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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Vom Recht der Kauffmanns-Diener.
solche auf einigen vornehmen Handels-Plätzen In-
greß
finden/ und von denen Vornehmsten sich da-
selbst befindlichen Handels-Bedienten/ (die ihre
Namen und Gedächtniß dadurch in das Buch der
Ewigkeit/ wann sie solche befördern/ einschreiben
würden) aufgerichtet werden sollte/ solches läst sich
von selbsten aus der im vorgehenden Capitel gesche-
henen ausführlichen Beschreibung dieses nutzlichen
Wercks/ beurtheilen.

Albereit jetzo/ haben in vielen Städten/ so wohl
Teutsch als anderer Landen die Kauff-Diener
gewisse Privilegien; Als/ daß sie eigene Com-
pagn
en in gemeinen Stadt-Solennitäten oder
Nothfällen formiren/ und ihre eigene Fahnen
führen dörffen/ eigene Stifftungen haben/ in wel-
chen die Frembde/ Krancke und Arme nothdürfftige
Unterhalt bekommen; denen Reisenden aber mit ei-
nem zulänglichen Viatico, ihren Fuß weiter zu setzen/
geholffen wird/ welches eben dasjenige ist/ was wir in
unserer vorgeschlagenen solennen Stifftung nach/
gern ordentlicher und nutzbarlicher unterschiedlicher
Orten wollten eingeführet haben.

Und so viel von der Kauffmanns-Diener ihrem
Recht/ dessen sie sich/ wann sie treu und redlich die-
nen/ zu erfreuen haben; folget nun auch/ was sie
im Gegentheil/ wann sie nehmlich nicht Praestanda
praesti
ren/ zu gewarten hätten. Hier äussert sich
nun gleich von selbsten/ daß wie ein redlicher Arbei-
ter seines Lohns werth ist/ also hingegen ein Fauler
und Ungetreuer/ nicht allein seines Herrn Gunst sich
unfähig machet/ sondern auch mit Fug und Recht
leiden muß/ daß ihme die versprochene Besoldung

nicht

Vom Recht der Kauffmanns-Diener.
ſolche auf einigen vornehmen Handels-Plaͤtzen In-
greß
finden/ und von denen Vornehmſten ſich da-
ſelbſt befindlichen Handels-Bedienten/ (die ihre
Namen und Gedaͤchtniß dadurch in das Buch der
Ewigkeit/ wann ſie ſolche befoͤrdern/ einſchreiben
wuͤrden) aufgerichtet werden ſollte/ ſolches laͤſt ſich
von ſelbſten aus der im vorgehenden Capitel geſche-
henen ausfuͤhrlichen Beſchreibung dieſes nutzlichen
Wercks/ beurtheilen.

Albereit jetzo/ haben in vielen Staͤdten/ ſo wohl
Teutſch als anderer Landen die Kauff-Diener
gewiſſe Privilegien; Als/ daß ſie eigene Com-
pagn
en in gemeinen Stadt-Solennitaͤten oder
Nothfaͤllen formiren/ und ihre eigene Fahnen
fuͤhren doͤrffen/ eigene Stifftungen haben/ in wel-
chen die Frembde/ Krancke und Arme nothduͤrfftige
Unterhalt bekommen; denen Reiſenden aber mit ei-
nem zulaͤnglichen Viatico, ihren Fuß weiter zu ſetzen/
geholffen wird/ welches eben dasjenige iſt/ was wir in
unſerer vorgeſchlagenen ſolennen Stifftung nach/
gern ordentlicher und nutzbarlicher unterſchiedlicher
Orten wollten eingefuͤhret haben.

Und ſo viel von der Kauffmanns-Diener ihrem
Recht/ deſſen ſie ſich/ wann ſie treu und redlich die-
nen/ zu erfreuen haben; folget nun auch/ was ſie
im Gegentheil/ wann ſie nehmlich nicht Præſtanda
præſti
ren/ zu gewarten haͤtten. Hier aͤuſſert ſich
nun gleich von ſelbſten/ daß wie ein redlicher Arbei-
ter ſeines Lohns werth iſt/ alſo hingegen ein Fauler
und Ungetreuer/ nicht allein ſeines Herꝛn Gunſt ſich
unfaͤhig machet/ ſondern auch mit Fug und Recht
leiden muß/ daß ihme die verſprochene Beſoldung

nicht
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[541/0567] Vom Recht der Kauffmanns-Diener. ſolche auf einigen vornehmen Handels-Plaͤtzen In- greß finden/ und von denen Vornehmſten ſich da- ſelbſt befindlichen Handels-Bedienten/ (die ihre Namen und Gedaͤchtniß dadurch in das Buch der Ewigkeit/ wann ſie ſolche befoͤrdern/ einſchreiben wuͤrden) aufgerichtet werden ſollte/ ſolches laͤſt ſich von ſelbſten aus der im vorgehenden Capitel geſche- henen ausfuͤhrlichen Beſchreibung dieſes nutzlichen Wercks/ beurtheilen. Albereit jetzo/ haben in vielen Staͤdten/ ſo wohl Teutſch als anderer Landen die Kauff-Diener gewiſſe Privilegien; Als/ daß ſie eigene Com- pagn en in gemeinen Stadt-Solennitaͤten oder Nothfaͤllen formiren/ und ihre eigene Fahnen fuͤhren doͤrffen/ eigene Stifftungen haben/ in wel- chen die Frembde/ Krancke und Arme nothduͤrfftige Unterhalt bekommen; denen Reiſenden aber mit ei- nem zulaͤnglichen Viatico, ihren Fuß weiter zu ſetzen/ geholffen wird/ welches eben dasjenige iſt/ was wir in unſerer vorgeſchlagenen ſolennen Stifftung nach/ gern ordentlicher und nutzbarlicher unterſchiedlicher Orten wollten eingefuͤhret haben. Und ſo viel von der Kauffmanns-Diener ihrem Recht/ deſſen ſie ſich/ wann ſie treu und redlich die- nen/ zu erfreuen haben; folget nun auch/ was ſie im Gegentheil/ wann ſie nehmlich nicht Præſtanda præſtiren/ zu gewarten haͤtten. Hier aͤuſſert ſich nun gleich von ſelbſten/ daß wie ein redlicher Arbei- ter ſeines Lohns werth iſt/ alſo hingegen ein Fauler und Ungetreuer/ nicht allein ſeines Herꝛn Gunſt ſich unfaͤhig machet/ ſondern auch mit Fug und Recht leiden muß/ daß ihme die verſprochene Beſoldung nicht

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/567>, abgerufen am 25.11.2024.