Marperger, Paul Jacob: Das Wohl-eingerichtete Seminarium Militare. Dresden, 1724.
militarem imbuuntur, five quod ex militaribus Civium studiis, impedimentum Daß die alte Römische Soldaten einmahl des Tags, die Tirones aber nen C
militarem imbuuntur, five quod ex militaribus Civium ſtudiis, impedimentum Daß die alte Roͤmiſche Soldaten einmahl des Tags, die Tirones aber nen C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0017" n="17"/> militarem imbuuntur, five quod ex militaribus Civium ſtudiis, impedimentum<lb/> metuitur opificiis, Negociationibus aliisque civilibus occupationibus, igitur non<lb/> amplius fere temporis huic Rei videmus tribui, quam quod ludo & Remiſſioni<lb/> convenit. Quamquam in Germania non defint Conſtitutiones Imperii, & De-<lb/> creta Comitiorum, de exercenda in Armis Multitudine Agricolarum & Civium,<lb/> idque toties inculcatum fit in Conciliis de Bello Turcico, pertinebat etiam eo<lb/> mos vulgo receptus Sclopos ad deſtinatum Seopum explodendi, propoſitis præ-<lb/> miis & inſtitutis Certaminibus,</hi> welches eben dasjenige iſt, was wir zuvor, (da<lb/> wir von der Teutſchen ihren Rriegs-<hi rendition="#aq">Exercitiis</hi> und <hi rendition="#aq">Seminariis</hi> ſowohl in alten<lb/> als mittlern und juͤngern Zeiten, wie auch der deßfalls ergangenen Reichs-Ab-<lb/> ſchiede Meldung gethan,) angefuͤhret haben.</p><lb/> <p>Daß die alte Roͤmiſche Soldaten einmahl des Tags, die <hi rendition="#aq">Tirones</hi> aber<lb/> zweymahl nehmlich des Morgens und Mittags ſeyn <hi rendition="#aq">exerci</hi>ret worden, ſolches<lb/> giebet uns <hi rendition="#aq">Vegetius lib.</hi> 2. <hi rendition="#aq">Cap.</hi> 23. & <hi rendition="#aq">ſeqq.</hi> zu erkennen, da er zugleich dieſes<lb/><hi rendition="#aq">Epiphonema</hi> beyfuͤget, <hi rendition="#aq">Intermiſſa Exercitii Conſuetudo Animos Militum debili-<lb/> tat & Corpora.</hi> Wann der Soldat nicht ſtets <hi rendition="#aq">exerci</hi>ret wird, ſo wird er ſowohl<lb/> am Leib als an Gemuͤth ſchwach. Daß auch die Roͤmer zu ihren Soldaten,<lb/> keine andere als wohlhabende Leute, und auch vornehmer Leut Sohne, nicht aber<lb/> allerhand gemeines Geſind, als nur in hoͤchſten Nothfall genommen haben, ſol-<lb/> ches erhellet aus dieſen Worten des <hi rendition="#aq">Livii lib. X. apud Romanos in Legione non<lb/> nifi ingenui, & ex ingenuis niſi Juniores & ex junioribus niſi qui in quinque<lb/> Claſſes cenſerentur, & ludicræ artis expertes eſſent, ordine centuriabantur, unde<lb/> Servi libertini, pueri, Seniores, Capite cenſi & Hiſtriones ad Arma non vocaban-<lb/> tur niſi dubiis Reipublicæ Rebus Neceſſitate cogente,</hi> in des <hi rendition="#aq">Telemaque</hi> Staats-<lb/><hi rendition="#aq">Roman diſcuri</hi>ret der weiſe <hi rendition="#aq">Mentor</hi> von der Aufferziehung der <hi rendition="#aq">Tironum</hi> fol-<lb/> gender maſſen: Sie, nehmlich die jungen Leute in einer <hi rendition="#aq">Republic</hi> gehoͤren we-<lb/> niger ihren Eltern als der <hi rendition="#aq">Republic</hi> zu, in welcher ſie gebohren, ſie ſeynd Kin-<lb/> der des gantzen Volcks, deſſen Hoffnung und Staͤrcke, und wann ſie einmahl<lb/> verdorben ſeyn, ſo iſt hernach keine Zeit mehr ſie zu verbeſſern, es iſt das ge-<lb/> ringſte, daß man ſie hernach von Chren-Aemtern ausſchlieſſen will, wann ſie<lb/> ſich deren unwuͤrdig gemacht, beſſer thut man hingegen, daß man den Ubel<lb/> vorkomme, ais daß man darzu genoͤthiget werde, daſſelbe zu ſtraffen, der Koͤ-<lb/> nig, welcher ein Vater aller ſeiner Unterthanen iſt, iſt noch vielmehr der Vater<lb/> aller Jugend in ſeinem Land, als welche die Blume iſt ſeiner gantzen <hi rendition="#aq">Nation,</hi> in<lb/> der Bluͤthe ſchickt es ſich ſchon an zu der Frucht demnach laſſe ſich ein Koͤnig<lb/> dieſes nicht veraͤchtlich vorkommen, ſelbſt auff die Erziehung ein wachendes Aug<lb/> zu haben, und auch andere darauff Acht geben zu laſſen, er ordne es alſo, daß<lb/> man die Kinder den Schmertzen und den Todt verachten lerne, daß man darin-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0017]
militarem imbuuntur, five quod ex militaribus Civium ſtudiis, impedimentum
metuitur opificiis, Negociationibus aliisque civilibus occupationibus, igitur non
amplius fere temporis huic Rei videmus tribui, quam quod ludo & Remiſſioni
convenit. Quamquam in Germania non defint Conſtitutiones Imperii, & De-
creta Comitiorum, de exercenda in Armis Multitudine Agricolarum & Civium,
idque toties inculcatum fit in Conciliis de Bello Turcico, pertinebat etiam eo
mos vulgo receptus Sclopos ad deſtinatum Seopum explodendi, propoſitis præ-
miis & inſtitutis Certaminibus, welches eben dasjenige iſt, was wir zuvor, (da
wir von der Teutſchen ihren Rriegs-Exercitiis und Seminariis ſowohl in alten
als mittlern und juͤngern Zeiten, wie auch der deßfalls ergangenen Reichs-Ab-
ſchiede Meldung gethan,) angefuͤhret haben.
Daß die alte Roͤmiſche Soldaten einmahl des Tags, die Tirones aber
zweymahl nehmlich des Morgens und Mittags ſeyn exerciret worden, ſolches
giebet uns Vegetius lib. 2. Cap. 23. & ſeqq. zu erkennen, da er zugleich dieſes
Epiphonema beyfuͤget, Intermiſſa Exercitii Conſuetudo Animos Militum debili-
tat & Corpora. Wann der Soldat nicht ſtets exerciret wird, ſo wird er ſowohl
am Leib als an Gemuͤth ſchwach. Daß auch die Roͤmer zu ihren Soldaten,
keine andere als wohlhabende Leute, und auch vornehmer Leut Sohne, nicht aber
allerhand gemeines Geſind, als nur in hoͤchſten Nothfall genommen haben, ſol-
ches erhellet aus dieſen Worten des Livii lib. X. apud Romanos in Legione non
nifi ingenui, & ex ingenuis niſi Juniores & ex junioribus niſi qui in quinque
Claſſes cenſerentur, & ludicræ artis expertes eſſent, ordine centuriabantur, unde
Servi libertini, pueri, Seniores, Capite cenſi & Hiſtriones ad Arma non vocaban-
tur niſi dubiis Reipublicæ Rebus Neceſſitate cogente, in des Telemaque Staats-
Roman diſcuriret der weiſe Mentor von der Aufferziehung der Tironum fol-
gender maſſen: Sie, nehmlich die jungen Leute in einer Republic gehoͤren we-
niger ihren Eltern als der Republic zu, in welcher ſie gebohren, ſie ſeynd Kin-
der des gantzen Volcks, deſſen Hoffnung und Staͤrcke, und wann ſie einmahl
verdorben ſeyn, ſo iſt hernach keine Zeit mehr ſie zu verbeſſern, es iſt das ge-
ringſte, daß man ſie hernach von Chren-Aemtern ausſchlieſſen will, wann ſie
ſich deren unwuͤrdig gemacht, beſſer thut man hingegen, daß man den Ubel
vorkomme, ais daß man darzu genoͤthiget werde, daſſelbe zu ſtraffen, der Koͤ-
nig, welcher ein Vater aller ſeiner Unterthanen iſt, iſt noch vielmehr der Vater
aller Jugend in ſeinem Land, als welche die Blume iſt ſeiner gantzen Nation, in
der Bluͤthe ſchickt es ſich ſchon an zu der Frucht demnach laſſe ſich ein Koͤnig
dieſes nicht veraͤchtlich vorkommen, ſelbſt auff die Erziehung ein wachendes Aug
zu haben, und auch andere darauff Acht geben zu laſſen, er ordne es alſo, daß
man die Kinder den Schmertzen und den Todt verachten lerne, daß man darin-
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