ ſo wirſtu doch nimmermehr
zu recht darmit kommen.
XXXVI.
Eine Perſon/ die warhafftig werth iſt/
ge-
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