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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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Beschreibung
ihren andern Waaren zum Kauff. Solche Waaren
seynd allerhand Hüte sonderl. feine und ausländi-
sche, welche etwan die Hutmacher selbiges Orts
noch nicht machen, oder doch so gut nicht, als
anderwerts geschiehet, zu machen wissen; wo a-
ber geschickte Hutmacher sind, oder doch nach
und nach (und sonderlich seiter der in Franckreich
ergangenen Persecution der Reformirten) sich
hin und wieder in Teutschland eingefunden, da
geht man schon mehrentheils zu denen Hutma-
chern selbst, wenn man einen Hutkauffen will,
zumahl, da sie ihre öffentliche Buden oder Lä-
den täglich auff dem Marckt haben, und auch
die Hüte bordiren, oder mit Seide und Galo-
nen, nach eines jeden Begehren einfassen, und
die Glantz-Leinwand oder Taffent-Hauben
hinein setzen, daß also, was die Hüte belanget,
die Hutstaffirer wenig mehr zu thun haben, und
dieser Handel denen Hutmachern gantz allein
bleiben würde; wenn sie sich selbst mehr auff gu-
te Hüte zu machen befleißigen solten, und alle
ausländische Hüte, mit einem ziemlichen Impost
beleget würden, wo aber beydes nicht ist, oder
in gar grossen Städten, die zumahl kein grosses
Territorium haben, und deren Handlung nicht
den geringsten Zwang leiden will, das letztere,
nehmlich einen Impost auff frembde Hüte zu le-
gen, sich nicht wohl will einführen lassen; da
müssen allerdings die Hut- und Baret-Krämer
oder Staffirers beybehalten werden, damit sie
auch in dieser Waar das Publicum, was dem-

sel-

Beſchreibung
ihren andeꝛn Waarẽ zum Kauff. Solche Waaren
ſeynd allerhand Huͤte ſonderl. feine und auslaͤndi-
ſche, welche etwan die Hutmacher ſelbiges Orts
noch nicht machen, oder doch ſo gut nicht, als
anderwerts geſchiehet, zu machen wiſſen; wo a-
ber geſchickte Hutmacher ſind, oder doch nach
und nach (und ſonderlich ſeiter der in Franckreich
ergangenen Perſecution der Reformirten) ſich
hin und wieder in Teutſchland eingefunden, da
geht man ſchon mehrentheils zu denen Hutma-
chern ſelbſt, wenn man einen Hutkauffen will,
zumahl, da ſie ihre oͤffentliche Buden oder Laͤ-
den taͤglich auff dem Marckt haben, und auch
die Huͤte bordiren, oder mit Seide und Galo-
nen, nach eines jeden Begehren einfaſſen, und
die Glantz-Leinwand oder Taffent-Hauben
hinein ſetzen, daß alſo, was die Huͤte belanget,
die Hutſtaffirer wenig mehr zu thun haben, und
dieſer Handel denen Hutmachern gantz allein
bleiben wuͤrde; wenn ſie ſich ſelbſt mehr auff gu-
te Huͤte zu machen befleißigen ſolten, und alle
auslaͤndiſche Huͤte, mit einem ziemlichen Impoſt
beleget wuͤrden, wo aber beydes nicht iſt, oder
in gar groſſen Staͤdten, die zumahl kein groſſes
Territorium haben, und deren Handlung nicht
den geringſten Zwang leiden will, das letztere,
nehmlich einen Impoſt auff frembde Huͤte zu le-
gen, ſich nicht wohl will einfuͤhren laſſen; da
muͤſſen allerdings die Hut- und Baret-Kraͤmer
oder Staffirers beybehalten werden, damit ſie
auch in dieſer Waar das Publicum, was dem-

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[148/0154] Beſchreibung ihren andeꝛn Waarẽ zum Kauff. Solche Waaren ſeynd allerhand Huͤte ſonderl. feine und auslaͤndi- ſche, welche etwan die Hutmacher ſelbiges Orts noch nicht machen, oder doch ſo gut nicht, als anderwerts geſchiehet, zu machen wiſſen; wo a- ber geſchickte Hutmacher ſind, oder doch nach und nach (und ſonderlich ſeiter der in Franckreich ergangenen Perſecution der Reformirten) ſich hin und wieder in Teutſchland eingefunden, da geht man ſchon mehrentheils zu denen Hutma- chern ſelbſt, wenn man einen Hutkauffen will, zumahl, da ſie ihre oͤffentliche Buden oder Laͤ- den taͤglich auff dem Marckt haben, und auch die Huͤte bordiren, oder mit Seide und Galo- nen, nach eines jeden Begehren einfaſſen, und die Glantz-Leinwand oder Taffent-Hauben hinein ſetzen, daß alſo, was die Huͤte belanget, die Hutſtaffirer wenig mehr zu thun haben, und dieſer Handel denen Hutmachern gantz allein bleiben wuͤrde; wenn ſie ſich ſelbſt mehr auff gu- te Huͤte zu machen befleißigen ſolten, und alle auslaͤndiſche Huͤte, mit einem ziemlichen Impoſt beleget wuͤrden, wo aber beydes nicht iſt, oder in gar groſſen Staͤdten, die zumahl kein groſſes Territorium haben, und deren Handlung nicht den geringſten Zwang leiden will, das letztere, nehmlich einen Impoſt auff frembde Huͤte zu le- gen, ſich nicht wohl will einfuͤhren laſſen; da muͤſſen allerdings die Hut- und Baret-Kraͤmer oder Staffirers beybehalten werden, damit ſie auch in dieſer Waar das Publicum, was dem- ſel-

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/154>, abgerufen am 22.11.2024.