Marpurg, Friedrich Wilhelm: Versuch über die musikalische Temperatur. Breslau, 1776.Funfzehnter Abschn. Die Quinten und beyde etc. ben, so saget man: 13--12 = 1, und 1 + 1 = 2. Die großeTerz wird also unter sich schweben. Wenn also vier Quinten zusammen 14 # schweben, so wird die große Terz 3 abwärts schweben, indem 14--12 = 2, und 2 + 1 =3. §. 139. Aus den Schwebungen neun auf einander folgen- Anmerkung. a) Wenn jede der neun Quinten = 0, und also keine Schwe- bung da ist: so wird die 0 mit 1 vermehret, und die große Terz schweben. b) Wenn die neun Quinten alle aufwärts schwe- ben, so vermehrt man die Summe der Schwebungen mit 1. Das Collect giebet die Zahl dev Schwebungen der kleinen Terz, und solche werden ebenfalls aufwärts gehen. Z. E. wenn die neun Quinten zusammen so wird die Schwebung der kleinen Terz seyn 10 #, und zwar so- wohl Schwebungen vorkommen, so wird # von #, und # von # abgezogen, und wenn die Anzahl der absteigenden Schwebun- gen größer, als der aufsteigenden ist, nach der Hauptregel in diesem §. verfahren. Jst aber die Anzahl der aufsteigenden größer, als der absteigenden, so gehet man nach b) dieser An- merkung zu Werke. Z. E. wenn die Summe der absteigenden Quintenschwebungen = 10, und der aufsteigenden = 4, so ist zuvörderst 10--4 = 6, und hernach 6--1 = 5. Die kleine Terz c:es wird also 5 abwärts schweben. Jst aber umge- kehrt die Summe der aufsteigenden Quintenschwebungen = 10, und der absteigenden = 4: so wird zwar auch zuvörderst die 4 von 10 abgezogen. Es muß aber nach b) die Differenz 6 mit 1 vermehret werden, und die kleine Terz wird 7 und zwar aufwärts schweben. Sechzehn-
Funfzehnter Abſchn. Die Quinten und beyde ꝛc. ben, ſo ſaget man: 13—12 = 1, und 1 + 1 = 2. Die großeTerz wird alſo unter ſich ſchweben. Wenn alſo vier Quinten zuſammen 14 # ſchweben, ſo wird die große Terz 3 abwaͤrts ſchweben, indem 14—12 = 2, und 2 + 1 =3. §. 139. Aus den Schwebungen neun auf einander folgen- Anmerkung. α) Wenn jede der neun Quinten = 0, und alſo keine Schwe- bung da iſt: ſo wird die 0 mit 1 vermehret, und die große Terz ſchweben. β) Wenn die neun Quinten alle aufwaͤrts ſchwe- ben, ſo vermehrt man die Summe der Schwebungen mit 1. Das Collect giebet die Zahl dev Schwebungen der kleinen Terz, und ſolche werden ebenfalls aufwaͤrts gehen. Z. E. wenn die neun Quinten zuſammen ſo wird die Schwebung der kleinen Terz ſeyn 10 #, und zwar ſo- wohl Schwebungen vorkommen, ſo wird # von #, und # von # abgezogen, und wenn die Anzahl der abſteigenden Schwebun- gen groͤßer, als der aufſteigenden iſt, nach der Hauptregel in dieſem §. verfahren. Jſt aber die Anzahl der aufſteigenden groͤßer, als der abſteigenden, ſo gehet man nach β) dieſer An- merkung zu Werke. Z. E. wenn die Summe der abſteigenden Quintenſchwebungen = 10, und der aufſteigenden = 4, ſo iſt zuvoͤrderſt 10—4 = 6, und hernach 6—1 = 5. Die kleine Terz c:es wird alſo 5 abwaͤrts ſchweben. Jſt aber umge- kehrt die Summe der aufſteigenden Quintenſchwebungen = 10, und der abſteigenden = 4: ſo wird zwar auch zuvoͤrderſt die 4 von 10 abgezogen. Es muß aber nach β) die Differenz 6 mit 1 vermehret werden, und die kleine Terz wird 7 und zwar aufwaͤrts ſchweben. Sechzehn-
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Funfzehnter Abſchn. Die Quinten und beyde ꝛc.
ben, ſo ſaget man: 13—12 = 1, und 1 + 1 = 2. Die große
Terz wird alſo [FORMEL] Comm. pyth. oder [FORMEL] Diaͤſ. min. und zwar
unter ſich ſchweben. Wenn alſo vier Quinten zuſammen 14 #
ſchweben, ſo wird die große Terz 3 abwaͤrts ſchweben, indem
14—12 = 2, und 2 + 1 =3.
§. 139.
Aus den Schwebungen neun auf einander folgen-
der Quinten die Schwebung einer kleinen Terz zu fin-
den. Man vermindert die Summe der Quintenſchwebungen
um eine Einheit. Der Reſt giebt die Anzahl der abſteigenden
Schwebungen der kleinen Terz. Z. E. wenn von den neun
Quinten c g, g d, d a, a e, e h, h fis, fis cis, cis gis und as es,
eine jede 1 # ſchwebet, und 9 × 1 = 9, ſo wird die kleine Terz
[FORMEL] Comm. dit. oder [FORMEL] Diaͤſ. mai. abwaͤrts ſchweben, weil
9—1 = 8. Jngleichen, wenn die vorigen neun Quinten
zuſammen 12 # ſchweben: ſo wird die Anzahl der Schwebun-
gen der kleinen Terz ſeyn 11 #, weil 12—1 = 11.
Anmerkung.
α) Wenn jede der neun Quinten = 0, und alſo keine Schwe-
bung da iſt: ſo wird die 0 mit 1 vermehret, und die große
Terz [FORMEL] Diaͤſ. mai. oder [FORMEL] Comm. pyth. und zwar aufwaͤrts
ſchweben. β) Wenn die neun Quinten alle aufwaͤrts ſchwe-
ben, ſo vermehrt man die Summe der Schwebungen mit 1. Das
Collect giebet die Zahl dev Schwebungen der kleinen Terz, und
ſolche werden ebenfalls aufwaͤrts gehen. Z. E. wenn die neun
Quinten zuſammen [FORMEL] Comm. dit. # ſchweben, und 9 + 1 = 10,
ſo wird die Schwebung der kleinen Terz ſeyn 10 #, und zwar ſo-
wohl [FORMEL] Comm. dit. als [FORMEL] Diaͤſ. mai. γ) Wenn vermiſchte
Schwebungen vorkommen, ſo wird # von #, und # von #
abgezogen, und wenn die Anzahl der abſteigenden Schwebun-
gen groͤßer, als der aufſteigenden iſt, nach der Hauptregel in
dieſem §. verfahren. Jſt aber die Anzahl der aufſteigenden
groͤßer, als der abſteigenden, ſo gehet man nach β) dieſer An-
merkung zu Werke. Z. E. wenn die Summe der abſteigenden
Quintenſchwebungen = 10, und der aufſteigenden = 4, ſo
iſt zuvoͤrderſt 10—4 = 6, und hernach 6—1 = 5. Die kleine
Terz c:es wird alſo 5 abwaͤrts ſchweben. Jſt aber umge-
kehrt die Summe der aufſteigenden Quintenſchwebungen = 10,
und der abſteigenden = 4: ſo wird zwar auch zuvoͤrderſt die
4 von 10 abgezogen. Es muß aber nach β) die Differenz 6
mit 1 vermehret werden, und die kleine Terz wird 7 und zwar
aufwaͤrts ſchweben.
Sechzehn-
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Zitationshilfe: | Marpurg, Friedrich Wilhelm: Versuch über die musikalische Temperatur. Breslau, 1776, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marpurg_versuch_1776/136>, abgerufen am 16.02.2025. |