Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.des Hutmacher-Handwercks. Mohren und Sinesern vor langer Zeit in Ge-brauch gewesen seyn; solches ist bey Anshelmo Solerio weitläufftig zu lesen. Es ist aber die Form, Qualität, Benennung Der Qualität nach, sind etliche grobe oder Jhre Benennung nehmen sie entweder von beln, B
des Hutmacher-Handwercks. Mohren und Sineſern vor langer Zeit in Ge-brauch geweſen ſeyn; ſolches iſt bey Anshelmo Solerio weitlaͤufftig zu leſen. Es iſt aber die Form, Qualitaͤt, Benennung Der Qualitaͤt nach, ſind etliche grobe oder Jhre Benennung nehmen ſie entweder von beln, B
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des Hutmacher-Handwercks.
Mohren und Sineſern vor langer Zeit in Ge-
brauch geweſen ſeyn; ſolches iſt bey Anshelmo
Solerio weitlaͤufftig zu leſen.
Es iſt aber die Form, Qualitaͤt, Benennung
und Bedeutung der Huͤte mancherley; der Form
nach ſeynd etliche hohe und ſpitzige, etliche platte
und niedrige, breit und ſchmal, ſtuͤlpige, run-
de oder eckigte, gefaltene oder glatte, nachdem
es nehmlich eines Orths der Gebrauch und Her-
kommens, oder die mode iſt, zuweilen auch das
Spruͤchwort, daß einem jeden Narren ſeine
Kappe gefalle, dabey eintrifft. Nachdem, was
hernach die Hut-Staffirer darzu thun, ſeynd
ſolche Huͤte entweder mit Seiden oder Silber
eingefaſte, mit Flor oder Sammet uͤberzogene,
auffgekrempte, gefuͤtterte Huͤte, und was der-
gleichen mehr.
Der Qualitaͤt nach, ſind etliche grobe oder
feine, Sommer oder Winter, Reiſe, Regen-
und Strappaza- Huͤte/ deren etliche Waſſer hal-
ten, und wie die Codebecker und Doͤbler Huͤ-
te thun, nicht leieht durchgenetzet werden koͤnnen.
Sie ſeynd auch ſtarck geleimte, oder weich und
ſchlappe, die man, ohne daß ſie brechen, zuſam̃en-
wickeln, und einige ihrer Geſchmeidigkeit wegen
gar in Schubſack ſtecken kan.
Jhre Benennung nehmen ſie entweder von
dem Lande oder Stadt, wo ſie gemachet werden,
als daß man ſagt: ein Engliſcher, Frantzoͤſiſcher,
Codebecker, Berliner, Dreßdner oder Doͤb-
liſcher, (das iſt in der Saͤchſiſchen Stadt Doͤ-
beln,
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